Hallo!
Lange hat es gedauert, aber heute Abend soll es losgehen. Der Moderator RK wird heute Abend den Thread öffnen.
Die Diskutanten in diesem Thread sind:
Drake
Johann
Rote Kapelle
falkmart
cpa95
christian
basil
Hier die Eröffnungsstatements:
Quote= Christian
Machart:
4-5
Die Untermalung mit bedrohlich wirkender Musik, die eingebundenen Spielszenen lassen für mich keine andere Bewertung zu. Auch gestellte Szenen - z.B. blättert Neitzel einmal in Archivmappen - sind höchstgradig albern. Ich würde mir etwas mehr "Schulfernsehen" wünschen. Die Spielszenen vermitteln nur eine vermeintliche Authenzität. Wie bei Knopp-Produktionen üblich, werden zahlreiche Zeitzeugeninterviwes eingeflochten; eine Tatsache, die der Mehrheit hier im Forum mit ihrer Zeitzeugenfixierung ja eigentlich gut gefallen müsste, fachlich/methodisch aber problematisch ist.Inhalt:
8
Der Inhalt ist wesentlich besser als die Darstellung gelungen. Es werden die richtigen Fragen gestellt und der Bezug auf die in den letzten Jahren geleistete Forschungsarbeit ist erfreulich (in den weiteren Folgen werden ja noch mehr junge und "junge" Historiker befragt, die unser Wissen um die Wehrmacht in den letzten Jahren erweitert haben oder noch mit wichtigen Projekten befasst sind, wie z.B. Felix Römer, der eine quantifizierende Untersuchung zum "Kommisarbefehl" betreibt). Das Medium Fernsehen bedingt aber auch die ein oder andere verkürzte (und deshalb problematische) Aussage. Erst eine Gesamtbetrachtung aller fünf Folgen lässt deshalb ein abschliessendes Urteil über die Darstellung der Wehrmacht und ihrer Soldaten zu.
QuoteDisplay More=Drake
(1 Schlecht 10 Super)
Wie fandet ihr den ersten Teil:
a) Inhaltlich:
8 Es war nicht alles richtig dargestellt bei dem Thema U-Boote
b) Von der Machart her:
9 Es war alles ausführlich Erklärt an einigen stellen wirft die Doku fragen auf
QuoteDisplay More=Johann
Meine Gesamtbewertung für die Folge ist 6
Inhaltlich:
5
Es ging mir zu sehr um einzelnen Personen (Generäle). Des weiteren ist mir
alles zu oberflächlich dargestellt. Eine gute Idee waren die gespielten
Filmsequenzen, die Ausführung war jedoch nicht befriedigend, dann würde ich sie lieber ganz weglassen. Ich habe auch das Gefühl gehabt, dass Knopp
wieder sehr darauf bedacht war die Kriegsverbrechen darzustellen. So gerieten die militärischen Operationen oft in den Hintergrund.
Machart:
7
Vom "Grundding" war es ganz gut gemacht, der Wechsel zwischen
Erzählungen von Veteranen und Originalfilmmaterial finde ich gut. Was mir
wie schon erwähnt nicht so gefallen hat waren die gespielten Szenen.
QuoteDisplay More=Rote Kapelle
a) Inhaltlich: 8*; Allgemeine Abläufe wurden korrekt vermittelt. Die vorhandenen Schnitzer sind für den durchschnittlich interessierten Bundesbürger nicht festellbar. Neitzels Einfluss auf die Dokumentation ist schon in struktureller Hinsicht spürbar. Die Abhörprotokolle bzw. Gespräche der Offiziere im Sonderlager Trent Park als wesentliches Element der (Fernseh-)Erzählung zu wählen, brachte eine willkommene Abwechslung in ein scheinbar ausgereiztes Thema. Einziges Fragezeichen bleibt Friesers Darstellung des Haltebefehls bei Dünkirchen, die von der in seiner Publikation "Blitzkrieglegende" divergiert.
b) Von der Machart her: 8; Ein gewagter Versuch historische Aufnahmen mit inszenierten Abschnitten zu vermengen. Sicherlich eine Ansichtssache, mich hat es nicht gestört. Wie bei Knopp üblich, war der Erzähler bzw. seine Stimme gut gewählt. Kritik übe ich weiterhin an der, durch das Bildmaterial (un-)bewusst verursachten, irreführenden Suggestion bestimmter Inhalte.
Was war sehr gut erklärt und was fehlte eurer Meinung nach?
Sehr gut erklärt, im Sinne von ausführlich, war naturgemäß nichts. Das ist aber eine Fernsehdokumentation ohnehin nicht imstande zu leisten. Obwohl man hier offensichtlich bemüht war eine Fernsehreihe über die Wehrmacht zu drehen, fokussierte man sich allzu deutlich auf das Heer. Elementare Entwicklungen der anderen Wehrmachtteile, in der Frühphase vor allem bei der Kriegsmarine, wurden geradezu ignoriert. Ein konzeptioneller Schwachpunkt par excellence, der das (Gesamt-)Erscheinungsbild nachhaltig trübt.
* Diese Beurteilung bezieht sich ausschließlich auf den dargestellten Inhalt.
Quote=Falkmart
Falkmart
zu Folge 1.
Frage 1: Die dargelegten Fakten des Krieges sind m. E. richtig. Zumindest ist meinem Kenntnisstand ist auch die Operation "Sichelschnitt" nach neuesten Forschungsstand dargestellt. Hier rüber könnten wir natürlich noch mal kontrovers diskutieren. Problematisch erscheint mir den Kriegsanfang einfach auf den Sichelschnitt zu reduzieren.
Frage 2: Diese Frage ist für mich die Kernfrage! Kann man die Grundhaltung der Wehrmacht vereinfacht auf ein paar Generäle und einige Zeitzeugen reduzieren. Dies erscheint mir problematisch und ist nicht wirklich wissentschaftlich fundiert. Hier fehlt also eine wirklich wissentschaftliche Untermauerung. Das Problem ist anderer seits, nur in einem Buch könnte man es besser machen.
Insgesamt ist ist der Film weit besser man nach den ständigen Kritiken an Knopp meinen könnte. Ich für meinen Teil denke dies liegt nicht an Knopp. Knopp hatte nur die Leitung, hingegen wurde die Arbeit von Historikern wie Neitzel gemacht.
QuoteDisplay More=Cpa95
(1 Schlecht 10 Super)
Wie fandet ihr den ersten Teil:
a) Inhaltlich (Note UND kurzer Kommentar)Note 7-8 gut im Überblick.
Bezüglich der Teilaussagen Aufrüstung, Polen- und Westfeldzug waren die wesentlichen Aussagen im Film enthalten.
Zentrale Thesen:
1. Die theoretischen Konzepte der Aufrüstung in der Wehrmacht, das Unterlaufen Versailler Bestimmungen, die Aussagen (von Seeckt bis Groener) zur Wiederherstellung der Großmacht.2. Das differenzierte Bild der Wehrmacht von der Überzeugung zur Notwendigkeit des Polenkrieges bis hin zur Wandlung Blaskowitz (wobei ich den Hinweis und die Aufhängung des Ablaufs an Letzterem sehr gut fand und von dieser Gestaltung sehr positiv überrascht wat).
3. Die Entscheidung und Planung zum Frankreichfeldzug bis Dünkirchen.
Frankreichfeldzug –Gefühl nach Frankreichs Niederlage: Unbesiegbarkeit - Führung wird nur widerstandsloses Werkzeug, aber: „selbst ausgeliefert“?
b) Von der Machart her (Note UND kurzer Kommentar)
Was war sehr gut erklärt und was fehlte eurer Meinung nach?Note 5, mittelmäßig: einige Mängel, zuweilen dramatisiert, einiges gut dargestellt.
Fehler: einige kleinere.
Mängel:
Weitere Probleme wurden durch die Aussagen angerissen, konnten aber kaum erklärt werden:Hier wird das Filmchen überfrachtet, dafür bräuchte man 3 Stunden, die sich aber wohl aus dramaturgischen Gründen für die Unterhaltung verbieten.
Gut:
Differenzierter Hinweis zur Generalität: unterschiedlicher Personen
Kriegsbegeisterung der jungen Wehrmachtssoldaten, auch mit unterschiedlichen Wahrnehmungen?
QuoteDisplay More=basil
Inhaltlich
(7/10)
Gut: Neitzel, Abhördokumente neu!
Quelle vorgestellt, gut!
OKH versus OKW = Polykratie, gut!
Kann keine pauschalisierung feststellen, manchmal schwammig formuliert.
AuftragstaktikSchlecht:
Es fehlt manches, wo bleibt z.B. die Heimatfront, andere Truppengattungen?
„Antisemitismus war keine Seltenheit, doch es gibt auch andere Stimmen.“ Zu pauschal für mich!
Machart (7/10)
Ich bin kein Fan von /ZZ/ Einspielern usw… aber mir fällt auch keine bessere Lösung ein, daher 7 von 10.
Erstens:
Als erstes sollten wir darüber sprechen, ob es inhaltliche Fehler gab. Also welche Fakten stimmten nicht, welche Aussagen sind falsch.
Danach würden wir gerne folgende Fragen diskutieren:
Zweitens:
Ganz am Anfang wird eine Frage aufgeworfen
QuoteEin Mio Heer von Anhängern Hitlers oder ein Mio Heer von missbrauchten Männern?
Wird diese Frage für euch beantwortet? Und wenn ja, wie?
Drittens:
Zum Schluss können dann von den Diskutanten noch weitere Fragen zur Diskussion gestellt werden.
Viertes:
Fazit und weiteres Vorgehen.
RK wird heute Abend mit ERSTENS eröffnen.
Also ich freue mich auf die Diskussion!