Ich hatt einen Kameraden
Ich hatt einen Kameraden,
Einen bessern findst du nit.
Die Trommel schlug zum Streite,
Er ging an meiner Seite
Im gleichen Schritt und Tritt.
Eine Kugel kam geflogen:
Gilt sie mir oder gilt sie dir?
Ihn hat es weggerissen,
Er liegt mir vor den Füßen
Als wär's ein Stück von mir
Will mir die Hand noch reichen,
Derweil ich eben lad'.
Kann dir die Hand nicht geben,
Bleib du im ew'gen Leben
Mein guter Kamerad!"
Quote
Text: Ludwig Uhland (1787 - 1862)
Melodie: unbekannt aus dem 18. JahrhundertSeit dem verlustreichen Krieg von 1871 immer häufiger bei offiziellen Trauerfeiern gespielt, seit dem mindestens so verlustreichen 1.Weltkrieg war es Bestandteil des militärischen "Abschiedszeremoniells", eine Tradition, die auch die Bundeswehr übernommen hat.
Ein Lied namens "Rewelge" in "Des Knaben Wunderhorn" soll Ludwig Uhland zu diesem Gedicht angeregt haben. Es entstand 1809 anläßlich der Tiroler Freiheitskriege (Andreas Hofer). Abgedruckt 1812 in "Der deutsche Dichterwald" von Friedrich Silcher (1789-1860), einer der bedeutendsten Sammler deutscher Volkslieder, zeichnete die Melodie eines Schweizer Volksliedes "Ein schwarzbraun Mägdelein hat einen Feldjäger lieb" auf und passte sie dem Versmaß Uhlands an.
Das Lied wurde anl. der Beisetzung meines Großvaters von einem ehemaligen Kameraden auf einer Trompete geblasen, ich erinnere das noch recht gut.
Ist das heute noch üblich, anl. einer Beisetzung?
Gruß
Michel