schwere Panzerjäger-Abteilung 512 (Jagdtiger)

  • Hallo Saxnot,


    Danke für die Auskunft. Ich wusste nicht, dass Alman und Kurowski dieselbe Person sind.

    Ich kenne die Kurowski-Version des Ernst-Berichts von "Panzer Aces" und Es scheint ein Roman mehr als wahre Geschichte.


    Gruß,

    Javier

  • Hallo,

    auch wenn der letzte Beitrag zur Schweren Panzerjäger Abteilung 512 schon etwas länger her ist, versuche ich trotzdem mal meine Fragen zur 3. Kompanie dieser Abteilung loszuwerden. Vielleicht gelingt es ja auch, Antworten zu finden. Nach Devey in seinem Buch: ,,JAGDTIGER-Der stärkste Tiger" wird die 3. Kompanie der ,,512" als letzte aufgestellt und mit Jagdtigern ausgerüstet. Nach Quellenlage schreibt er von 5 Jagdtigern, die sich am 31.03.1945 bei der besagten 3. Kompanie befinden, 2 sind aus St. Valentin per Bahntransport in der Zuführung und 1 Jagdtiger ist noch bis 31.03.45 in St. Valentin in Reparatur. Zwar schreibt Devey weiter, dass der Bahntransport die 3. Kompanie nie erreichte aber das kann nach meiner Meinung nach nicht stimmen. Zähle ich die bekannten Verluste zusammen, komme ich insgesamt auf 8 Jagdtiger. Der erste geht bei den Kämpfen um Paderborn/Sennelager verloren (02.04.45). Ebenso ein im Sennelager befindlicher zur Ausbildung befindlicher Jagdtiger (05.04.). Der nächste Jagdtiger der 3./512 geht am 09.04.45 verloren, als ihm eine Kette bei der Durchfahrt von Offensen bricht und er eine Böschung hinab fährt. Bergung nicht möglich. Wahrscheinlich gesprengt. Im Panzergefecht bei Harste am 09.04.45 ging der Jagdtiger des Fw. Franke nach Beschuss mit Phosphorgranaten in Flammen auf. Am 11.04.45 brannte auf der Herzberger Landstraße nach Kettenbeschuss und weiterem Feuer auf den dann bewegungsunfähigen Jagdtiger der nächste aus. Am gleichen Tag ging bei Beierfelde durch Treffer in die Seite der nächste Jagdtiger, ,,322" unter Fw. Becker. verloren. Er brannte aus. Nur 2 Besatzungsmitglieder konnten sich mit Verbrennungen retten .Am 15./16.04.45 wurde lt. Saft der komplette III. Zug der 3./512 mit 3 Jagdtigern in der Nähe von St. Andreasberg durch Bombenabwurf zerstört. Die Besatzung des Jagdtigers ,,321" unter Fw. Otto Arnold verließ am 15.04.45 ihren Jagdtiger, nachdem durch Ari-Beschuss eine Kette gerissen war, die sich nicht mehr reparieren ließ. Der Kampfwagen stand da in einem Hochwald in der Nähe von Kamschlacken-Riefensbeek.

    Für die Verluste der 3 Jagdtiger durch Bombardement bei St. Andreasberg habe ich außer bei Saft keine anderen Hinweise finden können. Hat dazu oder überhaupt zu den Verlusten der 3./512 noch jemand weiterführende Erkenntnisse?

    MfG Wirbelwind

  • Hi

    Interessant wär noch das Buch von Jürgen Möller Das Kriegsende im Harz.

    An diesem habe ich mitgewirkt.

    In Korrespodenzen mit Jürgen und mir kam die These auf das mehr JT im Harz waren.

    Also mehr der 3.Kp. geliefert wurden. Eventuell eine Restlieferung bzw waren sie gar nicht für die 512. bestimmt.

    Die erste Lieferung kam wohl noch an, die anderen wurden dann umgeleitet.

    Wenn die 3. bzw. Teile derer im Ruhrkessel wären/ waren hätte ein Z auf den JT sein müssen.

    Bekannter weise gab es nur X und Y JT.

    Ein sehr interessanter Beitrag.

    Jan

    Suche alles über die Endkämpfe, III.SS-Panzerkorps, 11.SS-Pz.Gren.Div.Nordland und die letzten Gliederungen von Divisionen, Kriegsgliederungen der Armeen

  • Hallo Jan,


    nur eine Verständnisfrage für mich ollen Ignoranten:

    Warum müssen/ mussten auf den Jagdtigern die Buchstaben X, Y und Z aufgemalt sein=O?


    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo Ingo

    Auf Bildern von JT aus dem Ruhrkessel sah man die Buchstaben.

    Zum Beispiel X7.

    Ich selbst sah bis jetzt nur 1 Bild eines Y JT.

    Deswegen ging man davon aus das die JT der 3.Kp. das Z erhalten/ sollten.

    Jan

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  • Lieber Jan,


    vielen Dank für die Aufklärung :). Das war mir so nicht bekannt.


    Es wurde wohl in den letzten Kriegswochen bei den Jagdtigern von der "klassischen" dreiziffrigen Kampfwagenkennung abgegangen? Dann wundert es mich, dass Wirbelwind in seinem Post die Jagdtiger der 3./512 z.B. immer noch mit 321 oder 322 bezeichnet :/?

    Demnach wäre die Bezeichnung der (30) Jagdtiger der Abt. 512 mit

    1./512 X1 bis X 10

    2./512 Y 1 bis Y 10

    3./512 Z 1 bis Y 10

    "passender" gewesen.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo,

    ja die Bezeichnung in der Literatur hat mich auch schon gewundert. Mal die üblichen 3 Ziffern und dann vereinzelt X, Y, Z. Devey verwendet daneben noch die Chassis-Nummern. Allerdings nicht durchgehend. Auf den Fotos, die durch das Internet geistern, sind keine 3 Ziffern zu erkennen, sondern bestenfalls die besagten Buchstaben. Nach Lage der Dinge glaube ich nun auch, dass die Bezeichnung mit Buchstaben dem Sachverhalt, Bezeichnung der Jagdtiger am nächsten kommt.

    Hat denn jemand das Buch von O. Carius zur Hand ,,Tiger im Schlamm". Darin soll es Hinweise zu seinem Einsatz als Führer der 2. Kompanie der Schweren Panzerjäger Abteilung 512 geben.Ich gehe davon aus, dass dort etwas zur Bezeichnung der Jagdtiger steht.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Wirbelwind,


    den Carius habe ich eben erst weggelegt.

    Er berichtet dort auf den Seiten 215-235 über seine Zeit als KompanieChef der 2./512.

    Leider erwähnt er dort keine Turm-Nummer oder Kennung.


    Beste Grüße

    Ingo

  • Hallo,

    der Jagdtiger X7, dessen Bild Jan hier ins Forum gestellt hat, weist Chassis-Nummer 305058 auf. Er gehörte zur 1./512. Speziell zum 2. Zug unter Zugführer Ltn. Kubleka. Auf dem besagten Bild steht er intakt vor dem Haus der Familie Schröder in Obernetphen. Am 01.04.45 wurde bei Kämpfen in Obernetphen der Jagdtiger X7 durch Schüsse aus den eigenen Reihen beschädigt und von der Besatzung verlassen. So Devey. Warum dieser nicht nach dem Verlassen gesprengt wurde, erkläre ich mir so, dass dann wohl das Dorf sehr arg in Mitleidenschaft gezogen worden wäre. Javier, Deine Annahmen entsprechen nicht den tatsächlichen Gegebenheiten. Kompaniechef der 3./512 war, bis er durch eigenes Feuer fiel, Oberleutnant Schrader. Es existieren auch Nachweise, das besagter Kompanie Jagdtiger zugeführt wurden. Schau mal in den Führer-Bericht vom 31.03.45. Dort steht unter anderem: ,,Die 3./512 in Sennelager mit 5 Jagdtigern wird vom Ob. West durch das OKH zum Einsatz befohlen. Seit dem 26.03.45 befinden sich 2 weitere Jagdtiger im Transport von St. Valentin nach Sennelager. Ein Jagdtiger ist wegen Reparatur noch bis 31.03.45 in St. Valentin".

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    Wie Sie dem Dokument entnehmen können, wird die Kp Schrader manchmal als dritte bezeichnet. Bei mehreren Gelegenheiten soll es der zweite sein. Devey entschied sich im Zweifelsfall dafür, Schrader den dritten Kp zuzuweisen. Nicht wegen Dokumenten, sondern weil es ihm besser gefiel.


    Quote
     

    Devey, P274


    “When referring to the original report documents, the company numbering system (1-2-3 company) is to say the least contradictory. To save confusion I have made alterations to keep uniformity in the text, there is still some debate as to whether it was Carius 2Kp and Schrader 3Kp or vice versa, Otto Carius supported by Walter Scherf insist his was 2Kp.”

    Tut mir leid, aber ich empfehle Ihnen das Buch von Devey über Abt 512 nicht.


    Anbei noch ein paar Berichte. Jeder kann entscheiden.


    MfG

    Javier

  • Hi

    Ich bin davon auch noch nicht überzeugt.

    Devey könnte die Nummern verwechselt haben mit der 653..

    Anbei ein Bild des Y-JT

    mfg Jan


    27889a6381a2ed0688e346ab25a0615b.jpg

    Suche alles über die Endkämpfe, III.SS-Panzerkorps, 11.SS-Pz.Gren.Div.Nordland und die letzten Gliederungen von Divisionen, Kriegsgliederungen der Armeen

  • Hallo,


    Aus den Briefen an Devey geht hervor, dass Scherf nicht einmal von der Existenz eines dritten Kp wusste. Stattdessen dachte Carius, er sei der Kommandant des zweiten Kp.

    Von Carius Brief an Devey:

    Quote

    "Obwohl ich much mit der 3. Kp. keine Verbindung hatte, kann ich mir vorstellen, daß sie Harz noch kurz eingesetzt war, da ich im Westen von dieser Kompanie überhaupt nichts hörte."

    Von Scherf Brief an Devey:

    Quote

    "Eine 3.512 gab es nicht. Auch kein Komp F Schräder"


    Die US Army nahm 2 Gefangene der 2/512 im Raum Harz und 1 der 3/512 im Raum Eitorf.

    Beste Grüße

    Javier

  • Hallo Javier,

    erst einmal vielen dank für die Bereitstellung Deines Materials in den letzten Posts. Leider besitze ich das Magazin nicht. Werde mich darum kümmern, ob es noch zu erwerben ist, Mich interessiert es schon, Näheres über den Jagdtiger in Obernetphen zu erfahren. Über den Jagdtiger auf der Herzberger Landstraße bei Osterode bin ich auch nur durch eine Broschüre des Osteroder Heimatvereins aufmerksam geworden. Mir liegt es fern, eine große Diskussion zu entfachen, ob die Schwere Panzerjäger-Abteilung 512 über eine 3. Kompanie verfügte oder nicht. Dazu verfüge ich über keine Originalquellen, die das belegen können. Carius als Führer der 2. Kompanie der ,,512" leugnet ja nicht deren Existenz, sondern teilte mit, dass er sich vorstellen könne, dass die 3./512 im Harz zum Einsatz kam. Wenn ich meinen geringen Englischkenntnissen trauen darf, ging ja Dein in Post 35 eingestelltes Dokument auch davon aus, dass die ,,512" aus 3 Kompanien bestand, wobei die 1./512 und 3./512 je 10 Jagdtiger im bestand gehabt haben sollen und die 2./512 5 Jagdtiger. Nun gut, dass verwirrt. Ich gehe davon aus, dass die Jagdtiger-Kompanie unter Carius 10 Jagtiger im Bestand hatte. 3 je Zug und ein Kommandanten-Kampfwagen. Bei der 1./512 unter Ernst ist die Aufteilung die gleiche. So beschreibt es zumindest Devey. Mal die Aufteilung bei Devey außer acht lassend. Wo waren denn nun die Jagdtiger in Offensen, bei Beierfelde, bei Osterode, bei St. Andreasberg und bei Riefensbeek-Kamschlacken zu zuordnen?

    MfG Wirbelwind

  • Hallo,

    Um Verwirrung und Kontroversen zu vermeiden, werde ich die Kompanien mit ihrem Kommandanten bezeichnen.


    Zu den Kp Schröder Wracks kann ich folgendes sagen:


    - Es gab ein Wrack in Bad Driburg, bei Die ehemalige Glashütte an der Brakeler Straße. Ich weiß nicht, wie es dorthin kam, wie lange es dort war oder wo es endete.


    - Es gab ein weiteres Wrack in Tietelsen, das höchstwahrscheinlich mit einem "Y" gekennzeichnet war.

    https://www.nw.de/lokal/kreis_…ten-im-Ort-gesprengt.html


    - Der Offensen Jagdtiger wurde in der Nähe des Liethbergs zwischen Vernawahlshausen und Ahlbershausen vernichtet. Zerstört von Lt. Benson von B/750th Tk Bn, unterstützt die 413rd IR/104th ID.

    https://commons.wikimedia.org/…er-NARA-111-SC-421383.jpg


    Timberwolfs 413th Regiment history:

    Quote

    "on 8.April 1945: "A tank crew from the 750th Tank Battalion spotted Jerries climbing over what they thought was a road block and let go with a round of HE. The “road block” turned out to be a 70-ton panzer-Jaeger tank destroyer; the round entered the open back door and the monster exploded. It had eight inches of armor and mounted a 150mm gun."

    - Ein weiterer Jagdtiger wurde höchstwahrscheinlich von seiner Besatzung zwischen Katlenburg und Osterode zerstört.


    - Die Wracks Beierfelde & Osterode sind im eine Broschüre des Osteroder Heimatvereins gut beschrieben.


    - Der siebte Jagdtiger wurde vom 26th IR/1st ID bei St. Andreasberg vernichtet, wenn man bedenkt, dass St. Andreasberg bei Dammhaus liegt. Die 26th rückte auf der Straße von Clausthal-Zellerfeld nach Torfhaus vor. Der 26th ging nicht durch St. Andreasberg, da war der 18th IR/1st ID.


    Grüße

    Javier

  • Guten Morgen Wirbelwind, Guten Morgen Javier,


    ich denke, dass bei der von der 83. US-Infanteriedivision aufgenommenen Gefangenenaussage ein "Dreher" vorliegt:

    Die 2. Kompanie der schweren Jagdpanzerabteilung war nicht in dem genannten Bereich (Dahl, Schwaney und Herbram) im Einsatz, sondern befand sich zwischen dem 04.04.1945 und dem 16.04.1945 im Ruhrkessel (Raum Unna - Hagen - Menden - Iserlohn). Vorher befand sich die Kompanie zwischen dem 20.03.1945 und dem 04.04.1945 im Raum Olpe - Siegen - Wissen. Die 3. Kompanie der schweren Panzerjägerabteilung befand sich mit 5 Jagdtigern ausserhalb des Ruhrkessels und stand unter dem Kommando von Oberleutnant Schrader. Die Kompanie kämpfte zwischen dem 30.03.1945 und dem 07.04.1945 im Raum Paderborn; dies würde dann auch mit der von der 83. US Infanteriedivision aufgenommenen Gefangenenaussage übereinstimmen. Anschliessend zog sich die Kompanie über Offensen in den Harz (Raum Osterode) zurück.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo

    Laut Möller Der Kampf um den Harz verfügte die Abteilung vermutlich über 7 Jagdtiger.

    Er ist der Meinung das vermutlich die letzten JT von St.Valentin über Umwege Richtung Harz kamen.

    Ich werde mich deswegen noch mal melden.

    mfg Jan

    Suche alles über die Endkämpfe, III.SS-Panzerkorps, 11.SS-Pz.Gren.Div.Nordland und die letzten Gliederungen von Divisionen, Kriegsgliederungen der Armeen