schwere Panzerjäger-Abteilung 512 (Jagdtiger)

  • Hallo Wolfgang,

    Obwohl es Dokumente gibt, die den Kp Carius als 2/512 und andere als 3/512 bezeichnen, sehe ich, dass Sie es vorziehen, das 83er Dokument anzuzweifeln, anstatt daran zu zweifeln, dass der Kp Carius der 2/512 war. Wenn es keine Indiskretion ist, können Sie mir sagen, warum Sie diese letzte Alternative bevorzugen?

    Hallo Jan

    Kp Schrader erhielt 5 Jagdtiger in Sennelager und zwei weitere Jagdtiger trafen später mit dem Zug am Bahnhof Verliehausen ein.

    Haben Sie von einem 8. Jagdtiger-Wrack gehört? Das ist höchst interessant!!

    Gruss

    Javier

  • Hallo Javier,

    Meine Zweifel beziehen sich nicht auf die Tatsache, dass die 2. Kompanie nicht die Kompanie Carius gewesen ist, sondern, dass die 2. Kompanie in dem von der 83. US Infanterie-Division angegebenen Bereich Dahl - Schwaney - Herbram eingesetzt war; ich schätze, dass der Bericht von Anfang April 1945 datiert, als der Ruhrkessel bereits geschlossen war.

    In dem Buch "Das letzte Kriegsjahr im Westen" von Heinz Günther Guderian ist vermerkt, dass die 1. & 2. Kompanie der schweren Panzerabteilung 512 mit insgesamt 10 Jagdtigern am 10./11.04.1945 im Raum Unna gegen die 8. US Panzerdivision gekämpft hatten. In Anbetracht der Tatsache, dass der Ruhrkessel bereits am 01.04.1945 geschlossen wurde, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die 2. Kompanie noch nach dem 01.04.1945 in den Ruhrkessel gelangt ist.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo zusammen,

    die 512 ist tatsächlich ziemlich anspruchsvoll, ganz besonders wenn es darum geht zu klären welche Kompanie wann wo war. Das liegt mit Sicherheit daran das nicht nur die Abteilung selbst völlig verstreut war sondern auch die einzelnen Kompanien zerrissen eingesetzt waren. Dazu kommt die relativ hohe Zahl von nicht einsatzbereiten Jagdtigern die in kurz- oder langfristiger Reparatur waren. Ich würde es deshalb nicht mal ausschließen das einige Jagdtiger vermischt wurden, das also zum Beispiel ein JT der 2.Kp. zur 3. oder 1.Kp kam nachdem er repariert war. Das kann dann dazu führen das Gefangenenaussagen in allierten Reporten zur Verwirrung führen, vielleicht ist das oben der Fall.

    Da ich mich schwerpunktmäßig mit Berlin/Brandenburg 1945 beschäftige bin ich diese Ungereimtheiten/Widersprüche fast gewohnt, da tauchen in russischen Berichten Einheiten an Orten auf die da eigentlich nicht sein dürften.

  • Hallo Zusammen

    Das wär eine Möglichkeit.

    Jedoch wär dann zu klären warum die JT im Harz oder auf dem Weg dorthin keine Buchstaben/ Nummern Beschriftung hatten.

    Sie hatten ja max. das Balkenkreuz.

    Ich denke mal das die Beschriftung damals im Sennelager geschah.

    Also hätten spätestens die JT der 3.Kp. ein Z bekommen wenn sie rechtzeitig eingetroffen sind.

    Aber dies schien nicht mehr geschehen zu sein.

    mfg Jan

  • n'Abend,

    ich habe folgendes gefunden:

    Ebenfalls drei Tage vor dem Einmarsch fuhren drei deutsche Tigerpanzer hinter unserem Haus über die Felder Richtung Billmerich. Einer davon blieb auf dem Weg zum Buschketchen / Ostenberg stehen, vermutlich weil der Treibstoff zu Ende war, und wurde von der Besatzung dort gesprengt. Die zwei anderen Panzer kamen noch bis zur Kluse oberhalb von Billmerich und blieben dort liegen.

    Zum Kriegsende wissen Wilhelm Rehfuß und Irmgard Schwerter Folgendes zu berichten: “Am 10. April 1945 kamen die Amerikaner von Kessebüren und Frömern über den Haarstrang auf Billmerich zu. Auf der Kluse standen vier deutsche Panzer der SS. Die deutschen Panzer eröffneten das Feuer auf die amerikanische Stellung auf der Wilhelmshöhe. Daraufhin griffen die Amerikaner die Panzer mit Bomben und Bordwaffen der Tiefflieger an. Die Anwohner der Kluse suchten Deckung im Luftschutzbunker oder versteckten sich in der dortigen Schlucht. Zwei deutsche Panzer* standen an Schwerters Kastanienbaum, hatten aber keinen Sprit mehr. Nach dem Einrücken der Amerikaner waren die großen Panzer, die Königstiger, ein begehrtes Schauobjekt der Soldaten. Diese Panzer standen noch eine ganze Zeit dort, bevor sie von den Engländern auseinandergeschweißt wurden. Dabei bemerkte Gustav Schwerter, dass er die Kanonenrohre ja gut als Stütze in seinem Stall gebrauchen konnte. So holte er sich drei Kanonenrohre auf sein Gelände.” (Quelle: Billmerich, Vergangenheit und Gegenwart der Gemeinde: 890 – 1990, Herausgeber Stadt Unna, Der Stadtdirektor, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, 1990)

    In dem PDF sind zwei Fotos der Kanonenrohre als Stützen.

    Quelle: http://www.stadtteilzentrum-gartenvorstadt.de/wordpress/wp-c…n-und-heute.pdf

    Gruss, Holger

  • Hallo Sunninger,

    interessante Geschichte, die Du hier gepostet hast. Für mich allerdings etwas verwirrend, weil einmal von ,,Königstigern" die Rede ist ,aber in der verlinkten Quelle ein liegen gebliebener ,,Jagdtiger" zu sehen ist. Wenn Devey nicht geschummelt hat, müsste es sich bei dem Bild des Heimatvereins um einen der beiden Jagdtiger der 2./512 handeln, die zusammen sich am Waldesrand bei Letmathe befanden. Ursprünglich zur Wartung und später wurden beide gesprengt. Ein weiterer Umstand spricht dafür, dass es sich bei den erwähnten Panzern um ,,Königstiger" handelt. Die Waffen-SS verfügte nur über sehr wenige ,,Jagdtiger", die meiner Kenntnis nach nicht im Umfeld von Unna im Einsatz waren. ,,Königstiger" schon. Vielleicht gibt es ja noch ZZ-Berichte oder Bilder bzw. After-Actions-Reports, die nähere Auskünfte darüber machen, um welche Panzer es sich tatsächlich handelt.

    MfG Wirbelwind

    PS: Eine ganz andere Frage beschäftigt mich bezugnehmend auf die voran gegangenen Posts. Mir ist immer noch nicht klar geworden, aus welchem Grund bspw. die Nummerierung der Jagdtiger mit 3 Ziffern aufgegeben wurde und stattdessen ,,X", ,,Y" und ,,Z" ins Spiel kamen. An den fehlenden Schablonen dürfte es ja wohl nicht gelegen haben.

    MfG Wirbelwind

  • Hi

    Warum diese Bezeichnung? Gute Frage.

    Vielleicht wollte man abwarten bis die ganze Abteilung eintrifft.

    Andererseits vielleicht Täuschung.

    Oder die Idee des Abt.Kdr..

    Das würde erklären das die Harz-Jagdtiger keine Bezeichnung hatten. Weil sie es nicht wussten.

    Was gibt es noch für Aufnahmen der JT der 512. wo man diese Bezeichnung findet?

    Jan

  • Hallo,

    abseits der Beschriftung/Kennzeichnung der Jagdtiger, die im Harz operierten, treibt mich noch eine andere Frage um. Warum wurden keine Jagdtiger an der Ostfront eingesetzt, um der russ. Panzerflut etwas entgegenzusetzen? Im Mai 45 gab es ja Kämpfe zwischen 4 neuen Jagdtigern der ,,653" und russ. Einheiten in Österreich. Devey schreibt von einem Gefecht zwischen den Jagdtigern und russ. Panzern am 01.05.45 bei St.. Pölten. Aber eben nur da. Vielleicht lag es an der Transportlage, denn der Transport erfolgte ja zumeist mit der Bahn und überwiegend nachts.. Von St. Valentin bis an die Oderfront waren es schon ein paar Kilometer und das unter alliierter Luftherrschaft.

    MfG Wirbelwind

  • Hi

    Ich denke das die 4 nicht unbedingt zur 653 gehörten. Sie liefen wohl eher unter einer SS-Division in diesem Gebiet.

    Es könnten gegeben falls um ehemalige Schadpanzer handeln oder Neuproduktion die Pz. Besatzungen dort abgeholt haben.

    mfg Jan

  • Servus,

    laut Münchs Buch über die 653. wurden 4 neue Panzer aus den Nibelungen Werken mit Besatzungen der 653. der LAH unterstellt.

    Gruss, Holger

  • Hallo,

    diese 4 Jagdtiger waren die letzten, die eine 12,8 cm-Kanone hatten. Die anderen noch im Nibelungenwerk fertig gestellten Jagdtiger sollen eine 8,8cm-Kanone besessen haben und wegen fehlenden Zielvorrichtungen nicht ausgeliefert worden sein. Ihre Sprengung erfolgte am 04.05.1945.

    Bleibt noch die Frage offen, warum der Einsatz von ,,Jagdtigern" nur an der Westfront erfolgte.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    diese 4 Jagdtiger waren die letzten, die eine 12,8 cm-Kanone hatten. Die anderen noch im Nibelungenwerk fertig gestellten Jagdtiger sollen eine 8,8cm-Kanone besessen haben und wegen fehlenden Zielvorrichtungen nicht ausgeliefert worden sein. Ihre Sprengung erfolgte am 04.05.1945.

    Bleibt noch die Frage offen, warum der Einsatz von ,,Jagdtigern" nur an der Westfront erfolgte.

    MfG Wirbelwind

    Hallo,

    es wurden insgesamt 88 Jagdtiger gebaut.

    Es geistert immer wieder herum das vier Jagdtiger mit 8,8cm KwK ausgerüstet wurden, es gbt aber keine Belege dafür.

    Der Einbau der 8,8cm KwK wäre auch nicht so einfach möglich gewesen, dazu hätte erst einmal eine passende Lafette gefertigt werden müssen.

    Das wird einem schnell klar wenn man sich ein Schnittbild der Kasematte anschaut und sieht wie die 12,8cm KwK eingebaut ist.

    Die letzten vier im Mai´45 gefertigten Jagdtiger waren definitv für den Einbau der 12,8cm KwK 44 vorbereitet.

    ich wünsche einen schönen Tag

    Jürgen

  • Guten Abend,

    Michael Winninger schreibt in seinem Buch "Das Nibelungenwerk" auf Seite 294:

    "Die letzten noch im März bis Mai 1945 hergestellten Jagdtiger waren mit 8,8 cm-Kanonen montiert, da es für die 12,8 cm Pak 44 keine Lafetten mehr gab. Sieben oder acht bis auf die Zielvorrichtung komplett montierte 8,8 cm-Jagdtiger warteten unter Bewachung noch auf eine Übernahme."

    Winninger nennt dafür keine Quelle.

    Grüße von hector