Besetzung Österreich und Sudetenland

  • Hallo militärgeschichtlich Interessierte,

    erbitte Details, Aufgaben, überlieferte "Erlebnisgeschichten", Bildmaterial, etc.
    der dt. Schutzpolizei bei der Besetzung

    • von Österreich März '38
    • des Sudetenlandes Okt. '38

    Vielen Dank und Grüße
    Sigi

  • Hallo Sigi,
    was hast Du denn selbst bereits zu diesen Sachgebieten an Texten oder Literatur gefunden?
    Zum Anschluss Österreichs müsste sich bezüglich des Einsatzes der OrPo -wenn ich mich recht erinnere- etwas im Buch von
    Dr. Erwin Schmiedl
    Der 'Anschluß' Österreichs. Der Deutsche Einmarsch im März 1938
    Bernard & Graefe Verlag, 1994 336 Seiten
    stehen.
    Schmiedl war Mitarbeiter am Militärwissenschaftlichen Institut des österreichischen Heeres, Wien.
    ich hab's zu hause im Regal, müsste mal wegen der Fußnoten etc nachschlagen.
    Man bekommt das Buch sehr preisgünstig in 3. Nachauflage schon für 4-5 Euro.

    Beste Grüße
    Ingo

  • Hallo Ingo,

    mein Vater hat als Polizist an den Einmärschen in Österreich und dem Sudetenland teilgenommen, und hat dafür auch die üblichen Ehrenmedaillien bekommen. Darüber wurde zu Hause nie gesprochen. Ich habe es erst nach seinem Tod erfahren und hätte nun mehr näheres gewusst, außer das, was im Internet zu finden ist.

    Auf jeden Fall vielen Dank für den Literaturhinweis, ich werde mir das Buch zulegen.

    Beste Grüße
    Sigi

  • Hallo Sigi,

    ein herzliches Willkommen hier im Forum.

    Hinsicht des Buches von Schmiedl, schau mal hier

    badische Polizeieinheiten bei der Besetzung Österreichs

    dort habe ich die dort vorhandenen Angaben bereits verwertet.

    Zu welcher Polizeiverwaltung gehörte denn Dein Vater? Zum Sudetenland gibt es im WWW eine gute Abhandlung über den Einsatz von Polizisten aus Hamm...

    Da die Polizeieinheiten aus verschiedenen Polizeiverwaltungen zusammengesetzt wurden, brächten "wir" da noch ein wenig mehr Hintergrund,

    und es wäre schön, zu erfahren, was denn bereits alles bekannt ist...


    Herzliche Grüße Roland

    Link "blau" gemacht...Huba

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo,

    im Anhang noch zwei Zeitungsfunde aus dem Jahr 1938 über die Neuorganisation der ehem. österreichischen Polizei und die Wiedereinstellung der aufgrund nationalsozialistischer Betätigung aus dem Staatsdienst entlassenen ehem. österreichischen Polizeiangehörigen.
    Quelle: Arbeitersturm, Ausgabe Linz Nr. 4 vom 17.März 1938, Seite 4

    Gruß, J.H.

  • Hallo Leute,

    leider hat sich der Themengeber noch nicht wieder gemeldet.

    Hinsichtlich des Sudeteneinsatzes empfehle ich
    MICHAELIS, Klaus, "1938 - Krieg gegen die Tschechoslowakei - Der Fall ´Grün`".

    Vielleicht hilft es weiter... :)

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

    Edited once, last by deproe (July 23, 2016 at 3:52 PM).

  • Hallo,

    ich bitte zu entschuldigen, dass ich mich erst so spät melde. Leider kann ich aus verschiedenen Gründen nur alle halben Jahre reagieren.

    RolandP: Mein Vater gehörte der Polizeiverwaltung Dresden an und war zuletzt Leutnant der Schutzpolizei und Beamter auf Lebenszeit unter dem Polizeikommando II P 2d Rie III 109 b IIa. Ab 07.11.44 wurde er zum BDO Triest, Nachr.-Komp. 21 überstellt. Kurz vor Kriegsende erfolgte noch die Ernennung zum Oberleutnant der Schutzpolizei, die wegen des bevorstehenden Kriegsendes allerdings nicht mehr bestätigt werden konnte. Falls es Dich interessiert: Ein italienischer Militärhistoriker hat mir einen "Schnellbrief" vom 13.07.44 übermittelt, aus dem der Einsatz und die Unterstellung zur Polizenachrichtenkompanie 21 (MOT) hervorgeht. Gerne kann ich Dir davon eine Kopie zuschicken.

    Vielen Dank an alle, die mich unterstützt haben.

    Viele Grüße,
    Sigi

  • Hallo Sigi,

    was das auch für Gründe sind.
    Ich glaube nicht, dass du dich dafür entschuldigen musst!
    Melde Dich, wenn du wieder Gelegenheit dazu hast. :)

    Zum Thema der Polizei beim Einsatz in Österreich und für mich wichtig im Sudetenland:

    Gibt es da Quellen?

    Bitte jede kann genannt werden.
    Danke im voraus an Alle.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Det,

    nach Monaten des Schweigens will ich Dir heute gerne eine Antwort geben.
    In der Tat, es ist sehr schwierig, über die Polizeieinsätze im Sudetenland nähere Informationen zu bekommen. Hierbei hat mir die Polizeihochschule Münster sehr geholfen und mich auf folgende Literatur aufmerksam gemacht:

    • Deutsche Polizei im Sudentenland, 1938, in Der Gendarm. - 36 (1938), S. 363 - 364
    • Gewehr, Hans-Georg, Polizei rückt als Befreier ins Sudetenland, 1939, in Die deutsche Polizei - 7 (1939), S. 37 - 41 : I11.

    Anmerkung: Leider habe ich hierzu keine ISBN-Nummer - ich empfehle daher mit der Polizeihochschule Münster, die sich auch mit der Polizeigeschichte befasst, Kontakt aufzunehmen (Bibliothekskatalog http://195.202.38.218/opax/index.S)

    Da ich bisher diesbezüglich noch keinen Kontakt mit der Hochschule aufgenommen habe und mich das Thema auch interessiert, würde ich mich freuen, wenn Du mir die Ergebnisse Deiner Recherche mitteilen könntest.

    Viele Grüße aus dem schönen Südostoberbayern,
    Sigi

  • Hallo Sigi,

    deine Hinweise erfreuen mich.
    Leider besitzen die polizeilichen Maßnahmen während des Sudeteneinsatzes
    zur Zeit nicht meine Hauptaugenmerk.

    Trotzdem besten Dank.

    Bem. : Die vollziehende Gewalt hatte die Wehrmacht bzw. dessen Befehlshaber!

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Johann Heinrich,

    herzlichen Dank für diese interessante Facette der "Übernahme" der österreichischen Polizei. Diese Probleme im Hintergrund werden oft überhaupt nicht bekannt.
    Gruß
    Dieter

  • Hallo zusammen,

    hier ein zeitgenössischer Bericht des Chef der 5.Kompanie II. Btl. Pol.-Rgt 1 zum (Beginn) Einsatz im Sudetenland...


    Herzliche Grüße Roland


    Hauptmann der Schutzpolizei Hans-Georg Gewehr, 1 Schutzpolizei-Hundertschaft West, Berlin-Spandau, berichtete: „... In den Tagen der Spannung vor dem 1.Oktober 1938 wurde in Spandau aus Kräften des Gruppenkommandos West die 5.Kompanie des 1.Polizei-Regiments aufgestellt und eingeübt. Die Kompanie bestand aus drei Zügen zu je 30 Mann, und zu jedem Zug gehörte ein Halbzug MG.
    Aufs Beste ausgerüstet, erwarteten Offiziere und Mannschaften ungeduldig den Befehl zum Abmarsch. Durch Fernspruch vom 1.Oktober 1938, 15.40 Uhr und 20.50 Uhr, wurde die Kompanie für den 2.Oktober 1938, 8 Uhr, abmarschbereit befohlen. Ein buntes Bild war es am Morgen des 2.Oktober 1938, einem Sonntag, als sich der Bataillonsstab und die 5.Kompanie mit ihren zahlreichen Fahrzeugen auf dem Hofe der Unterkunft Berlin-Spandau sammelten Frohe Zurufe flogen hin und her, ungeduldig wartete alles aus den Abmarsch, und allen Männern merkte man den Stolz an, in dieser historischen Stunde mitwirken zu können.

    Um 10.45 Uhr traf die 5.Kompanie in der Unterkunft Süd ein, wo sich das Bataillon mit seinem Stab und der 5., 6. und 7.Kompanie sammelte. Von hier aus ging es um 13.30 Uhr im geschlossenen Bataillonsverband zunächst nach Kottbus, wo das Bataillon um 17 Uhr verpflegt wurde. Generalmajor von Kamptz hatte uns bis Kottbus das Geleit gegeben und entließ uns nun in Richtung Görlitz.
    Gleichmäßig rollte der fast endlose Heerwurm der Wagen über die Straße 115 nach Süden... In einem kurz vorher von guten Freunden geschenkten Kofferradio hörten ich während der Fahrt und wir alle in den Pausen die Nachrichten, die uns... den ungeheuren Jubel der vom Führer befreiten Sudetendeutschen aus der Zone I, in die die Wehrmacht einrückte, übermittelten.

    In Görlitz, das wir um 20.15 Uhr erreichten, war Haltepunkt. Jeder von uns wäre gern weitergefahren. Aber unser Abschnitt gehörte zur Zone II, und in diese durfte erst am 3.Oktober 1938 eingerückt werden.
    Geruht hat das Bataillon in der Courbiere-Kaserne. Die Kompaniechefs hatten um 22 Uhr einen Befehlsempfang beim Bataillonskommandeur, Major der Schutzpolizei Florian. Hier erhielten wir unsere Befehle für den Einmarsch am nächsten Tage.
    Die Vollziehungsgewalt in dem zu besetzenden Gebiet (Operationsgebiet des Heeres) übte der Oberbefehlshaber des Heeresgruppenkommandos III, Generaloberst von Bock, aus.
    Das Bataillon war dem Heeresgruppenkommando III in Dresden unterstellt und erhielt seine Weisungen durch den Oberbefehlshaber der Ordnungspolizei beim Heeresgruppenkommando III, Gen.-Maj. Pfeffer-Wildenbruch. Auf Anordnung des Heeresgruppenkommandos III waren die ordnungspolizeilichen Aufgaben im Räumungsabschnitt II zunächst vom II. Bataillon, Polizei-Regiment 1 wahrzunehmen. Die Fahrtstrecke wurde festgelegt, die zuerst bis Zittau führen sollte, und die 5.Kompanie erhielt weiter den Marschbefehl, nach Loslösung vom Bataillon in Warnsdorf bis 18 Uhr Tetschen an der Elbe zu erreichen...“

    (Polizei rückt als Befreier ins Sudetenland. Von Hauptmann der Schutzpolizei Gewehr, 1 Schutzpolizei-Hundertschaft West, Berlin-Spandau, in Die Deutsche Polizei, 7.Jahrgang, Nr. 2 15.1.1939, S. 37 – 41 oben. Hier S. 37 – 38, „... In folgendem Artikel wird noch einmal von dem Einmarsch ins Sudetenland berichtet, diesmal von einem Offizier der Schutzpolizei, der an der Spitze seiner Kompanie den triumphalen Befreiungsmarsch miterlebte und von diesem hier erzählt...“, im Folgenden „Gewehr, S.“)


    03.10.1938
    Hauptmann der Schutzpolizei Hans-Georg Gewehr, Chef der 5.Kompanie Pol.-Rgt. 1: „... Am 3.Oktober 1938 wurde um 6 Uhr geweckt und um 10 Uhr fuhr das Bataillon von Görlitz nach Zittau und rastete um 12 Uhr auf dem Marktplatz. Nachdem die 5.Kompanie verpflegt war, mussten wir ungeduldig warten, da jeder Kompanie noch ein Zug des Sudetendeutschen Freikorps in Stärke von 50 Mann unterstellt wurde. Es mussten erst Omnibusse beschafft werden, und um 14 Uhr konnte sich das Bataillon in Richtung auf die Grenze in Bewegung setzen.

    Um in meinem Bestimmungsort, Tetschen-Elbe, freie Hand zum Handeln zu haben und mich nicht erst im Quartier kümmern zu müssen, schickte ich den Führer des 3.Zuges, Lt. Oerke, um 12.45 Uhr als Quartiermacher nach Tetschen voraus. (Paul Oerke, 1944 PV Berlin, beim SS-Pol.Rgt 1 (neu), vorher Pol.St.F. Budapest)

    Um 15.20 Uhr überschritt das Bataillon zwischen Großschönau und Warnsdorf die alte Reichsgrenze und wurde hier von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. ... In Warnsdorf wurde due 5.Kompanie vom Bataillonskommandeur entlassen und trat nun ihre abenteuerliche Fahrt durch ein unbekanntes Gebiet an, das noch zum Teil vorher von keinem deutschen Soldaten betreten wurde.
    Bei Schönbrunn erreichten wir die Schöberstraße. Eine ausgezeichnete Straße, die von Rumburg über Heida, Leipa, Dauba, Melnik durch die mittlerweile bekanntgewordene stark befestigte Schöberlinie, die ihr den Namen gegeben hat, direkt nach Prag führt.
    Bei Niederbrunn kam das erste Hindernis. Dir dortige Brücke, die über ein tiefes Bachbett führte, war völlig gesprengt... dass auch die umliegenden Häuser mit zerstört wurden.
    Mit Hilfe der Bevölkerung gelangten wir über Feldwege wieder auf die Straße jenseits der Brücke, ein Unternehmen, das an die Fahrkunst unserer Kraftfahrer größte Anforderungen stellte. Vorsichtig ging es weiter, denn nun kam die berüchtigte Schöberstellung, deren Bunkerlinie, Baumsperren und minenversuchte Vorfelder quer über die Straßen liefen. ...näherten wir uns langsam dieser Linie. Die Maschinengewehre standen auf den Wagen mit Fliegeraufsatzstück, so dass wir jederzeit vom Wagen aus eingreifen konnten.
    Die Bunkerlinie war von den Tschechen noch nicht übergeben worden, die Brücken noch nicht alle untersucht und entladen, jedoch waren die Bausperren bereits durch die Wehrmacht und Bevölkerung beseitigt worden und lagen nun als große Holzhaufen rechts und links der Straße...
    Die eigentliche Straße nach Tetschen führte über Heida, Steinschönau und Böhmisch-Kamnitz nach Tetschen. In der Annahme, dass eine weniger bedeutende Nebenstraße weniger befestigt sein würde, entschloss ich mich, bei Neuhütte, kurz hinter der Schöberlinie, die gute Straße zu verlassen und fuhr nach Kradschützenaufklärung eine schmale Waldstraße, die den Windungen des Kamnitzbaches folgte, über Hillemühl nach Böhmisch-Kamnitz.
    Unterwegs standen die Bewohner der kleinen Fleckenorte auf der Straße und bewarfen uns mit Blumen... Jedoch das waren wir schon von unserem Marsch zur Ostmark gewöhnt. Wir fuhren in flottem Tempo weiter und gelangten wieder auf die große Straße, die über Böhmisch-Kamnitz nach Tetschen führt.
    Als wir mit unserer Kolonne in Böhmisch-Kamnitz ankamen, stand die Straße voller Menschen, und als wir den großen Marktplatz überquerten, blieb uns doch die Luftweg. So etwas hatten wir noch nicht erlebt! Der Marktplatz war schwarz von Menschen, nur in der Mitte war eine schmale Durchfahrt von Ordnern der SdP freigehalten...
    (Gewehr, S. 38)

    Da es schon spät war und ich bis 18 Uhr Tetschen erreichen sollte, mussten wir weiterfahren und die vor Begeisterung tobende Menge zurücklassen.
    Auf der offenen Straße hinter Böhmisch-Kamnitz hielten wir doch erst einmal an, um uns zu verpusten, denn das war allerhand, nur gut, dass wir Stahlhelme aufhatten, sonst hätten wir von den oft großen Blumensträußen manche Beule erhalten. Wir fuhren weiter in der Meinung, dass sich die Begeisterung noch kaum steigern könnte. Wir sollten uns aber schwer getäuscht haben. Als wir um 17.40 Uhr in langsamer Fahrt in geschlossener Kolonne in Tetschen einfuhren, dessen Altstadt noch von den Tschechen besetzt war, war die Hölle los.
    Tausende von Einwohnern umsäumten die Straße und Tausende standen auf dem riesengroßen Marktplatz von Tetschen. Unsere Wagen rollten durch ein Regen von Blumensträußen...
    Auf dem Marktplatz stellte ich die Kompanie auf, ließ die Männer absitzen und antreten. Mit den Freikorpsmännern waren es 220 Mann, die dort in Linie zu drei Gliedern standen.
    Ich war kaum aus meinem Wagen geklettert, da wurde ich schon vom Bürgermeister, Bezirksleiter und Ortsleiter der SdP auf einen großen Balkon geführt, von dem ich nun erst den richtigen Überblick über diese Kundgebung der Treue und Dankbarkeit hatte. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Beziksleiters der SdP, der uns unter nicht enden wollendem Jubel der Bevölkerung als erste deutsche Waffenträger und Befreier begrüßte, wurde ich gebeten, einige Worte zu sprechen.

    Oft vom Jubel unterbrochen, sagte ich, dass es mir schon einmal im Jahre vergönnt gewesen sei, gemeinsam mit der deutschen Wehrmacht in die Ostmark einzuziehen und dass ich dem Schicksal dankbar wäre, das zweite Mal einen unter Fremdherrschaft leidenden Teil des deutschen Volkes Hilfe zu bringen. Unter großen Beifall erwähnte ich, dass auch die Männer meiner Kompanie für die Lage der Sudetendeutschen größtes Verständnis hätten, da sie zur Hälfte aus Ostmärkern beständen, die erst im Anfang des Jahres durch die entschlossene Tag des Führers heimkehren durften...
    (Gewehr, S. 39)

    Wir begannen unsere Tätigkeit noch in der Nacht unserer Ankunft mit einer großzügigen Durchsuchung der gesamten Stadt Tetschen an der Elbe nach unsicheren Elementen, um so der Bevölkerung das Gefühl der Sicherheit und Ruhe zu geben. Bei der Vorarbeit hierfür wurden wir in hervorragender Weise von dem Bürgermeister John, dem Bezirksleiter der SdP, Hausmann, und von Angehörigen des Freiwilligen Schutzkorps (FS) unterstützt. Fragen der Zuständigkeit und Unterschiede der Dienstgrade und Dienststellungen hab es nicht...
    Bürgermeister und Bezirksleiter setzten sich, wenn es galt, einen Befehl zu schreiben und keiner da war, der Maschine schreiben konnte, selbst an diesen Apparat, und schrieben die schnell diktierten Durchsuchungs- und Fahndungsbefehle. ...
    Schon in den nächsten Tagen gab es keinen roten Wehrmann oder sonstigen Verbrecher mehr, der nicht im sicheren Gewahrsam befunden hätte...

    Als vom Bataillon die Anfrage kam, welche Wachtmeister sich freiwillig zur weiteren Verwendung im Sudetengau melden wollen, stellte sich über die Hälfte der Kompanie. Und wäre die Wiederverwendung der sich freiwillig gemeldeten Wachtmeister nicht für spätere Zeit vorgesehen gewesen, so hätte ich mit meinen Offizieren, und den in Berlin verheirateten Unterführern allein nach Hause fahren können, genauso, wie ich bei meiner Ankunft beinahe ohne Kompanie gewesen wäre, da sich die Einwohner von Tetschen am liebsten gleichen einen Wachtmeister vom Fleck weg mitgenommen hätten...“
    (Gewehr, S. 39 – 40 oben)
    „... Am 3.10.1938, 17.45 Uhr, rückte die 5.Kompanie des 1. Polizei-Regiments als erster deutscher Waffenträger unter dem Jubel der Bevölkerung in das vom Führer befreite Tetschen-Elbe ein..“
    So lautete die Eintragung auf dem ersten Blatt des mit diesem historischen Ereignis neu begonnen „Goldenen Buches“ der Stadt Tetschen...“
    (Gewehr, S. 37)


    Generalmajor der Polizei Karl Pfeffer-Wildenbruch und Major d.Sch. Gustav-Adolf Florian trafen sich im Oktober 1939 bei der Aufstellung der SS-Polizei-Division wieder!
    Florian wurde Kdr. II./Pol.Schtz.Rgt. 2.

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    wo hast du das denn ausgegraben?

    Danke dafür.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Roland,

    "Gewehr" eine Militärzeitschrift?

    Tetschen - wird dann zu der Gebietszone II zugeordnet.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Guten Tag zusammen,

    Quote

    "Gewehr" eine Militärzeitschrift?

    Quote

    Hauptmann der Schutzpolizei Hans-Georg Gewehr, 1 Schutzpolizei-Hundertschaft West, Berlin-Spandau, berichtete

    Grüße Thomas ;)

  • Hallo Thomas,

    Asche auf mein Haupt......... :sleeping:

    In dem Eifer des Gefechts nach der Quelle des Berichts, also
    wo "abgelagert", leider übersehen!

    P.S. Danke dir..................

    Roland, wo stammt er nun her?

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

    Edited once, last by deproe (July 21, 2017 at 7:37 PM).

  • Hallo Det,


    ich weiß jetzt wirklich nicht, w o das Problem ist, da i c h zu etwa 98% meine Beiträge mit Quellenhinweise versehe... ?(:saint:

    "... (Polizei rückt als Befreier ins Sudetenland. Von Hauptmann der Schutzpolizei Gewehr, 1 Schutzpolizei-Hundertschaft West, Berlin-Spandau, in Die Deutsche Polizei, 7.Jahrgang, Nr. 2 15.1.1939, S. 37 – 41 oben. Hier S. 37 – 38, „... In folgendem Artikel wird noch einmal von dem Einmarsch ins Sudetenland berichtet, diesmal von einem Offizier der Schutzpolizei, der an der Spitze seiner Kompanie den triumphalen Befreiungsmarsch miterlebte und von diesem hier erzählt...“, im Folgenden „Gewehr, S.“)..."

    S o steht es oben.... wenn Du es überlesen haben solltest... :D


    Herzliche Grüße Dein Roland

    Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel - man weiss nie, was man bekommt. Forrest Gump

  • Hallo Roland,

    oh, Roland, dass hast Du heimlich ergänzt....... ;)

    Neee, meine Schuld - Augen auf nicht nur im Straßenverkehr!!! :)

    Das is doch was . :thumbup:
    Nochmals besten Dank .

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo,

    hier noch mal ein etwas ausführlicheres Fundstück zur Umrüstung der ehemaligen österreichischen Sicherheitspolizei nach dem "Anschluß". Die Umrüstung auf die nunmehr für das "Altreich" und die "Ostmark" einheitliche Polizei-Uniform erfolgte zum 1.April 1939 unter Federführung der Bekleidungskammer der Polizei Wien.
    Quelle: Neues Wiener Tagblatt Nr. 88 vom 30.März 1939, Seite 9

    Gruß, J.H.