Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien
Einführung, Begriff und Aufgaben
Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien waren spezialisierte Eisenbahn-Pionier-Einheiten, die entsprechend dem Einsatz und der Notwendigkeit der Truppe bei den Operationen während des Krieges eingesetzt wurden. Die Ergänzung und Instandsetzung unbrauchbar gemachter Wasserstationen war die Aufgabe der Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien. Sie waren im unmittelbaren Frontgebiet eingesetzt. Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien sind nicht mit dem Eisenbahn-Wasserstations-Bauzügen zu verwechseln.
Die Aufstellungen erfolgte durch die Deutsche Reichsbahn im Bereich der vorgegebenen General-Kommandos, an den Lagerorten der Ausrüstung.
Wasserversorgungsanlagen:
Wasserstationen sind Anlagen, bei denen Dampf-Lokomotiven Wasser nehmen können. Der Wasserbedarf ist abhängig von der Größe der Loks, der Fahrgeschwindigkeit und Steigungsverhältnissen der Strecke. Zu den Wasserversorgungsanlagen gehören Wasserbehälter, Pumpanlagen, Rohrleitungen und Wasserkrane. Das Wasser kann aus Wasserwerken, Stauseen, Teichen, Flüssen, Brunnen usw. entnommen werden. Es muss möglichst frei von schädlichen Stoffen sein, um Zersetzung des Kessels und der Röhren oder Ablagerungen darin zu verhüten.
Auf einzelnen Strecken erforderte der Betrieb im Kriege eine reichlichere Wasserversorgung als im Friedensbetrieb, da fast nur Güterzug-Lokomotiven in Betracht kamen, deren Wasserverbrauch sehr groß war.
Als behelfsmäßige Wasserstation wurden Wassergefäße (Fässer oder Eisentonnen) oder Kästen aus Holz, mit Blech verkleidet, auf Holzgerüsten aufgestellt. Deren Fassungsvermögen betrug mindestens 20 Kubikmeter. Der Wasserstand wurde durch Marken und Schwimmer kenntlich gemacht. Die Ausflussöffnung des schwenkbaren Gelenkauslegers musste mindestens 2,85 m über Schienenoberkannte liegen. Schutz gegen Kälte und Frost war durch doppelte Verschalung, tiefe Lage der Zuleitungen, Aufstellen von Öfen usw. vorzusehen.
Seit der Mobilmachung gab es 7 Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien mit den Einheiten Nummern 191 bis 197.
Diese hatten jeweils eine Kopfstärke von 2 Offizieren, 1 Beamten, 18 Unteroffizieren und 135 Mannschaften. Davon musste die Deutsche Reichsbahn 2 Offiziere, 14 Unteroffiziere und 14 Mannschaften stellen.
Eisenbahn-Wasserstations-Kompanien gehörten zu den Eisenbahn-Pionieren und unterstanden den Bedeis/General der Eisenbahnpioniere.
Die Waffenfarbe der Dienstgradabzeichen war schwarz.
Die Truppenkennzeichnung auf den Schulterklappen/Schulterstücken war mit einem gotischen E, ab 1944 mit einem lateinischen E mit der darunter angebrachten Einheitennummer versehen, bei den Offizieren goldfarben, bei den Unteroffizieren und Mannschaften silberfarben.
Der Nachweis von taktischen Zeichen konnte bisher nur in den Kriegsgliederungen erbracht werden.
Bild 1 KStN
Bild 2 Taktische Zeichen/Schulterklappen
Quellen:
BV45-TTE, BN45-SCHA, BN45-JEGG, BN45-SCHA, DU-NA-T78-R405, DU-NA-T78-R404, DU-NA-T78-R403, DU-NA-T78-R402-84, DU-NA-T78-R402, DU-NA-T78-R129, DU-NA-T78-R130, DU-NA-T78-R131, DU-NA-T78-R133