Was für eine Uniform ist das? (= Tropenuniform)

  • Hallo Dominik,

    das Foto zeigt einen Soldaten der Lufwaffe, eindeutig zu erkennen am Hoheitsabzeichen am Hemd und am Koppelschloss.

    Zum Dienstgrad lässt sich keine Aussage treffen, da keine Dienstgradabzeichen vorhanden sind.

    Den Orden auf der linken Brusttasche würde ich als Verwundetenabzeichen deuten.

    Grüsse

    Joshi

  • Die Uniform würde ich in Richtung Tropenuniform südlicher Kampfraum einordnen, Italien/Griechenland, eventuell sogar Afrika.

    Suche Informationen zum Ritterkreuzträger Oberst Helmut v. Lilienhoff - Zwowitzki Kdr. II./ IR 439 - Kdr. GR 439

  • Hallo,

    der Soldat soll angeblich am 20. Sept. 1944 in Italien gefallen sein. Es würde schon Sinn machen, wenn er zu den Fallschirmjägern gehört hätte:

    1). waren meines Wissens im Sept. 1944 in Italien Fallschirmjägereinheiten im Bodenkampf eingesetzt

    2). die Gefahr zu fallen muss wohl bei den Fallschirmjägern ungleich höher gewesen sein, als bei der regulären Luftwaffe

    Aber müsste er dann nicht ein spezielles Abzeichen tragen, das ihn als Jäger ausweist?

    Dominik

  • Quote

    Original von historyfan81
    Aber müsste er dann nicht ein spezielles Abzeichen tragen, das ihn als Jäger ausweist?

    Dominik

    Wenn du das Fsch.Schtz.Abz. meinst nein, denn in den Jahren 1944/45 wurden die Fsch.Jg. - soweit mir bekannt - nur noch infanteristisch eingesetzt.

    Gruß, Uwe

  • Hallo Dominik,

    Quote

    ...der Soldat soll angeblich am 20. Sept. 1944 in Italien gefallen sein. Es würde schon Sinn machen, wenn er zu den Fallschirmjägern gehört hätte:

    1). waren meines Wissens im Sept. 1944 in Italien Fallschirmjägereinheiten im Bodenkampf eingesetzt ...


    ist denn bekannt, w o der Soldat gefallen ist, denn am 20.9.1944 war auch die 20.LwFD mit Teilen im Einsatz ... ;)

    Am 19. und 20.September 1944 setzte der Gegner seinen Großangriff zum endgültigen Einbruch in die Po-Ebene fort. Mit massierten Panzer- und Infanteriekräften, unterstützt durch eine sehr wendige, von Artillerie-Fliegern geleitete Artillerie, greift er an der gesamten Front des LXXVI.Panzer-Korps an. Auf dem linken Flügel der 26.Panzer-Division bildet sich dabei ein gegnerischer Angriffsschwerpunkt, und es entsteht die Gefahr eines Panzerdurchbruchs in dem sehr günstigen Gelände in Richtung S. Martino die Molini – Santarcangelo. Im Lichte von zahlreichen gegen die Wolken gerichteten Scheinwerfern hält die Kampftätigkeit auch über Nacht an.
    (Geschichte der 26.Panzer-Division, o.O., o.J, S. 102)

    20.09.1944
    Mit Trommelfeuer, Nebel, Jagdbomberangriffen und Bombern eröffnet der Gegner am 20.September 1944 früh den Angriff seiner Panzer und Infanterie zur Überwindung des letzten Höhenrückens, der noch den Einblick in die Po-Ebene verwehrte. „ … An dem heldenhaften Widerstand scheitete dieser Durchbruchsangriff unter schweren Verlusten für den Gegner. Von den weit über 100 abgeschossenen feindlichen Panzern liegen mehr als zwei Dutzend vor den Stellungen der Division, aber auch die eigenen Verluste sind so schwer, dass am Abend keine zusammenhängende Front mehr besteht. …“, so die Chronik der 26.Panzer-Division. (Geschichte der 26.Panzer-Division, o.O., o.J, S. 102)
    Man darf aber in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass die Front zu diesem Zeitpunkt von den beiden Jäger-Regimentern (L) 39 und 40 gehalten wurde! (der Verf. 23.8.2008)

    Beim linken Nachbarn der 26.Pz.Division ist der Gegner bis Spadarolo vorgestoßen, im eigenen Abschnitt klammern sich die mitgenommenen Luftwaffenjäger-Regimenter zusammen mit noch 5 Panzern IV und den wenigen Pak, die dem beobachteten feindlichen Artilleriefeuer und den Jagdbombern entgehen konnten, an die auf den Kuppen der unzähligen Rebhügeln liegenden Häuser im Zuge der Straße Ceriano – Spadarolo.
    In Erkenntnis der Nutzlosigkeit eines weiteren Festhaltes der Front auf den Höhen südlich Spadarolo gibt das LXXVI.Pz.Korps den Befehl zur Zurücknahme der Front hinter den Marrecchia-Abschnitt.
    Unter Belassung von schwachen Nachhuten beziehen die beiden Luftwaffen-Jägerregimenter in der Nacht zum 21.September die bereits vorerkundeten Stellungen beiderseits Santarcangelo. Gefechtsvorposten, verstärkt durch Pak und einige Panzer, sichern von dem überhöhten Nordwestufer des Marecchia die neuen Stellungen.
    Da auch der Gegner nach den beiden vergangenen Großkampftagen eine Atempause benötigt, um seine Truppen für den Angriff über den Marrecchia-Abschnitt neu zu organisieren und bereitzustellen, vergeht der 21.September vor dem Abschnitt der 26.Panzer-Division ruhig. (Geschichte der 26.Panzer-Division, o.O., o.J)

    Herzliche Grüße Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo,

    siehe:
    [Blocked Image: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/2dwr-8w.jpg]

    @ Roland

    Betr.:
    20. Lw.Feld-Div.
    Ab Mai 1944 Einsatz nördl. Rom (Raum La Spezia - Aulla - Carrara) mit Jäg.Rgt. 39 (L) und 40 (L), davon 3 Jäg.Kp. mit Fahrrädern. 12. (Pz.Jäg.) Kp., 13. (Fla-) Kp., Art.Rgt. 20 (L), 1 StuGesch.Kp., 1 Fla-Kp., 1 Gr.Wf.Kp., Div.Kampfschule. Division übernimmt im Juli 1944 Reste der 19. Lw.Feld-Div.
    Einsätze bei Tuskania und Tarquinia (08.06.1944) unter schw. Verlusten. Weiterer Einsatz im Rahmen der 14. Armee gegen die 5. US-Armee. Rückzug über Bolsena-See, westl. Siena bis Raum Volterra. Hier Jäg.Rgt. 40 (L) der 90. Pz.Gren.Div. unterstellt. Mitte Juni 1944 Herauslösung der gesamten Division aus der Front; Küstenschutz zw. Viareggio und La Spezia. Jäg.Rgt. 39 (L) Juli - Sept. 1944 Einsätze bei Lucca, Jäg.Rgt. 40 (L) gegen Partisanen in der sog. "Grünen Linie", nördl. Lucca, eingesetzt. Mitte Sept. 1944 Verlegung der Div. in den Raum von Bologna. Unterstellung bei 10. Armee und Einsatz gegen die 8. englische Armee bei Rimini. Division wurde besp. Einheit unter Abgabe der 2-cm-Geschütze samt Bedienungsmannschaft an die 148. Inf.Div. Die Pz.Jäg.Kp. der Jäg.Rgter. 39 (L) und 40 (L) wurden zur 14. Schwadron (1 Pak-Zug pferdebesp., 2 Pz.-Zerstörer-Züge mit "Ofenrohr"). Teilnahme der Div. an den Kämpfen an der Via Emilia von Rimini bis Faenza. Hier Unterstellung Jäg.Rgt. 40 (L) unter Pz.Div. Mitte Dezember 1944 wurde die Div. nach weiteren schweren Kämpfen und Verlusten herausgezogen und in den Raum Bologna verlegt. Auflösung Ende Dez. 1944.

    Beste Grüße, Uwe

    Edited once, last by Gesperrt (April 4, 2009 at 10:29 PM).

  • Hallo,

    hier eine interessante Rückmeldung zu dem von mir eingestellten Bild. Es scheint sich zu handeln um:

    "Gefr. Gabriel Huter, L 35997 AGPA Münster / Westfalen"

    Was bedeuten die Nummer und die Abkürzung???

    Weitere Info:

    "Obergefreiter, geb. 29.10.1913, gefallen 19.9.1944 in Italien. Gabriel ist begraben auf der großen Kriegsgräberstätte Costermano in Italien, Block 11 Grab 1166. "

    Edited once, last by Gast 6 (June 14, 2009 at 4:17 PM).

  • Hallo Dominik,

    bei der Nummer kann es sich um eine Feldpostnummer handeln.
    Das L steht für Luftwaffe. Hier die Belegung laut Fp-Übersicht:

    Quote

    35997

    (Mobilmachung-1.1.1940) 4. Batterie Reserve-Flak-Abteilung 382,
    (8.9.1942-11.3.1943) 14. Scheinwerfer-Batterie Flak-Regiment 611,
    (12.3.1943-7.9.1943) 1. Batterie Flakscheinwerfer-Abteilung 250 (o),

    Bei der Abkürzung AGPA bin ich leider überfragt. ;(

    Herzliche Grüße Jürgen

    Suche alles zum Bau-Pionier-Bataillon 119 ab 11/1943

  • Hallo Uwe,

    ja, das macht Sinn, ich hab schon überall gesucht, aber auf das Naheliegende kommt man nicht.
    Vielleicht gibt uns Dominik ja noch einen Hinweis auf die Quelle seiner Auskunft.

    Herzliche Grüße Jürgen

    Nachtrag:
    Mit dem Datum ist es dann die 14. Scheinwerfer-Batterie Flak-Regiment 611. (siehe auch im LdW unter Flak-Regiment 611): Klick

    Suche alles zum Bau-Pionier-Bataillon 119 ab 11/1943

    Edited once, last by JürgenP (June 14, 2009 at 5:30 PM).

  • Hallo Dominik,

    Quote

    Stellt das nicht die weiter oben vermutete Zugehörigkeit des Gefr. Huter zu einer Fallschirmjägereinheit in Italien in Frage, wenn er doch eigentlich bei der Flak war?

    die Zugehörigkeit, sowohl zur Fallschirmtruppe, als auch die zu einer LW-Felddivision, war in beiden Fällen ein rein spekulativer Lösungsansatz, der seinen Ursprung in der Luftwaffen-Tropenuniform in Kombination mit dem Einsatzraum hatte.

    Im Prinzip war die LW-Standard-Tropenuniform für alle Angehörigen der Luftwaffe gleich

    Die Versetzung von einer Flakscheinwerfer-Abteilung zur Fallschirmtruppe ist außerdem mehr als unwahrscheinlich.

    Es ist davon auszugehen, daß der Obergefreite Gabriel Huter am 19. September 1944, als Angehöriger einer Flak-Einheit, gefallen ist.

    Gruß aus Wien

    Niki

    ...VIRIBUS UNITIS...

  • Hallo Dominik,

    tue ich Dir jetzt Unrecht, oder hast Du von Anfang an gewußt, dass es sich um den (Ober)Gefr Gabriel HUTER handelt ?
    Woher kommt plötzlich die Ansichtskarte von seinem Grab?
    Es ist wirklich nicht zeilführend, wenn vorliegende Informationen nur "scheibchenweise" herausgerückt werden.

    Gruß
    Rudolf (KINZINGER)

  • Das es sich um Gabriel Huter handelt, wußte ich tatsächlich - mehr allerdings auch nicht. Ich fand das Bild (und einige Postkarten) im Nachlaß meiner Großmutter und meine Verwandten konnten mir dazu quasi nichts sagen. Und wildfremde Namen in die Runde zu werfen, halte ich für unanständig...

    Ich habe mittlerweile Kontakt zu seiner Familie aufgenommen und habe herausgefunden, dass es tatsächlich - wie vermutet - eine Verbindung zu meiner Familie gibt.

    Die Übersetzung der Schrift erfolgte - wie bereits oben erwähnt - jetzt durch Agnes Moosmann. Ich selbst kann Handschriften nicht lesen. Sodann habe ich die Infos hier gepostet.

    Prinzipiell geht es mir schon ein bißchen auf den Keks, dass mir unterstellt wird, Infos zurückzuhalten (an anderer Stelle auch schon). Es handelt sich bei meinen Anfragen um SPURENSUCHEN, so dass ich Neuigkeiten halt dann auch poste. Muss ich mich dafür jedesmal rechtfertigen? Oder nachweisen, zu welchem Zeitpunkt mir welche Infos zugetragen wurden?

    Wenn ich schon alles im Voraus wüßte, bräuchte ich hier ja nicht posten.

    Und ich danke allen ganz herzlich, die mir weitergeholfen haben!

    Edited 2 times, last by Gast 6 (June 14, 2009 at 8:31 PM).

  • Quote

    Original von historyfan81
    Muss ich mich dafür jedesmal rechtfertigen? Oder nachweisen, zu welchem Zeitpunkt mir welche Infos zugetragen wurden?

    Hallo,

    natürlich nicht, aber versuche Dich auch mal in die Lage der "Helfer" zu versetzen. Es ist schon ärgerlich, wenn sachdienliche Infos erst allmählich und nach und nach eintreffen...

    Herzliche Grüße,
    Arnold

  • Klar, kann ich nachvollziehen! War auch nicht so gemeint. Fühl mich bloß manchmal als "Neuer" etwas kritisch beäugt hier. Aber jeder hat ja mal klein angefangen.

    Ich bin auch immer wieder beeindruckt, wie viel Fachwissen hier "unterwegs" ist.