Luftnachrichtendienst

  • Allen Teilnehmern an den Foren

    ein gutes Gelingen für das Neue Jahr!

    Weil dies mein 1. Beitrag im Forum ist,
    will ich mich und meine Interessenlage kurz vorstellen:
    Ich selbst erlebe gerade meinen 3. Lebensabschnitt
    und habe mir zur Aufgabe gemacht, für meine
    Folgegeneration zusammenzutragen, was sich über
    die Mitglieder meiner Großeltern-Familien im historischen
    Bezug an Erinnerungen, Fundstücken und Dokumenten
    so zusammentragen und vertexten lässt.

    Eine ganz wundervolle Aufgabe, in der ich nun seit 6 Jahren
    auch schon ziemlich weit vorangekommen bin.

    Zur Zeit ist mein aktuelles Thema der WK 2 / Luftnachrichtendienst,
    zu dem ich - weil gänzlich unerfahrener Neuling - erst einmal
    keine Interessentengruppe oder angefangenes Thema im Forum
    gefunden habe.

    Im Forum selbst suche ich nach Quellen zur Schule des Luftnachrichten-
    dienstes 1941-44 in Malmaison/Frankreich.

    Leider war im Netz außer den spärlichen Passagen im Seabourn-Report
    nur wenige Kommentare zu finden. Im Hoffman Lassiker "Geschichte der
    Ln-Truppe" ebenfalls nur die Existenzerwähnung. Ich kann natürlich nicht
    ausschließen, dass ich da etwas übersehen habe.

    Interessant wäre für mich Fotos vielleicht auch wo oder ob die Schule im
    Schloss Malmaison untergebracht war, Konzeption der "Zertifikats-Struktur"
    Inhalte der Unteroffiziersanwärter-Kurse, Teilnehmerzahlen oder
    Erfolgsbilanz.
    Ich bemühe mich auch, vor Ort selbst Quellen aufzutreiben, was aber nur
    wenige Ergebnisse haben wird, weil die französische Perspektive ihre
    Grenze in der Geheimhaltungslinie gefunden haben wird.

    Alle Art von Hinweisen sind mir Willkommen.
    Es wünscht sich einen dauerhaften Austausch im Forum

    Horst 45

  • Guten Tag, Horst,

    und willkommen im FdW!

    Luftnachrichten - da hast Du Dir aber mal ein Thema ausgesucht, olla :/ Einfach wird das nicht, das kann ich Dir gleich sagen, denn auch ich gehöre zu den Luftnachrichten-Interessierten und weiß, wie spärlich da die Informationen und Quellen sein können (und leider auch sind). Aber wir werden sehen, ob sich irgendwo ein Schnipsel finden läßt.

    Nicht ganz klar ist mir jedoch die Formulierung "Schule des Luftnachrichtendienstes Malmaison". Wenn ich jetzt nicht ganz irre, waren alle Luftnachrichtenschulen ausschließlich auf deutschem Boden angesiedelt. Vielleicht hast Du für mich bzw. uns ein paar nähere Angaben?

    Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Guten Abend,,
    vor mir liegt die Personalakte eines Luftnachrichten Offiziers vor. . Da er noch lebt , werde ich keine Personaldaten angeben.
    Laufbahn:
    LwBau Btl 80/2
    3. Ln Abt 34
    19./ Ln.Rgt ob.d.Lw
    16.A.K.dL.N.S., Halle
    5./ Ln.Abt 41 - Fliegendes Personal
    Peilfluglehrgang KÖTHEN
    Einheit umbenannt 43/44 in Fallschirm -Armee- Nachrichten Rgt 1, Juni 1944 Fsch Armee Nachr Rgt 21
    Verwendung: Lt und Führer einer Nachr JU
    letzte Verwendung 4/1945 : OLt und Führer Fsch Aufkl Abt 12
    brit. Gefangenschaft

    Glück ab
    Steffen
    S.L.R.

  • Peilfluglehrgang KÖTHEN


    Hallo Steffen,

    meine Dienststelle befindet sich auf dem Fliegehorst Köthen exakt in den Räumen, wo diese Lehrgänge durchgeführt wurden. Ich habe auch einen eher losen bis seltenen Kontakt zu einem ehem. Teilnehmer, der hier ebenfalls gedient hatte. Natürlich habe ich Interesse an allem, was FH Köthen betrifft. Es liegt aber in der Natur der Sache, dass es kaum noch lebende Zeugen anzutreffen sind.

    Hast du nähere Angaben zu dem bezeichneten Lehrgang, oder weitere Informationen zu Köthen?

    Gruß Viktor

  • Hallo Viktor,
    der Lehrgangsort war : II. (Flugfunk-) Versuchs-Abt.. (mot.) - Peilflugleiterausbildungskompanie
    Lehrgangszeitraum: 01.08.1941 - 05.09.1941
    Ausbildungsziel: Peilflugleiterschein
    Anschlußverwendung: Flg.Korps IV Lfl.4
    Fliegerkompanie Ln Rgt 34
    Fliegerkompanie Ln Abt 41

    Wenn ich eines Tages gelernt habe, wie man Fotos etc. einstellt, gibt es auch ein Lehrgangszeugnis.

    Da ich den alten Herrn (97) zu Deinen Fragen hören muß, bitte konkretere Angaben, was Du wissen willst.

    Glück ab
    Steffen
    S.L.R.

  • Hallo Horst,

    überhaupt nicht mein Gebiet, aber in Larry deZeng´s Fiuglpatzaufzählungen wird unter Paris folgendes angegeben:

    III.(Funkh)/Ln-Rgt 3 (La Celle St-Cloud, Bougival, Malmaison und La Jonchere (Juli 40 - August 44)

    17.(Ers)/Ln.-Funkhorch-Rgt West (Rueil-Malmaison 1943-August 44

    nur mal, um ein paar Bezeichnungen in den Raum zu werfen.

    Gruss
    Potfuse

  • Da ich den alten Herrn (97) zu Deinen Fragen hören muß, bitte konkretere Angaben, was Du wissen willst.

    Hallo Steffen,

    das ist eine gute Frage! Was will man von einem Zeitzeugen wissen/hören? Grob gesagt, alles, wie es damals war!
    - auf welchen Wegen kam man nach Köthen und wie erreichte man damals den Fliegerhorst, was ohne Auto auch heute nicht einfach ist;
    - in welchen Gebäuden war man untergebracht und wo fand Unterricht statt;
    - hat es damals schon die "Würzburg" am Westende des FH und am Ortseingang von Wülknitz gegeben?
    - hat es nur theoretischen Unterricht oder auch praktische Übungen gegeben? Mit welchen Maschinen wurde geflogen?
    - hatte es Möglichkeit für Ausflüge in die Stadt gegeben? Gab es damals schon den Spitznamen "Kuh-Köthen"?
    - welche Verwendung hatte Ehren- Appehlplatz damals? Durfte dieser betreten werden?
    - Wie wurden die Barackenlager an der Bahnlinie nördlich der FH und am Westende hinter der Edderitzer Strasse verwendet?

    Einfachheitshalber hänge ich ein Schema des Fliegerhorstes an. Der Unterricht fand vermutlich in den Geb. 12+13 und 15+16 statt

  • Hallo Viktor,
    hier erste Erkenntnisse des damaligen OFhr Hans Kohler:

    1 - Die Anreise zu diesem Lehrgang erfolgte aus Halle / Saale Kriegsschule. 12 OFhr mit dem Zug / DR nach Bhf KÖTHEN. Von dort Fußmarsch zur Kaserne.
    2. - Gebäudenummern nicht erinnerlich. Sehr gute , große Schulungsräume.
    3.- nicht erinnerlich
    4.- es wurde in Theorie und Praxis ausgebildet , Funkgeräte im Hörsaal wie in der Ju 52, aber auch drei Rundflüge mit Ju 52 nachmittags , Dauer ca. 1 h und Ausb an den Geräten.
    5. - Möglichkeiten gab es, wurden aber nicht genutzt , kein Anreiz und zu müde. KUH - KÖTHEN nicht bekannt.
    6. - Der Ehren -.Apellplatz durfte nicht betreten werden, weitere Verwendung unbekannt
    7.- nicht erinnerlich
    Zusätzlich erfolgte die Ausb zum Fliegerschützen , theor. Ausb in der JU 52 - Schießen im scharfen Schuß (4 - 5 x) aus einer stationären Kuppel auf dem Flugplatz.

    Glück ab
    Steffen
    S.L.R.

  • Oha,
    beste Grüße an Euch alle,
    hat schon mal jemand von der

    Luftnachrichtenstelle E 66/VI=Münster

    gehört oder gelesen?
    Muss in Finnland gewesen sein.

    Mein Opa war da.

    Hab schon mal in einem anderen Beitrag nach ihm gefragt.
    Vielleicht ist hier jemand der mehr weiß.
    Finde das Thema sehr interessant.

    Super Idee so einen Thread auf zu machen.

    Gruß Elmar

  • Hallo Steffen,

    vielen Dank für die Informationen, sehr interessant und informativ, auch wenn einiges verständlicherweise nicht erinnerlich ist. Ich suche morgen einige Bilder, die ich von einem dort gedienten Soldaten erhalten habe. Vielleicht wird es Hans Kohler auch weiter helfen.

    Gruß Viktor