Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944

  • Hallo Gerd,
    Das ist toll von dir. Ich werde auf deine Reaktion warten und erst danach das Stadtarchiv Stralsund befragen. Wie ich schon sagte ist die wahrscheinlichste Zeit 1943 (Januar bis Ende September). Unwahrscheinlich ist 1942 (Januar bis Ende Februar).

    Über Rostock, Greifswald und Schwerin habe ich bis jetzt noch keine Bombardemente gefunden die einen Räumungseinsatz von Soldaten aus Stralsund in dieser Zeit rechtfertigen könnten (mit Buldozern). Eine absolute Katastrophe ist es sicher nicht gewesen. Nur ein „normales“ Aufräumen von Trümmern.

    Dein Tipp die Berufsfeuerwehr Bielefeld zu befragen ist perfekt. Ich suche nämlich noch nach einer Liste von Bombenangriffen auf Stuttgart zwischen Sommer 1942 bis Anfang 1944. Da ist scheinbar sehr viel passiert. Aber das ist jetzt nicht so wichtig und ich will nicht wieder ein neues Thema anstoßen.
    Danke für deine Mühe und viele Grüße von
    Ulrich

  • Hallo Ulrich,

    1942 gab es 4tägige schwere Bombenangriffe auf Rostock, zu der u.a. Feuerwehren aus Stralsund, Hamburg und Berlin zur Unterstützung geholt wurden.

    Ebenso wurden zur Verstärkung Flak und für die Versorgung (Feldküchen, Lkw, Wasseraufbereitung) der Ausgebombten und Helfer Wehrmachtsteile zugeführt.
    Wie schon genannt, waren die Bombenangriffe sehr schwer. Im Grunde war die gesamte Infrastruktur lahmgelegt (Bahnhof, Strom, Wasser, Gas usw.)
    Bei den nachfolgenden Aufräumarbeiten wurden natürlich auch schwere Technik (so, sie denn zur Verfügung stand) eingesetzt.

    1943 nach weiteren Luftangriffen findet sich der Hinweis, das auch Marineangehörige der MLA Heiligendamm zur Unterstützung nach Rostock kamen.

    zusammengestellt aus: Bomben auf Rostock

    Nach diesen Angaben, kann ich mir sehr gut vorstellen, daß auch Dein Vater zu Arbeiten nach Rostock kam.

    Warum Du Dich vehement weigerst, meine Fragen nach Deinen Quellen zu beantworten, kann ich nicht verstehen.
    Sowohl Jens (Matrose1970) als auch ich sind Stralsunder (gewesen), interessieren uns sehr für die Stadt und nach allem, was jahrelange Beschäftigung mit Stralsund erbrachte: Es ist ausgeschlossen, daß es Anfang 1943 Bombenangriffe auf Stralsund gab, die größere Enttrümmerungsarbeiten erforderte.
    Auch keinerlei Archivmaterial dazu gibt es. Über die Online-Archivsuche, die ich oben verlinkt hatte, findest Du haufenweise Akten zu den Luftangriffen von 1944 auf Stralsund, aber nicht einen Fitzel zu 1942 oder 1943. Und das hat seinen Grund.

    Darum muss der Fehler woanders liegen, d.h. wahrscheinlich in Deiner zeitlichen bzw. örtlichen Zuordnung.
    Warum Du nicht helfen magst, daß aufzudröseln, verstehe ich nicht. Ist aber selbstverständlich Deine Sache.
    Ich bin damit allerdings raus.

    Viele Grüße und viel Erfolg wünscht Dir
    Steffen

    "Man besucht ja nur sich selber, wenn man zu den Toten geht" (Kurt Tucholsky)

  • Hallo, Ulrich !

    Euch Anderen selbstverständlich auch ein Hallo !


    Im Bomber Command War Diary konnte ich nichts zu Bombenangriffen auf
    Stralsund vor 1944 finden.

    In dem, von Rainer eingestellten, Wikipedia Link, steht etwas über einen
    Notabwurf am 21.05. 1944 in der Kniepervorstadt.

    Übrigens: die Aufzeichnungen der BF Bielefeld, beziehen sich nur auf Bielefeld !


    Sorry

    Gruß Gerd

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Hallo Gerd, hallo Papa, hallo Leute,
    Herzlichen Dank für eure Hilfe. Dass vor 1944 keine Bomben auf Stralsund gefallen ist im Prinzip eine gute Nachricht denn es bedeutet das ich eine Option ausschließen kann.
    Also vielen Dank und Grüße von
    Ulrich

  • Hallo@ All,
    heute gibt es auf den Internetseiten der Ostseezeitung den Hinweis das es zu 70 Jahrestag des Bombenangriff auf Stralsund ein Buch auf den Markt kommen wird das sich mit diesem Tag beschäftig...
    Laut der Überschrift soll es dann auch eine Liste geben in der alle 700 (bekannten?) Namen der Opfer veröffentlicht werden.
    Mal schauen wie teuer das Buch wird - aber ich denke das wird bestimmt in mein Bücherregal kommen.

    http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Str…veroeffentlicht
    MfG
    Jens

    Wer hat Infos zur 75. Infanterie-Division - 2.I.R.202 1939 bis 1942 Bilder, Karten usw

  • Hallo und einen schönen Sonntag!
    Wie im meinem letzten Beitrag angekündigt ist am 06.10.2014 Das Buch zum 70ten Jahrestag der Bombardierung erschienen.
    Na einigem überlegen habe ich es mir auch zugelegt.
    Die Bilder, zum Teil bekannt aber auch schon zum teil verstörend.
    Viel Interessanter sind aber die Zeitzeugenaussagen. Die Autoren hatten im Vorfeld in der Presse dazu aufgerufen das Zeitzeugen ihrer Erinnerungen zu Verfügung stellen.
    Und das was man da lesen kann....ist viel eindringlicher als alle Bilder zusammen.

    In dem Buch gibt es auch eine Liste der Toten.
    Aber hier an der Stelle beginnt für mich als Laie das Problem mit dem Buch. Denn die Autoren haben die Todesanzeigen aus der Zeit nach dem Angriff bis Dezember 1944 ausgewertete und daraus eine Todesliste zusammen gestellt.
    So habe ich das jedenfalls bei der Buchvorstellung verstanden.
    Ich halte das für komisch.
    Denn es sollten doch Unterlagen im Standesamt vorliegen die doch genauer sein sollten als Todesanzeigen.
    Zumal mir einer der Autoren ja gesagt hat das die Unterlagen des Standesamtes jetzt im Stadtarchiv liegen.
    Ich halte es aus folgendem Grund für fraglich sich nur auf die Todesanzeigen zu berufen:
    - konnte sich zu dieser zeit jeder so eine Anzeige leisten?
    - mir ist so als wenn ich mal gelesen habe das die NS Führung ab einem bestimmten Zeitpunkt im Krieg die Veröffentlichung von Todes/Verlustanzeigen beeinflusst hat - sprich nicht alle durften veröffentlicht werden (kan aber sein das ich mit hier mal wieder irre!)
    - was ist mit Soldaten
    - was ist mit Flüchtligen
    - was ist mit Fremdarbeitern (ein paar sind in der Todesliste aufgeführt).

    ich habe in einem Bericht eines Zeitzeugen einen Namen gefunden der da als umgekommen deklariert wird, der aber in der Todesleiste nicht auftaucht.
    Jedenfalls beim ersten durchschauen.
    Ich denke wenn ich das Buch durch habe werde ich vielleicht mal den Verlag anschreiben und meine Fragen anbringen.

    Ich persönlich denke das sich das Buch schon alleine wegen der Zeitzeugen aussagen als Anschaffung lohnt.

    http://www.amazon.de/Stralsund-Bomb…4/dp/3942673452

    MfG
    jens

    Wer hat Infos zur 75. Infanterie-Division - 2.I.R.202 1939 bis 1942 Bilder, Karten usw