• Hallo zusammen!

    Jan hat recht: immerhin 10 Stück!
    Am Boden der Kiste ist eine Leiste die sie halbiert.
    Würde also sagen 2x 5 Stück aufgestellt, d.h. senkrecht.
    Dafür spricht auch dieses Holz-U an der Seitenwand, ist bestimmt auch an der gegenüberliegenden Seite. Wahrscheinlich wurde oben nochmal ein Brett z. B. mit Bohrungen die dem Geschossdurchmesser entsprechen als Führung während des Transports eingelegt.
    Grasit selber ist mir auch neu, gegen die rumänische Theorie spricht ja wohl die deutsche Bezeichnung "Gerschosse". Kann zwar kein rumänisch, dürfte in dieser Sprache aber anders heißen.
    Werfermunition kleineren Kalibers ist möglich, auch kleinere PAK-Munition.
    Fla ist auszuschließen, sonst bleibt nicht viel was dort reinpasst.

    Grüße Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • 8o sorry! :D

    Habe übrigens alle Listen über gebräuchliche Sprengstoffe bis in die Zeit vor dem I.WK durchgeforstet - nichts über Grasit.
    F als Zusatzbezeichnung findet man schon. A -F, M benutzte man wenn Ersatzsprengstoffe aus Rohstoffknappheit eingesetzt wurden

    Grüße Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

    Edited once, last by pinstab (December 7, 2008 at 1:54 PM).

  • Hallo,

    warum ich für die Möglichkeit, dass es sich um einen chemischen Kampfstoff hanedeln könnte plädiert habe, möchte ich durch eine mögliche Wortverwandtschaft im weitesten Sinne begründen:

    Handbuch: "Der Reserveoffizier" Ausgabe 1940, VIII. Abschnitt. Gaskrieg, S. 267, Die Gaskampfstoffe. Dort stehen u. a. "Adamsit, Lewisit, Yperit".
    "Grasit" steht nicht da, könnte aber doch gut passen, oder?
    Wer weiß was genaues???

    Gruß Karl

    Edited once, last by Karl Grohmann (January 16, 2009 at 7:38 PM).

  • Hallo Karl,

    die Kampfstoffe

    "Adamsit" - wurde benannt nach dem Entdecker Roger Adams
    "Lewisit" - wurde benannt nach dem Entdecker Winford Lee Lewis
    "Yperit" - besser bekannt unter der Bezeichnung Gelbkreuz oder S-Lost

    Bei der Bezeichnung "Grasit" konnte mir bisher kein Chemiker eine Antwort geben. ?(

    Schönen Gruß
    Peter

  • Hallo,
    ich habe in dem unvollstândigen "Meyers Lexikon" von kurz vor WK II nichts zu grasit gefunden; das Gleiche für Brockhaus von 1923.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,
    das glaube ich nicht. Im Meyers ist bei militärischen Sachen eine gewisse Reserviertheit vorhanden. In dem Brockhaus von 1923 der Stand von kurz, vor, wâhrend, nach WK I.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,

    jetzt habe ich mir die Bilder nochmals angeschaut.
    Für eine Munitionskiste ist die Beschriftung unten und nicht zusätzlich auf dem Deckel ungewöhnlich. Eigentlich müßte die Kiste liegend gestapelt/transportiert werden, um die Schrift lesen zu können.
    Offensichtlich war seitlich ein Transportzettel angebracht.
    Manchmal war auf den Kisten eine Gewichtsangabe und Gefahrenhinweise o. ä. . Z.B. vor Nässe schützen usw.

    Gruß Karl

    Edited once, last by Karl Grohmann (January 17, 2009 at 4:16 PM).

  • Das Grasit-F Geschoss war ein spezielles Geschoss zur Verbreitung von Propagandaflugblättern. Hergestellt wurde es ion der Versuchs- und Produktionsanstalt des Deutschen Propaganda-Ateliers in Rüdersdorf bei Berlin. Zum Abschuss verwendete man spezielle Abschussrohre, die leicht transportabel waren. Laut einer Akte aus dem Bundesarchiv bestellte die Wehrmacht beim DPA im Juni 1942 50.0000 Grasit F Geschosse und 2.000 Abschussrohre zum Preis von über 2,6 Millionen Reichmark.

  • Hallo Fabius,

    herzlich Willkommen bei uns im Forum.

    Vielen Dank für die Auflösung des Rätsels. geht aus der Akte auch hervor ob
    und wann an an wen geliefert wurde ?

    Gruss Dieter

  • Den Unterlagen nach war das Grasit Geschoss ab April 1940 in Rüdersdorf entwickelt worden. Allerdings gab es einige Schwierigkeiten mit den Zündern für den Ausstoß der Flugblätter aus dem Geschoss, die scheinbar erst im Sommer 1941 soweit behoben waren, dass das Geschoss für den Fronteinsatz tauglich war. Leider sind die Akten in dieser Beziehung nicht so aussagekräftig, wie es wünschenswert wäre. Konstruktionszeichnungen oder Bedienungsanleitungen etc. für das Geschoss habe ich nicht gefunden. Es wurde an die Propagandakomagnien der Wehrmacht ausgeliefert, später wahrscheinlich auch an die SS-Standarte Kurt Eggers. Ausgeliefert wurden die Geschosse der Akte nach ab Juni 1942.

  • Es könnte es sein, dass diese Grasit-F-Geschosse identisch sind mit den Weiß-Rot Geschossen, mit denen ab April 1940 Flugblätter aus der Feldhaubitze 18 verschossen wurden. Ich bin mir da aber nicht sicher, eindeutige Nachweise habe ich nicht. Literatur zum Grasit-F-Geschoss gibt es leider meines Wissens nach nicht. Neben den Weiß-Rot Geschossen und diesen Grasit-F-Projektilen gab es noch das Propagandageschoss 41.

  • Nach etwas längerer Pause würde ich das Thema gern mal wieder aufgreifen...
    Da wir an dieser Stelle nicht weiter gekommen sind, nun meine Frage speziell an Fabius:
    In welchem Bundesarchiv hast du denn diese Informationen gefunden und wie bist du auf dieses Thema gestoßen???
    Für uns wäre hierbei auch die Aktennummer von Interesse, um diese Informationen im Bundesarchiv zu sichten und ggf. so die Geschichte der Kiste weiter zu erforschen.
    Also für die Preisgabe der Informationen (auch gern per PN) wäre ich dir sehr dankbar :thumbup:

    Edited once, last by Schlossgeist (July 16, 2014 at 3:26 PM).

  • Guten Tag,

    selbst nach längerer Pause geht es ohne Anrede und abschliessenden Gruß hier ganz sicher nicht weiter.

    Kein Spass!  8)

    Grüße Thomas