B 109 G-6/R2; Rüstsatz

  • Hallo!
    In Sachen Luftwaffe bin ich nicht ganz so firm und möchte gerne mehr über den Rüstsatz R2 erfahren, mit den 21cm-Werfergranaten.

    Ich hab da schon einiges an Bildern gefunden und auch über die Zielrichtung(Flugzeugverband "sprengen") der Waffe.

    Was ich gerne wissen möchte, war die Waffe auch erfolgreich, da sie ja doch die Flugeigenschaften verschlechterten?
    Kam es zu einem regelmäßigen Einsatz gegen Bomberverbände oder nur gelegentlich?

    Wer kann mir da helfen?

    Habe in manchem Forum gestöbert, noch eine Frage:
    Gab es unterschiedliche Bezeichnungen/Ausrüstungen bei den Rüstsätzen zum jeweiligen Flugzeug? Habe je nach Flugzeugversion(Bf 109), von Rüstätzen mit gleicher Bezeichnung aber unterschiedlicher Bewaffnung gelesen.

    Logik ist die Kunst, zuversichtlich in die Irre zu gehen.

  • Hallo Gerd,
    die Waffe wurde ab Mitte 1943 eine zeitlang regemäßig verwendet, die meisten JG im Westen und auch Süden hatten eigene Werferstaffeln (eine je Gruppe, müsste ich heraussuchen).

    Die Ergebnisse waren sehr unterschiedlich, je nach dem Ausbildungssttand der Flugzeugführer. Diese Dinger wurden ja mit Zeitzünder verschossen, d.h. man mußte die Enrfernung bzw. Flugzeit der Granate richtig Einschätzen können.

    Die Werferrohre selbst konnten abgesprengt werden - das größere Problem dürfte gewesen sein, daß durch das Gewicht dieser Waffen der Zusatztank enfallen musste.

    Aufgrund der eher entäuschenden Ergebnisse wurden die Werfer dann wieder abgeschafft, wobei ab Ende 1943 wohl auch die Begleitjäger eine Rolle gespielt haben.

    Bei den ZG waren die Verluste in diesem Zeitraum enorm, ganz egal ob die mit oder ohne Werfer unterwegs waren.

    "Habe je nach Flugzeugversion(Bf 109), von Rüstätzen mit gleicher Bezeichnung aber unterschiedlicher Bewaffnung gelesen."

    Wie meinen??? Die Rüstsätze wurden nicht bei der Flugzeugbezeichnung berücksichtigt, obwohl man das oft liest. Eine Bf 109 G-6/R2 (=Rüstzustand 2) hatte ein Reihenbildkamera 50/30 installiert, nicht die Werferrohre...

    Hilft das?

    Gruß Jafü MR

  • Ja, danke das hilft schon sehr.
    Wie wäre denn die genaue Bezeichnung? G6/R2 mit Rüstsatz2 ?
    Dann ist die Bezeichnung R2 hier nicht auf die Werferrohre gemünzt, richtig?

    Dann hab ich das falsch interpretiert, paßte eben so schön mit dem R2.
    Was gab es denn noch für Rüstsätze?

    Logik ist die Kunst, zuversichtlich in die Irre zu gehen.

  • Nochmals:

    Alles, was in kurzer Zeit abzuschrauben war, hatte keinen Einfluss auf die Typenbezeichnung.

    Stell' Dir vor, man bringt an einer Bf 109 G-6/U4 (= 3cm Motorkanone) noch die Gondelwaffen und einen Zusatztank an, das ergäbe dann ja eine
    Bf 109 G-6/U4/R3/R6...

    Rüstsätze:
    R1=ETC 500/IXb
    R2=ETC 50/VIII
    R3= 300 l Zusatzbehälter
    R4=24 SD 2
    (R5)= nach manchen Quellen 2 x MK 108 im Flügel, nicht belegbar
    R6= 2 x MG 151 im Flügel
    R7=offiziell für den Peilrahmen, wurde aber nicht verwendet

    Die WGr. erhielten keine Nr., m.w. lief das unter "Rüstsatz BR 21".

    Das glit aber nur für die Bf 109 G, bei ber Fw 190 gab es andere Rüstsatznummern.

  • Danke für die schnelle Antwort, nun hab ich es begriffen.

    Die Quelle meines Irrtums/Mißverständnisses, der Rest in meinem Kopf. :D
    Buch: Karl Ries; Luftwaffe Photo-Report; 1919-1945; Motorbuch Verlag; Seite 212
    Auszug: (...)Eine Bf 109G-6 mit Rüstsatz R 2, zwei Abschußrohre für 21 cm Werfergranaten.(...)

    Da habe ich irrtümlich den Rüstsatz R 2 als die Bezeichnung für die Werfergranaten drunter verstanden.

    Gibt es Erfahrungsberichte über den Einsatz der Werfergranaten, von alliierter oder deuscher Seite?

    Ansonsten hab ich meine Antworten, danke!

    Logik ist die Kunst, zuversichtlich in die Irre zu gehen.

  • O.k.,

    Ries' Buch hat ja schon einige Jährchen auf dem Buckel - in vielen der älteren Publikationen sind Dinge geschrieben worden, die man heute nicht mehr so stehen lassen kann. Da hat sich halt einiges getan...

    Erfahrungberichte: Die kann man deutscherseits verteilt in einigen der Geschwaderchroniken von Jochen Prien (JG 1/11, 3, 27, 53, 77), Eric Mombeek (JG 1, 4) und Don Caldwell (JG 26) finden.

    Wenig bekannt ist, daß die Werfer auch mit geringem Erfolg gegen Erdziele eingesezt wurden, so z.B. bei den Landungen in Italien.

    Gruß, Jafü