Bei Verwundung EK II oder Verwundetenabzeichen?

  • Hallo zusammen,

    mal ein prinzipielle Frage zu Auszeichnungen für Verwundete:

    Wann wurde da das EK II und wann das Verwundetenabzeichen verliehen? Oder gab es beides immer zusammen?

    Im konkreten Fall geht es um meinen Großvater Konrad Siegwart, der im Herbst 1944 in Italien durch Gran.-Splitter schwer verwundet wurde (=Verlust des Beines). Die Verleihung des EK II ist nachgewiesen, allerdings für eine vorangegangene leichtere Verwundung am Kopf im Frühjahr 1944.

    Dominik

  • Hallo Dominik,

    ich weiß leider auch nicht wie das genau abgelaufen ist.Zum Beispirl mein Opa wurde zweimal verwundet und hatte EK II u. Verwundetenabzeichen in Schwarz.Der Vater eines Bekannten wurde sechsmal Verwundet und hatte nur das Verwundetenabzeichen in Gold sonst nichts.Ist schon kurios.

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hallo Freunde,
    die Verleihung des EKs hat nichts mit der Verleihung eines
    Verwundetenabzeichens zu tun.
    Näheres bitte im Lexikon nachlesen.
    Es gab sicher Aktionen, wo jemand sich das EK "verdient" hat und dabei verwundet wurde, also beide "Orden" bekommen hat, aber es gab keinen Zusammenhang bei der Vergabe, das es das eine nicht ohne das andere gab.

    Grüße Thomas

  • Hallo,
    igendwo im LdW gibt es auch was über Orden und Ehrenzeichen, da stehen i.d.R. auch die Verleihungsbedingungen.
    Um es auf einen Nenner zu bringen: EK/RK/DKG gab es für aktives, Verw.Abz. für passives Verhalten im Kampf)
    1. Das Eiserne Kreuz wird ausschließlich für besondere Tapferkeit vor dem Feind und für hervorragende Verdienste in der Truppenführung verliehen.
    2."Als Ehrung für diejenigen, die bei tapferem Einsatz ihrer Person für das Vaterland durch feindlicheWaffeneinwirkung verwundet oder beschädigt wurden, stifte ich das Verwundeten-Abzeichen.

    Gruß Bernd S.
    Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens entscheidet über den Wert des Menschen.
    (GenO Erich Hoepner)

  • Hi Thomas,
    das macht den Unterschied zwischen Indianern und Häuptlingen, die haben den Link schneller parat, ich muss erst suchen.

    Gruß Bernd S.
    Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens entscheidet über den Wert des Menschen.
    (GenO Erich Hoepner)

  • Hallo,

    ich weiß das EK u. Verwundetenabzeichen nichts miteinander zu tun haben. Ich meinte damit nur,daß der Vater meines Bekannten, keine Vorgesetzte hatte, die mit ,,Orden" um sich schmissen.Der Mann war von Frühjahr 43 bis zur seiner Gefangenschaft im Januar 45 als Melder immer an der Ostfront eingesetzt.Dabei wurde er sechsmal verwundet.Da man als Melder,manchmal unter schweren Beschuß irgendwelche Meldungen überbringen muß,finde ich ist es ein EK schon Wert.Denn das ist doch ,,Tapfer".

    Gruß Micha

    Suche alles zur 208.Infanterie-Division

  • Hi,
    als Meldegänger ein EK ist durchaus schlüssig. War immerhin ein Auftrag unter feindlicher (manches mal euch eigener*) Waffenwirkung und Meldungen konnten u.U. sehr wichtig sein. Selbst der Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat als Gefreiter im WK 1 sogar das EK 1 als Meldegänger erhalten.

    *Der deutsche Soldat fürchtet nichst auf der Welt. Außer Gott und die eigene Artillerie" (Keine Aufregung Kameraden, war selbst Artillerist)

    Gruß Bernd S.
    Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens entscheidet über den Wert des Menschen.
    (GenO Erich Hoepner)

    Edited once, last by Bernd S. (April 3, 2009 at 10:19 PM).

  • Hallo zusammen,

    das Verwundetenabzeichen wurde (mehr oder weniger) "automatisch" in der der Anzahl der Verwundungen entsprechenden Stufe verliehen.
    (Für das Eiserne Kreuz wurde man - wie bei allen anderen Orden - vorgeschlagen.) Auf das Verwundetenabzeichen hatte man quasi einen Rechtsanspruch.

    Als Beispiel zur Veranschaulichung:
    Meinem Vater wurde während des Krieges das Verwundetenabzeichen in schwarz zuerkannt. Weitere mehrmalige Verwundungen wurden während der Wirren der letzten Kriegsmonate nicht mit den entsprechenden höheren Stufen dokumentiert.
    Lange nach dem Krieg (1957) wurde ihm auf Antrag nach Prüfung durch das zuständige Versorgungsamt die Trageberechtigung zwar nicht für die Stufe "Gold" aber für "Silber" zuerkannt, weil eine der Verwundungen als "selbstverschuldet" angesehen wurde (kein Stahlhelm, sondern wegen der Kälte nur Fellmütze getragen).

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo Michael,
    ich hab es mir fast gedacht, dass du in der Beziehung keine Aufklärung brauchst, versteh es als Hilfe für Dominik! =)

    Bernd
    Es gibt hier zwar Mods,( Indianer und Häuptlinge), aber wir ziehen doch alle an einen Strang, der eine etwas schneller, der andere dafür umso genauer! =)

    Grüße Thomas

  • Hallo,

    danke für die vielen Beiträge!

    Bernd / Thomas:
    Gielt das von Euch gesagte bezüglich dem Zusammenhang von "EK" und "Tapferkeit" auch in diesem Fall für die 2. KLASSE DES EK???

    Ich frage deshalb so penetrant nach, weil mir seitens des WASt (Berlin) geschrieben wurde, zu diesem späten Zeitpunkt des Krieges (1944) sei das EK II quasi ein "Verwundetenorden" gewesen...

    Und hätte es dann bei der viel schwerwiegenderen Verwundung im Sept. 1944 nicht das EK I geben müssen?

    Dominik

  • Dominik,
    sagen wir es mal so: Zu Anfang des Krieges musste man "mehr" leisten, um ein EK zu bekommen.
    EK2 war auch eine Tapferkeitsauszeichnung.

    Das gilt nicht pauschal, aber später wurde etwas "leichtfertiger" verliehen.
    Wollte man die Truppe bei Laune halten?
    Motivationsschub?

    Ich kann mich nur wiederholen: Die Verleihung eines EK war nicht an eine Verwundung geknüpft.

    Grüße Thomas

  • speziell historyfan81!

    … tja hätte müssen – letztlich wurde ganz offen gesagt, dass es bei den Ordensverleihungen nicht gerecht zugehen würde, es keine Gerechtigkeit gäbe!
    Und wie Dr.Rudolf anschaulich macht, konnte es sogar bei dem (mehr oder weniger) "automatisch" in der der Anzahl der Verwundungen entsprechenden Stufe verliehen[en] Verwundetenabzeichen … quasi [per] Rechtsanspruch, zu Ungerechtigkeiten kommen.

    Die Äußerung der WASt hinsichtlich des Zeitpunktes (1944) sei das EK II quasi ein "Verwundetenorden" gewesen... finde ich wenig erklärlich und reichlich salopp. Es soll wohl eine Anspielung darauf sein, dass zu Beginn des Krieges das EK eine andere Wertigkeit hatte als zu Ende des Krieges.

    Wie gesagt, letztlich war die Vergabe des EK von vielerlei „Umständen“ abhängig und nicht jeder wirklich tapfere Soldat, oder jede tapfere Rotkreuzschwester / Arbeitsmaid (und wie sie alle hießen) wurde mit einem entsprechenden Orden ausgezeichnet!

    Gruß *AK*  8)

    [SIZE=7]verbessert[/SIZE]

    Wer verurteilt kann irren – wer verzeiht irrt nie.

    Edited once, last by *AK* (April 4, 2009 at 12:26 AM).

  • Hallo,
    Ersteinmal meine volle Übereinstimmung mit Huba. Dann, es komnmt natürlich auch darauf an, wodurch die Verwundung entstanden ist, ist sie bei der Verteidigung einer Stellung passiert? Demnach ist die Verleihung eines EKII in den letzten Kriegsmonaten keine seltenheit gewesen.
    Als Beispiel, in den letzten Monaten wurden selbst Meldungen feindlicher Streitkräfte mit dem EK II ausgezeichnet, z.B. an zahlreichen HJ Jungen.
    Soweit mir das jedenfalls bekannt ist.
    Gruß, Itti

    Freiheit für die Avatare !!!

  • Hi Dominik,
    für die einzelnen Orden gibt es Verleihungsbestimmungen, die du sicher googeln kannst. Grundsätzlich gilt für EK 1+2 vom Prinzip die gleichen Anforderungen nach der Art der "Tapferkeit", nur eben in der Wertigkeit abgestuft. Das es mit Dauer des Krieges aus Motivationsgründen zu einer Inflationierung von Orden kam ist sicher richtig, ändern aber nichts am Grundsatz der Verleihungsbestimmungen.
    Vllt. hilft noch einmal ein Mod. mit den Verleihungsbestimmungen ?

    Gruß Bernd S.
    Nicht der Glanz des Erfolges, sondern die Lauterkeit des Strebens entscheidet über den Wert des Menschen.
    (GenO Erich Hoepner)


  • Hallo,

    Verw.Abz. und EKII können schon zusammen verliehen worden sein, kam nur immer auf die Situation an. Wenn er besondere Tapferkeit bewiesen hat und z.B. ein MG-Nest oder ähnl. niedergekämpft hat und dabei verwundet wurde. Kann das schon passieren.

    Teils wurden z.B. auch EK II und EK I am gleichen Tag verliehen (wie bei meinen Großonkel: hier Luftlandeunternehmen Korinth).

    Aber die Aussage der WASt verwundert mich auch! Kannst Du das Schreiben vlt. mal einscannen? Mich würde das mal interessieren.

    Gruß
    Tobias

  • Hallo Dominik,

    ich möchte der Dame von der WASt nicht zu nahe treten, aber sie scheint nicht sehr bewandert zu sein...

    Gruß,
    Arnold