Hallo, es ist so daß ich mich in dieser Gegend ein bisschen rumtreibe (mit dem Fahrrad und Geländewagen) und sehe manchmal Panzer- und Schützengräben wo sie nach (wenigen) Informationen gar nicht sein sollten. Im Allgemeinen sind die Russen von Westen und Süden vorgestossen. Von Westen gab es eine kleine Schlacht bei Langeböse (dort steht ein russisches Denkmal). Von Süden gab es Kämpfe bei Wutzkow und dann Henriettental, von dieser Richtung gibt es die wenigsten Informationen...
Ich wäre dankbar für jede Beschreibung
Beschreibung der Kämpfe um Lauenburg in Pommern 1945
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Hallo Mark,
aus meinen Unterlagen zu den Kämpfen um Lauenburg:Quote....Bis 1945 wurde Lauenburg von der Kriegsfurie nicht berührt. In seinen Mauern befanden sich an militärischen Einrichtungen neben der SS-Unterführerschule u.a. auch eine Wehrmachtskomman-dantur.
Erst nachdem die Sowjets zwischen dem 4. und 27.2.1945 zwischen Rummelsburg und Neustet-tin die Pommenrstellung durchbrachen, geriet auch Lauenburg in den Strudel des Untergangs.
Der Stadt blieb wie allen deutschen Städten des Ostens nichts erspart. Die Russen schluge nach ihrem Durchbruch eine gewaltige Schneise durch Hinterpommern bis zur Ostsseeküste. Dann drehten sie nach Nordosten ein und griffen entlang der Küste auf Stolp und Lauenburg an. Am 7.3.1945 trat das 3.Garde-Panzerkorps der 2.Weißrussischen Front (entsprach einer deutschen Heeresgruppe) zum Angriff auf die Linie Stolp-Lauenburg an. Alle Opferbereitschfat der Solda-ten der 7.Panzer-Division, der pommerschen 32.Inf.-Division und der 4.SS-Polizei-PzGren-Division reichte nicht aus, den sowjetischen Ansturm zu bremsen. Hinhaltend verteidigend, zo-gen sich die letzten deutschen Kämpfer zurück. Am 10.3.1945 gingen die 2.Garde-Schützen- und die 8.Garde-Panzer-Brigade auf die Stadt vor, die zu diesem Zeitpunkt bereits militärisch ge-räumt war. Nur noch verschiedene Lazarette, davon eins mit Wlassow-Angehörigen belegt, be-fanden sich in der Stadt. Die Lauenburg in Richtung Osten verlassenden Flüchtlingstrecks wur-den beschossen. Obwohl Lauenburg nicht verteidigt wurde und praktisch kampflos in die Hände des Feindes fiel, machte die Rote Armee aus der Einnahme der Stadt einen großen Sieg. So heißt es in der sowjetischen Militäsliteratur: “…Die 6.Gde.Pz.Brigade, welche die Stadt unmittelbar von Westen angriff, traf auf den Zugängen zur Stadt auf starkes feindliches Feuer und blieb lie-gen. Erfolglos war auch der Versuch der 2.Gde.mot.Schützenbrigade, aus der Bewegung heraus anzugreifen.Die Kämpfe nahmen erbitterten, langwierigen Charakter an. In der zweiten Hälfte des Tages war die 102.Gde.Schützen-Division des 40.Gde.Schützen-Korps herangekommen. Die Regimenter dieser Division entfalteten sich aus der Bewegung heraus, griffen den Gegner, zu-sammen mit der 8.Gde.Pz.Brig. an, brachen seinen Widerstand und drangen in die Stadt ein.
Im Laufe der Nacht und des folgenden Tages führten die Truppen der 102.Gde.Schtz.Div. und Panzereinheiten der 8.Gde.Pz.Brig. angespannte Straßenkämpfe in der Stadt. Am 10.3.abends war Lauenburg vom Feind völli gegsäubert..”
(Sawjalow und Kaljadin, S. 175/Murawski, S. 201)
Abgesehen von den Widersprüchlichkeiten in den sowjetischen Berichten hinsichtlich des An-griffsbeginns, erhebt sich die Frage, wer wohl so erbitterten Widerstand in Lauenburg geleistet haben mag, nachdem keine deutschen Truppen mehr in der Stadt und die Volkssturmmänner ab-gezogen waren. Muraski kommentiert in seinem Buch “Die Schlacht in Pommern” (S.201) den “Sieg” der Roten Armee mit den Worten: “… Die sowjetischen Historiker sind im Falle Lauen-burgs anscheinend das Opfer der in den Akten befindlichen Meldungen und Berichte geworden, bei deren Abfassung sich die dort eingesetzte Truppe zur Mehrung ihres eigenen Ruhmes all zu sehr von der Phantasie beflügeln ließen!…”
Die Bevölkerung suchte ihr Heil in der Flucht. Danzig und Gotenhafen waren ihr Ziel. Viele ver-bargen sich, wenn der Weg nach Otsen schon gesperrt war, in den Wäldern.
Seit 1946 steht die Stadt, die nun polnisch “Lebork” heißt, unter polnischer Verwaltung. In der Bundesrepublik hat die Stadt Gummersbach die Patenschaft über diese einstige deutsche Stadt in Pommern übernommen. ...Herzliche Grüße Roland
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Vielen Dank RolandP,
in der Innenstadt selbst gab es Zwischenfälle was die Russen wütend gemacht hat, zumal sie unglücklicherweise in der Brauerei Alkoholvorräte entdeckten. Wonach haben sie die Bebauung in der Stadtmitte weitgehend gesprengt.Hier ist ein undatiertes FOTO, ich vermute daß es am. 10. märz 45 gemacht wurde obwohl ein veraltetes Panzerfahrzeug (was kann das sein?) zu sehen ist. (von Herkunft dieses Fotos ist nichts bekannt)
Mir geht es aber was außerhalb der Stadt passiert ist, über Wutzkow fand ich eine Beschreibung HIER (ganz unten), über Henriettental einen etwas widerspruchlichen Bericht (kann im Moment nicht finden)
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Hallo Mark,
leider kann ich Dir mit Auszeichnungen zu den Kämpfen im R a u m Lauenburg nicht helfen, die habe ich bisher nicht im PC, ich habe da auch nur Hinweise aus der Chronik der 4.SS-Pol.Pz.Gren.Div. ...
aber vielleicht können ja andere Mitglieder dieses Forums weiterhelfenVielen Dank für den Link,
Quote...Hier ist ein undatiertes FOTO, ich vermute daß es am. 10. märz 45 gemacht wurde ....
aber ich da kein Photo bzw. Panzer sehen ...Herzliche Grüße Roland
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hier dasselbe hochgeladen
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Hallo,
das sieht mir nach englischem Vehikel aus WK I aus.
Gruss
Rainer -
Es ist aber zweifellos Lauenburg/ Pommern, anscheinend liegen da Tote, das Wetter ist wie am 10.03.45 (Schnee, eisig). Die 2 Häuser in der Mitte haben den Krieg überstanden, in dem rechten ist weiterhin Apotheke und in dem linkem ein Laden, wo ich gestern noch eingekauft habe
Könnte das Fahrzeug einer Formation wie Volkssturm, Heimwehr, Hitlerjugend gehören? -
Hallo,
Quotedas sieht mir nach englischem Vehikel aus WK I aus.
Ich würde eher sagen, das Fahrzeug fällt unter den Gattungsbegriff "sowjetischer Kleinkampfwagen", Tankette ähnlich T-27 oder Artilleriezugmaschine.
Grüße
Thilo
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Hallo
Ich würde es nach der Silhouette für einen Artillerieschlepper auf Basis eines T 26 halten.Diese turmlosen Veteranen gab es bei der Roten Armee und auch bei der Wehrmacht.
mfg karat -
Danke, es ist nett mal was neues zu erfahren. Ich wußte nicht daß solche Fahrzeuge noch im 2.WK benutzt wurden, und dazu von beiden Seiten
Hier in Polen, der Sozialismus hatte den Vorteil daß es sich generell wenig getan hat und Spuren der Geschichte sind noch überall zu sehen
Falls jemand zu den Verläufen der Kämpfe und eingesetzten Einheiten in der Gegend von Lauenburg etwas weiß wäre ich äußerst dankbar für Informationen.
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Hi Mark,
in Helmut Lindenblatt, Pommern 1945, Leer 1984, steht einiges zu den Kämpfen um Lauenburg,
i.b. S. 306-308. Habe das bisher nur überflogen; werde noch genaueres mitteilen.Gruß, Kordula
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Hi Mark,
zu Wutzkow gibt es diese Wiki-Seite hier; enthält eher allg. gehaltene Daten, jedoch nichts zu Kämpfen dort.
Hier finden sich sehr viel mehr Angaben, u.a. auch dazu, daß möglicherweise doch um Wutzkow gekämpft wurde.
Zu Heiligental habe ich nichts gefunden. Stimmt die Schreibweise? Wie heißt der Ort heute?
Beide Orte werden in Lindenblatt, Pommern 1945, nicht erwähnt.Die Angaben in Lindenblatt zu den Kämpfen im Raum Lauenburg sind weniger ergiebig als gedacht.
Gehe noch die Anm. durch; versuche dann, das wesentliche zusammenzufassen.Gruß, Kordula
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Zu Heiligenthal habe ich diese Seite gefunden:
http://www.territorial.de/ostp/hbrg/heiligen.htm
Grüße
Katrin -
Hallo Mark,
das habe ich noch gefunden:
09.03.1945: So vergiftete sich der Kreisleiter von Lauenburg, nach dem ernoch am 9. März 4.00 morgens die Räumung angeordnet hatte.
Die Menschen in den Kreisen Rummelsburg, Bütow, Schlawe, Stolp und Lauenburg waren sehr schnell vom Westen abgeschnitten und mußten ihr Heil in der Flucht an die Küste oder nach Osten auf Danzig und Gotenhafen suchen.
Die hier angreifende 19.Armmee, verstärkt durch das 3.Gardepanzerkorps, sollte den Grabow-Abschnitt überwinden und in Richtung Schlawe-Stolp-Lauenburg auf Putzig vordringen.
Das deutsche VII.Panzerkorps hatte die neue Aufgabe, die gefährdete Nordwestflanke der 2.Armee im Raume Stolp-Lauenburg gegen die dort zu erwartende Überflügelung zu decken. Das VII.Pz.K. Bestand damals aus der 31.I.D., deren Inf.Regimenter 4, 94 und 96 nur noch je etwa 100 Mann stark waren, aus den Trümmer der 7. Pz.Div., aus der noch amehesten kampffähigen 4. SS-Pol.Gren.Div. Und der SS-Aufklärung-Abteilung „Münch“. Das ganze Pz.K. Verfügte nur noch über 30-40 einsatzfähige Panzer und litt an einem starken Mangel an Minitio und Treibstoff.
Die 2.Armme hatte in diesem raum noch eine gepanzerte Gruppe der 4.Pz.Div. Geworfen. Sie und Teile der 32.ID. Sowie HJ aus Bütow und dem Kreise Lauenburg versuchten den Gegner aufzuhalten, mußten aber bald weichen.
In der Stadt Lauenburg hatten sich noch einige Reste von deutschen Truppen, ein Marine-Lazarett und ein Lazarett für Wlassow-Truppen befunden. Die Stadt wurde aber bereits am 09.März militärisch geräumt.
Quelle: Die Eroberung Pommerns von E.MurawskiMit freundlichen Grüßen Lemmy
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Hallo Alle!
Henriettental (nicht Heiligen-), heute Malczyce (in der Nähe war auch ein Übungsplatz der Lauenburger SS-Unterführerschule), und auf der anderen Seite der Chaussee Wilhelminental. Es war eine natürliche Verteidigungslinie weil das Tal kreutzt eine Schlucht mit Flüßchen. Militariensammler mit Suchgeräten finden dort deutsche und russische Hülsen und ähnliches Zeug. Ich fand aber einen gut erhaltenen Panzergraben und Schützengräben einige kilometer weiter...Desweiteren gibt es Berichte von Einheimischen daß es Kämpfe mit Gebrauch von Artillerie bei Jezzow (heute Jezewo) gab. Das ist auch eine unbekannte Episode...
Grüße Mark
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Hallo, es ist so daß ich mich in dieser Gegend ein bisschen rumtreibe (mit dem Fahrrad und Geländewagen) und sehe manchmal Panzer- und Schützengräben wo sie nach (wenigen) Informationen gar nicht sein sollten. Im Allgemeinen sind die Russen von Westen und Süden vorgestossen. Von Westen gab es eine kleine Schlacht bei Langeböse (dort steht ein russisches Denkmal). Von Süden gab es Kämpfe bei Wutzkow und dann Henriettental, von dieser Richtung gibt es die wenigsten Informationen...
Ich wäre dankbar für jede BeschreibungHallo Mark Pommern,
Mein Hinweis: Besorge Dir das Buch:"Pommern 1945", Autor Helmut Lindenblatt, Verlag: siehe Flechsig-Buchvertrieb
ISBN 978-3-88189-480-2; http://www.verlagshaus.com
In dem Buch werden etliche Orte von Pommern aufgefuehrt !
Mit dieser Angabe wirst du das Buch, eine Sonderausgabe, erhalten koennen.
MfG
Ziesemann
27.8.2021
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Guten Tag Bernd,
Mark war das letzte Mal am 13. Mai 2010 im Forum;
läßt sich leicht feststellen, wenn man mit der Maus
auf den Namen geht.
Im übrigen ist Lindenblatts Buch längst aufgeführt -
siehe oben Posts # 11 + 12.
Grüße, Kordula