Brückenkopf Wesel - 05. - 10.03.1945

  • Hallo Zusammen,

    Um das Thema "Kämpfe bei Bottrop 1945" nicht in eine andere Richtung zu lenken, werde ich hier die in den G2- und Gefechtsberichten der 35. US-Infanterie-Divisionen gefundenen Informationen in Bezug auf die Vernichtung des Brückenkopf von Wesel zwischen dem 05.03.1945 und 10.03.1945 wiedergeben :
    Für den am 05.03.1945 geplanten Angriff der amerikanischen Truppen auf den Brückenkopf von Wesel wurden aus der 35. US-Infanterie-Division
    2 Angriffsgruppen gebildet :
    1) Task Force Byrne, genannt nach dem Kommandeur des 320. Infanterie-Regiments der 35. Infanterie-Division, Oberst Bernard A. Byrne, bestehend aus :
    - dem 320. Infanterie-Regiment
    - dem 784. Panzerbataillon, ohne die A-Kompanie
    - der C-Kompanie des 654. Panzerjäger-Bataillons
    - der C-Kompanie des 60. Pionierbataillons
    - der C-Kompanie des 110. Sanitätsbataillons
    - dem 216. Feldartillerie-Bataillon
    - dem 275. Feldartillerie-Bataillon
    2) Kampfgruppe 137. Infanterie-Regiment unter dem Kommando von Oberst William Murray, bestehend aus :
    - dem 137. Infanterie-Regiment
    - der B-Kompanie des 654. Panzerjäger-Bataillons
    - der B-Kompanie des 60. Pionierbataillons
    - der B-Kompanie des 110. Sanitätsbataillons
    - dem 692. Feldartillerie-Bataillon
    In der Nacht vom 04. auf den 05.03.1945 wurde die Kampfgruppe des 137. Infanterie-Regiment zur Versammlung in den Raum von Rheurdt (südwestlich von Kamp-Lintfort verlegt.
    Das dritte Regiment der 35. Infanterie-Division, das 134. Infanterie-Regiment blieb in der Divisionsreserve.
    Die 35. Infanterie-Division bildete zusammen mit der 8. Panzerdivision die linke Flanke der 9. US-Armee und lag wie folgt in Stellung :
    - Task Force Byrne an der linken Flanke der Division
    - Kampfgruppe 137. Infanterie-Regiment in der Mitte
    - 8. Panzerdivision, die der 35. Infanterie-Division unterstellt war, an der rechten Flanke der Division.
    Links von der 8. Panzerdivision lag die 5. US-Panzerdivision.
    Rechts von der 35. Infanterie-Division befand sich das 30. Britische Korps, das der 1. Kanadischen Armee unterstand und das zusammen mit dem 2. Kanadischen Korps den nördlichen Angriffskeil der Alliierten auf den Brückenkopf von Wesel bildete, während die Amerikaner den Angriff von Süden her ausführten.
    Im weiteren Verlauf werde ich mich aber hauptsächlich auf den amerikanischen Angriff im Süden des Brückenkopfs von Wesel konzentrieren.
    Fortsetzung folgt.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang, hier habe ich diese weitere Informationen.
    Aber betrachte es nur als Zusatz Hilfe. Obwohl, dass mein Bericht eher anfängt, dies ist nur wegen den Datum.

    Quote

    Am 23. Februar 1945, einen Tag, bevor die Überschwemmung völlig untergegangen war, eröffneten über 2.000 Geschütze ein tolles Sperrfeuer über die Neunte Army Front, Es begann um 0245 früh mit eine Kanone für alle zwei Meter Front. Fünf un vierzig Minuten später sprang unsere 320. Infanterie heraus mit fünf anderen Divisionen. Unsere Santa Fe Männer überquerten den Wurm und fegten die Deutschen, bevor sie dem Roer schließen konnten. Die anderen Divisionen überquerten alle den Roer in massiven Angriffen. Das 134. Infanterie schickte Patrouillen in Hilfarth, während ein Teil der Division an einer anderen Stelle eine Fluss Überquerung getäuscht haben, um die Deutschen zu verwirren. Am 25. Februar griffen das 134. Regiment an und nahmen Hilfarth mit einer kleinen Brücke über den Roer River, wie noch nutzbar war. Das 137. Infanterie Regiment überquerte den Roer auf der rechten Seite und nahm Doveren und griff im Nordosten an. Die 320. Infanterie überquerte den Roer mit einer Brücke in der 84. Division Sektor auf unserer Rechten Flanke. Kurz darauf zerschneidet die 35. Division die Siegfriedlinie und verlängert ihren Brückenkopf, indem sie in zwei Tagen 23 deutsche Städte nimmt.

    Mit der 84. Division auf unsere rechte Flanke, befandet sich die Deutschen auf der linken Flanke. Direkt auf die Nördliche Seite lief die Siegfried Linie mit ihren Befestigungen etwa 20 Meilen lang. Irgendwo darüber hinaus war die kanadische Armee, wo ihren Angriff in die Südlichen Richtung bearbeite. Im Norden waren mindestens vier deutsche Divisionen, darunter die 183. Volksgrenadier, Elms 338., die 176. Division und Teile der Ersten Fallschirm-Armee, einige von ihnen befanden sich entlang des Roers nach Westen Richtung. Die Santa-Fe-Division war bereit für einen Durchbruch, der an St. Lo erinnert. Dreiundzwanzig Meilen nördlich vor uns befandet sich Niederlande und die niederländische Stadt Venlo, am Ostufer des Roers. General Paul Baade begriff die Situation und die Gelegenheit. Am 28. Februar gründet er die Tank Force Byrne, benannt nach dem Kommandeur der 320. Infanterie und dazu in dem Regiment eingegliedert, zwei Feldartillerie-Bataillonen, die 216. und 275. 784. Tank-Bataillon sowie Kompanien aus dem 654. Tank-Destroyer-Bataillon 60. Pioniere und die 110. Medics. Die Panzerkraft bewegte sich hinter den deutschen Linien nach Norden, wobei Dough-Boys die Panzer führen, Die Pioniere sprengten die bunker entlang dem Weg. Baade fragte und erhielt die Genehmigung von Gen. Anderson, um in den britischen Sektor einzudringen und am 2. März nahmen wir Venlo mit einigen scharfen Kämpfen in der Stadt.
    Wieder einmal, wie der Dritten Armee-Blitz wie durch Frankreich querte, wurden die Sante Fe-Männer von einheimischen Bevölkerung aufgemuntert, sie waren müde, aber ein richtig glücklich holländische Volk, wo Tausenden auf die Straßen von Venlo sprangen und Tanzen, viele in Orange gekleidet, um ihre Befreier zu begrüßen Nach mehr als vier Jahren Nazi-Besatzung.

    Die 35. Aufklärungs-Truppe nahm Herkenbosch und Roermond, und ein Bataillon der 134. Infanterie fuhr nach Norden fort, wo sie am nächsten Tag gegen starke Opposition teil nahmen bei der Stadt Geldern, 13 Meilen nördlich, und setzten sich mit den britischen Truppen in Verbindung in dem Norden.

    Mittlerweile fuhr die Task Force Byrne nach Wesel am Rhein, etwa 30 Meilen entfernt, auf der Landseite, wurde aus den Heuhaufen und einige Häuser Geschossen von kämpfende Gruppen von Deutschen wo sich von Dorf zu Dorf kämpften. Straelen wurde Eingenommen, auch Sevelen, und einige weitere kleineren Dörfern.
    Die 137. Infanterie, wie auch als Task Force "Murray" tätig war, bewegte sich auf der rechten Flanke, koordinierte mit einer Task Force aus der 8. Panzerdivision und nahm Lintfort und dann Rheinberg an der schärfsten Kämpfe teil, bei dem Vor stoß in die Zone, Bennent sie "88" Durchgang. Die Deutschen warfen nun ihre volle Munitionen auf die Amerikanern aus, als sie sich in eine 5 - 8 - Meilen - Tasche Zone zurückzogen, die die Annäherungen an die beiden Rheinbrücken, die nach Wesel fuhren, verteidigten Feindlichen Widerstand westlich des Rheins, in der Hoffnung, die verbleibenden Brücken zu ergreifen. Die Kanadier kniefen aus dem Süden und Südosten Richtung ann. Eine Bittere Opposition verlangsamte der vordrang der Tank Force Byrne, um Huck und Drupt zu nehmen, wo sie von der 134. Infanterie ersetzt wurden ,um den Kamp und Drupt und Borth, Buderich und schließlich Fort Blucher, wo sie sahen könnten, dass die Jerries die Brücken gesprengt hatten, bevor sie dorthin ankommen konnten. Die britische 52. Division entlastete am 11. März die 35. Division und Operation "Grenade" war vorbei. Wir waren am Rhein und blickten in das Ruhrtal, das Pittsburgh von Deutschland, etwa 8.000 Quadratmeilen Fabriken und Eisenerzeugungsgebiete.

    Also hier um mehr zu finden, muss man die Berichte über die Operation "Grenade" lesen.

    Dies ist meine quelle wo ich den Text übersetzt habe.
    http://www.35thinfdivassoc.com/CentralEurope/Europe-Page-1.shtml

    Grüße Gerard

  • Hallo Gérard,

    Danke für deinen Beitrag. Es wäre eine endlose Arbeit, wenn ich hier die gesamte Operation "Grenade" bzw. "Blockbuster" bis in das kleinste Detail beschreiben würde. Aus diesem Grunde ist meine Absicht mich auf die Operationen der 35. US-Infanterie-Division und des ihr unstellten Combat Command B der 8. US-Panzerdivision zu beschränken. Dies ist bereits ein grosses Paket an Informationen, die ich hier aus zeitlichen Gründen nicht in einem Schub schreiben kann, denn ich muss dafür eine Menge an Unterlagen sichten, um etwas zu schreiben, das letzendlich Hand und Fuss hat.
    Gruss

    Wolfgang

  • Fortsetzung :
    Am 04. und 05.03.1945 identifizierte die 35. US-Infanterie-Division die folgenden deutschen Einheiten vor ihrem Gefechtsstreifen :
    - Das 1224., 1225. und 1226. Infanterie-Regiment der 190. Infanterie-Division (Raum Orsoy)
    - Das 19. und 20. Fallschirmjägerregiment der 7. Fallschirmjägerdivision
    - Das 2. und 23. Fallschirmjägerregiment der 2. Fallschirmjägerdivision
    - Das 22. Fallschirmjägerregiment der 8. Fallschirmjägerdivision
    - Das 416. Ersatz- und Ausbildungsregiment der 406. Division z.b.V.
    Die Kommandoführung hatte zwischen Alpen und Orsoy das II. Fallschirmjäger-Korps; in diesen Bereich fiel auch der Gefechtsstreifen der 35. US-Infanterie-Division. Dem Korps unterstanden zu diesem Zeitpunkt die 7. und 8. Fallschirmjäger-Division sowie die 190. Infanterie-Division.
    Ausser den bereits aufgeführten deutschen Einheiten war die 84. Infanterie-Division dem II. Fallschirmjäger-Korps als Korpsreserve unterstellt; mit Ausnahme des Divisionsstabs waren alle Reste der Division in der Kampfgruppe Katzmann zusammengefasst, die wiederum der 8. Fallschirmjägerdivision unterstellt war.
    Ebenfalls war die Fallschirm-Sturmgeschütz-Brigade 12 dem II. Fallschirmjäger-Korps unterstellt.
    Die Kommandoführung in dem gesamten Brückenkopf von Wesel hatte das Fallschirm-AOK 1.
    Ausser den von der 35. US-Infanterie-Division identifizierten deutschen Divisionen sowie der dem II. Fallschirmjäger-Korps unterstellten 84. Infanterie-Division lagen noch die folgenden Division im Brückenkopf von Wesel :
    - 6. Fallschirmjägerdivision (Raum Xanten : Das 16. Fallschirmjägerregiment lag rechts und das 17. Fallschirmjägerregiment links von Xanten)
    - 180. Infanterie-Division (südlich und östlich von Veen)
    - 116. Panzerdivision : Diese Division wurde am 05.03.1945 rechts von der 7. Fallschirmjägerdivision in die Front bei Rheinberg eingeschoben. Identifiziert von der 35. US-Infanterie-Division wurden am 05. und 06.03.1945 das 60. und 156. Panzergrenadierregiment sowie die 116. Panzer-Aufklärungsabteilung
    - Panzer-Lehrdivision, seit dem 25.02.1945 Reserve des OB-West
    - 15. Panzergrenadier-Division : Diese Division wurde am 28.02.1945 aus der Front gezogen und als Reserve des Fallsch-AOK 1 in den Raum Xanten - Veen - Menzelen verlegt. Ob sich die 15. Panzergrenadier-Division am 05.03.1945 noch im Brückenkopf von Wesel befand oder bereits auf die rechte Seite des Rheins zurückgenommen wurde, entzieht sich leider meinder Kenntnis.
    Es gab natürlich noch weitere kleinere Truppenteile, auf die ich hier nicht weiter eingehen werde. Wichtig ist auch zu beachten, dass es sich bei den aufgeführten Divisionen und Regimenter nur noch um in den vorherigen Kämpfen dezimierte Truppenteile handelte, die nur noch ein Schatten ihrer selbst waren.
    Am 07.03.1945 wurden die folgenden Stäbe aus dem Brückenkopf von Wesel herausgelöst :
    - Stab des Fallschirm-AOK 1
    - Stab des LXIII. Armee-Korps
    - Stab des XXXXVII. Panzer-Korps
    - Stab der 180. Infanterie-Division
    - Stab der 190. Infanterie-Division
    - Stab der 84. Infnaterie-Division
    - Stab der Panzer-Lehrdivision
    Die Kommandoführung in dem gesamten Brückenkopf übernahm an diesem Tag das II. Fallschirmjäger-Korps; ihm unterstellt waren :
    - Die 6. Fallschirmjägerdivision
    - Die 7. Fallschirmjägerdivision
    - Die 8. Fallschirmjägerdivision
    - Die 116. Panzerdivision
    - Die Truppen der herausgelösten Stäbe
    Fortsetzung folgt.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Uwe,

    Ich befürchte, dass die Ausbeute in Bezug auf den Einsatz von Heeres-Artillerie-Einheiten im Brückenkopf von Wesel eher gering ausfallen wird; ich müsste dafür aber noch einmal die mir vorliegenden Unterlagen durchsehen. In ein paar Tagen kann ich dir antworten.
    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Uwe,

    Ich befürchte, dass die Ausbeute in Bezug auf den Einsatz von Heeres-Artillerie-Einheiten im Brückenkopf von Wesel eher gering ausfallen wird; ich müsste dafür aber noch einmal die mir vorliegenden Unterlagen durchsehen. In ein paar Tagen kann ich dir antworten.
    Gruss

    Wolfgang

    Hallo Wolfgang, danke - mehr kann ich nicht erhoffen als dieses Angebot
    Uw

  • Hallo SchwarzerMai.

    bitte lese mal dies, aber dies ist eher nach dem 10. März.

    Quote

    Abschnitt des Stellv. Gen.-Kdos. VI. A.K. von Horn bis Warburg verteidigte die Division Nr. 466 unter Generalleutnant Karst. Die aus einer Reihe von Ersatz- und Ausbildungseinheiten bestehende Division war am 21. Februar 1945 als Sicherung gegen feindliche Luftlandetruppen in den Raum Wesel verlegt worden und hatte dort ihre Ausbildung fortgesetzt. Am 26. März 1945 wurde der Stab der Division herausgezogen, um bei der Verteidigung des ostwestfälischen Raumes die Führung der dort verbliebenen Ersatz- und Ausbildungseinheiten, bei denen es sich vorwiegend um junge Rekruten handelte, zu übernehmen. Die Division, die ihren Gefechtsstand in Horn (Hotel Viaion) einrichtete, wird in den Unterlagen mehrfach nur als Kampfgruppe Karst bezeichnet, weil es sich dabei nicht um einen geschlossenen, kampfkräftigen Verband, sondern um wahllos zusammengestellte Ersatz- und Ausbildungseinheiten aus dem Wehrkreis VI handelte, die völlig unzureichend ausgebildet, ausgerüstet und bewaffnet waren. Artillerie, schwere Waffen · und Panzer waren so gut wie überhaupt nicht vorhanden;

    Also waren diese nicht Vorhanden aus dem Wehrkreis VI schon zwischen dem 5. bis 10. März???

    Quote

    Auch am 2. April war die Tätigkeit der deutschen Luftwaffe trotz des anhaltenden regnerischen Wetters verhältnismäßig lebhaft. Deutsche J agdflugzeuge flogen wieder Aufklärung oder griffen Fahrzeugkolonnen, ArtilleriesteIlungen und einzelne, von amerikanischen Truppen besetzte Ortschaften im Altkreis Warburg an. Die deutsche Art.-Abteilung 1066 der 166. Division schoß den ganzen Tag wieder leichtes Störfeuer auf feindliche Ziele.

    Bitte kontrolliere mal diese Geschichten. von meine Quelle.
    http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/wz-9329.pdf

    Ab seite 298, wird das erste mal von Artillerie Gesprochen.

    Grüße Gerard

  • Hallo Gérard,

    Die Division 466 war effektiv nur auf der Ostseite des Rheins im Einsatz. Kampfeinsätze hatte die Division erst ab Ende März 1945 als die Alliierten im Rahmen der Operation Plunder bei Wesel über den Rhein setzten.
    Gruss

    Wolfgang

  • Fortsetzung - Die Eroberung von Rheinberg am 05./06.03.1945 :
    Am 04.03.1945 wurde auf Befehl des XVI. US Korps das Combat Command B der 8. US-Panzerdivision der 35. US-Infanterie-Division unterstellt und bildete die rechte Flanke der Division. Das Combat Command B der 8. US-Panzerdivision, unter dem Kommando von Oberst Edward A. Kimball, erhielt den Auftrag von Alderkerk in nordwestliche Richtung vorzustossen und die Stadt Rheinberg zu erobern, um von dort aus weiter entlang der Rheins auf Wesel vorzurücken, um dort zusammen mit der 35. US Infanterie-Division die Brücken über den Rhein zu erobern.
    Leider wurde dieser Angriff seitens der Amerikaner schlecht vorbereitet, was später fatale Folgen hatte :
    - Eine Luftaufklärung erfolgte nur bis Lintfort
    - Eine Luft- bzw Bodenaufklärung von Lintfort in Richtung Rheinberg unterblieb vollends
    - Eine Artillerie-Vorbereitung für den Angriff wurde nicht angefordert und eine Artillerie-Unterstützung erfolgte erst am Nachmittag des 05.03.1945 mit der Zuteilung des 399. Feldartillerie-Bataillons.
    Für den Angriff wurde das Combat Command B in 3 Kampfgruppen aufgeteilt :
    A) Kampfgruppe 1 : B Troop des 88th Cavalry Reconnaissance Squadron (Aufklärungsbataillon);
    B) Kampfgruppe 2 : "Tast Force Roseborough", genannt nach Oberstleutnant Morgan G. Roseborough, dem Kommandeur des 49th Armored Infantry Battalion (Panzergrenadierbataillon), die sich wie folgt zusammensetzte :
    - 49th Armored Infantry Battalion abzüglich der A-Kompanie
    - C-Kompanie des 36th Tank Battalion
    - 1 Zug Panzerjäger der B-Kompanie des 809th Tank Destroyer Battalion
    - 1 Zug Pioniere der B-Kompanie des 53rd Engineer Battalion
    C) Kampfgruppe 3 : "Task Force Van Houten", genannt nach Major John H. Van Houten, dem Kommandeur des 36th Tank Battalion, die sich wie folgt zusammensetzt :
    - 36th Tank Battalion abzüglich der C-Kompanie
    - A-Kompanie des 49th Armored Infantry Battalion
    - 1 Zug Panzerjäger der B-Kompanie des 809th Tank Destroyer Battalion
    - 1 Zug Pioniere der B-Kompanie des 53rd Engineer Battalion
    Eine weitere Kampfgruppe für den Angriff wurde aus dem 3. Battalion des 137. Infanterie-Regiments der 35. Infanterie-Division, unter dem Kommando von Oberstleutnant Albert M. Butler, gebildet. Das Bataillon hatte als Aufgabe an der linken Flanke des Combat Command B in nordöstliche Richtung vorzurücken und anschliessend über den Nordwestrand von Lintfort von Süden und Südwesten nach Rheinberg vorzustossen.
    Der Angriffsplan des Combat Command B sah wie folgt aus :
    - Der B Troop des 88th Cavalry Reconnaissance Squadron stiess als erste Einheit nach Lintfort vor, um im Anschluss von Lintfort eine Strasse zu erkunden, auf der die nachfolgenden gepanzerten Einheiten weiter auf Rheinberg vorrücken konnten.
    - Die Task Force Roseborough war der erste gepanzerte Truppenteil, der dem B Troop des 88th Cavalry Squadron nach Lintfort folgte.
    - Die Task Force Van Houten bildeten den Schluss. Diese Kampfgruppe hatte die Aufgabe schnellstmöglich durch Lintfort vorzustossen und im Osten von Lintfort auf die Task Force Roseborough zu warten, um dann gemeinsam von Süden her auf Rheinberg vorzustossen.
    Der Angriff des Combat Command B begann am 05.03.1945 um 05.00 Uhr; es stiess dabei über die Stellungen des 2. Bataillons des 137. Infanterie-Regiments der 35. Infanterie-Division in Richtung Lintfort hinweg. Vor Lintfort gab es seitens der deutschen Einheiten nur geringen Widerstand, aber der Vormarsch wurde durch die Instandsetzung von einigen kleinen Brücken verzögert, die von den Deutschen gesprengt wurden.
    Die Amerikaner erreichten gegen 10.00 Uhr Lintfort und die Task Force Roseborough, die hauptsächlich aus Infanterieverbänden bestand, erhielt dort starkes Feuer aus Handfeuerwaffen und von 2 - 3 Panzerabwehrgeschützen. Während die Task Force Roseborough in Lintfort in Kämpfe verwickelt wurde, die insgesamt 3 Stunden andauerten, konnten die Panzer der Task Force Van Houten weitgehend unbehelligt durch Lintfort vorstossen.und warteten am Ostrand der Stadt auf weitere Befehle.
    Obwohl der Kommandeur des Combat Command B, Oberst Kimball, von den Aufklärungsverbänden über erhebliche Gegenwehr der Deutschen nordöstlich von Lintfort informiert worden war, gab er der Tank Force Van Houten den Befehl ohne auf die Infanterie der Task Force Roseborough zu warten weiter auf Rheinberg vorzurücken. Somit stiessen die Panzerkolonnen der Task Force Van Houten alleine gegen Mittag des 05.03.1945 von Lintfort weiter auf Rheinberg vor. Da das Gelände zwischen Lintfort und Rheinberg flach und offen ist, waren die vorrückenden Panzer ein vorzügliches Ziel für die sich in Rheinberg mit Panzerfäusten und Panzerabwehrgeschützen verteidigenden Deutschen. Durch die nicht durchgeführte Luftaufklärung war es den Amerikaners komplett entgangen, dass die Deutschen in Rheinberg starke Verteidigunsstellungen vorbereitet hatten. Zusätzlich erschwerten viele kleine Wasserläufe und Kanäle den Vormarsch der Panzer.
    Auf halbem Weg zwischen Lintfort und Rheinberg teilte Major Van Houten seine Kampfgruppe in 2 Angriffsgruppen :
    - B-Kompanie des 36th Tank Battalion, unter dem Kommando von Hauptmann David B. Kelly, mit dem Auftrag von Süden her über Winterswick Rheinberg anzugreifen.
    - A-Kompanie des 36th Tank Battalion, unter dem Kommando von Hauptmann Kimble Tucker, mit dem Auftrag von Südwesten querfeldein auf Rheinberg vorzustossen.
    Als sich gegen 14.00 Uhr am 05.03.1945 die Panzer der beiden Angriffsgruppen Rheinberg näherten, wurden sie von den Deutschen mit starkem Feuer aus Panzerfäusten und Panzerabwehrgeschützen empfangen und verloren in kurzer Zeit 2/3 ihrer Kampfpanzer. Rund die Hälfte der Abschüsse gingen auf das Konto von Panzerfäusten, denn wegen des Fehlens der Infanterie auf amerikanischer Seite konnten die deutschen Soldaten in ihren Erdlöchern seelenruhig warten bis die amerikanischen Panzer in die Reichweite ihrer Panzerfäuste kamen.
    Trotz des erheblichen Panzerabwehrfeuers drangen Panzer der B-Kompanie des 36th Tank Battalion gegen 15.00 Uhr in Rheinberg ein. Da die Stadt voll mit feindlicher Infanterie war, konnten sich die Panzer nicht halten und mussten sich wieder zurückziehen.
    Ebenfalls gegen 15.00 Uhr befahl Major Van Houten der bisher die noch nicht eingesetzte D-Kompanie des 36th Tank Battalion, die sich aber noch in Lintfort befand, einen Angriff von Südwesten auf Rheinberg. Gegen 17.00 Uhr am 05.03.1945 erreichte die Kompanie den Bahnhof im Südwesten von Rheinberg, aber hatte zwischenzeitlich alle bis auf einen Panzer verloren und musste sich ebenfalls zurückziehen. Die D-Kompanie soll bei ihrem Angriff insgesamt 3 Geschütze 88 mm, einen Panzer und ein Geschütz 150 mm vernichtet haben
    Letztendlich konnte Major Van Houten mit den letzten ihm verbliebenen Panzern in den Südteil von Rheinberg eindringen. Dabei wurden die Panzerbesatzungen, deren Panzer abgeschossen wurden als Infanterie eingesetzt, aber die Kampfkraft reichte nicht aus um die gesamte Stadt unter Kontrolle zu bringen. In der Zwischenzeit konnte die Task Force Roseborough mit der dringend benötigen Infanterie von Lintfort aus nach Rheinberg in Marsch gesetzt werden. Zusätzlich erhielt das 3. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments der 35. Infanterie-Division von XVI. Korps den Befehl sich schnellstmöglich nach Rheinberg zu begeben, um das in Bedrängnis geratene Combat Command B zu unterstützen. Das Bataillon wurde mit Lastwagen nach Winterswick transportiert und rückte am 05.03.1945 gegen 19.00 Uhr gegen Rheinberg vor. Rheinberg musste von den Amerikanern im Kampf Haus um Haus erobert werden und war erst um 03.00 Uhr am 06.03.1945 von den Amerikanern vollständig besetzt.
    Die Verluste des Combat Command B bei ihrem Angriff auf Rheinberg waren erheblich; sie verlor nach eigenen Angaben insgesamt 17 mittlere und 11 leichte Kampfpanzer. Dazu kommen 92 Gefallene, 31 Vermisste und 220 Verwundete.
    Am 05.03.1945 um 16.00 Uhr erfolgte eine Zusammenlegung des 137. Infanterie-Regiments der 35. Infanterie-Division und des Combat Command B der 8. US-Panzerdivision und es wurde die Task Force Murray gebildet, genannt nach dem Kommandeur des 137. Infanterie-Regiments, Oberst William Murray, die sich wie folgt zusammensetzte :
    - die 3 Bataillone des 137. Infanterie-Regiments
    - Troop E des 88th Cavalry Reconnaissance Squadron
    - Kompanie B des 654th Tank Destroyer Battalion
    - Kompanie A des 784th Tank Battalion
    - Kompanie B des 809th Tank Destroyer Battalion
    - 36th Tank Battalion abzüglich einer Kompanie
    - 49th Armored Infantry Battalion
    - Kompanie B des 53rd Engineer Battalion
    - Kompanie B des 80th Engineer Battalion
    Bei den Kämpfen in Linfort und Rheinberg wurden von den Amerikaners folgende deutsche Einheiten identifiziert :
    - 1. Bataillon des 2. Fallschirmjäger-Regiments; laut Gefangenenaussagen besass das Bataillon nur noch eine Kampfstärke von 80 Mann und das 2. Bataillon des Regiments war bereits bei vorangegangenen Kämpfen mit dem XXX. Britischen Korps vernichtet worden. Frühere Gefangenenaussagen bestätigten, dass das 2. Fallschirmjägerregiment Anfang März 1945 der 190. Infanterie-Division unterstellt war.
    - 14. Kompanie des 2. Fallschirmjägerregiments
    - 2. Kompanie des 20. Fallschirmjägerregiments der 7. Fallschirmjägerdivision; Gefangene sagten aus, dass auch die übrigen Teile des Regiments im Raum Lintfort - Rheinberg im Einsatz waren.
    Interessanterweise wurde die 116. Panzerdivision, die am 05.03.1945 in Front östlich der 7. Fallschirmjägerdivision eingeschoben wurde, von den Amerikanern erst am 06.03.1945 identifiziert; dabei waren es das II. Bataillon des Panzergrenadier-Regiments 60 unter dem Kommando von Hauptmann Bröcker und das I. Bataillon des Panzergrenadier-Regiments 156 unter dem Kommando von Hauptmann Schneider, die in Rheinberg die Amerikaner in schwere Kämpfe verwickelt hatten und unter Aufbietung der letzten Reserven und einiger Panzer und Panzerjäger den Angriff der Amerikaner zum Stehen brachten.
    Da die beiden Bataillone doch letztendlich dem Ansturm der Amerikaner nicht standhalten konnten, zogen sich die Deutschen am Abend des 05.03.1945 auf eine neue Sicherungslinie nördlich von Rheinberg zurück.
    Die deutschen Verluste wurden von den Amerikanern mit 3 abgeschossenen Kampfpanzer IV, einem Lastwagen, 2 Halbkettenfahrzeugen, 2 Geschützen 150 mm, 12 Flugabwehrgeschützen (6 Stück 88 mm und 6 Stück 20 mm) sowie 512 Gefangenen und 200 bis 350 getöteten Soldaten angegeben.
    Wird fortgesetzt.

  • Hallo Uwe,

    Nachstehend gebe ich dir bereits die Informationen, die ich bisher hinsichtlich der Heeresartillerie-Verbände finden konnte, die am Niederrhein im Einsatz waren :

    1) Unterstellte Heeresartillerie beim II. Fallschirmjäger-Korps - Zeitraum Januar 1945 - März 1945 :
    - schwere Festungsartillerie-Abteilung 1521 : War bereits am 04.01.1945 dem Korps unterstellt; Abgang am 19.01.1945.
    - Festungsartillerie-Abteilung 1505 : Zugang am 22.02.1945; Abgang am 13.03.1945
    - Festungsartillerie-Abteilung 1312 : Zugang am 22.02.1945; Abgang am 13.03.1945
    - Volkswerfer-Brigade 16 : Zugang am 31.01.1945; Abgang am 13.03.1945
    - Festungsartillerie-Abteilung 1152 : Zugang am 13.03.1945; Abgang am 17.03.1945
    - Volksartillerie-Korps 402 : Zugang am 13.03.1945; Abgang am 14.04.1945
    - schwere Heeresartillerie-Abteilung 763 : Zugang am 31.01.1945; Abgang am 22.02.1945; Zugang am 13.03.1945; Abgang am 14.04.1945

    2) Von der 35. US Infanterie-Division identifizierte Einheiten :
    - Festungsartillerie-Abteilung 1511 : Identifiziert am 03.03.1945; keine weiteren Informationen
    - Festungsartillerie-Abteilung 1513 : identifiziert am 05.03.1945; die Abteilung war der schweren Festungsartillerie-Abteilung 1521 unterstellt.
    - Festungsartillerie-Abteilung 1506 : identifiziert am 04.03.1945; die Abteilung war der 190. Infanterie-Division unterstellt und bestand aus 3 Batterien mit je 4 Geschützen 105 mm; Abteilungskommandeur war Major Müller
    - schwere Festungsartillerie-Abteilung 1521 : identifiziert am 04.03.1945; die Abteilung war der 190. Infanterie-Division unterstellt und bestand aus 5 Batterien mit je 4 gezogenen russischen Geschützen 122 mm.

    Ich hoffe, dass für dich interessante Informationen dabei sind.
    Gruss

    Wolfgang

  • Fortsetzung.
    An der Verteidung von Rheinberg am 05.03.1945 waren neben der 116. Panzerdivision auch Restteile der Panzer-Lehrdivision beteiligt. Vor dem amerikanischen Angriff auf Rheinberg am 05.03.1945 lag die Panzer-Lehrdivision an der Südfront des Brückenkopfs von Wesel in der Linie Westrand Rheinkamp bis zum Wald westlich von Lohmannsheide; der Divisionsgefechtsstand befand sich in Vierbaum.
    Am 05.03.1945 wurde die 116. Panzerdivision der rechte Nachbar der Panzer-Lehrdivision, die Stellung in der Linie Rheinberg - Saalhoff bezog.
    Während der Kämpfe am 05.03.1945 griff die Panzer-Lehrdivision erfolgreich in die Kämpfe ein und schoss 3 amerikanische Panzer ab, musste aber auf die Linie Rheinberg - Eversael ausweichen.
    Durch die vorangegangenen Kämpfe war die Kampfkraft der einsatzbereiten Truppenteile der Panzer-Lehrdivision auf die Stärke eines Panzergrenadierbataillons und 2 Panzer mit insgesamt 600 Mann zusammengeschmolzen; diese Reste waren in der Kampfgruppe Poschinger (= Kommandeur des Panzergrenadier-Lehrregiments 902 Oberstleutnant Ritter von Poschinger) zusammengefasst. Nach dem Abzug des Divisionsstabs am 07.03.1945 wurden die Reste der Kampfgruppe Poschinger der 116. Panzerdivision unterstellt.
    Da die Brücke nördlich von Rheinberg in der Nacht vom 05. auf den 06.03.1945 von den sich zurückziehenden deutschen Truppen gesprengt wurde, wurde der Vormarsch der Task Force Murray (verstärktes 137. Infanterie-Regiment der 35. US-Infanterie-Division) um 18 Stunden verzögert. Die zerstörte Brücke wurde durch das 60. US-Pionierbataillon repariert; diese Arbeiten waren erst am 06.03.1945 um 18.30 Uhr abgeschlossen. Somit konnte die Task Force Murray ihren Vormarsch auf Millingen und Ossenberg erst wieder am 06.03.1945 um 19.00 Uhr aufnehmen.
    Während dessen rückte die Task Force Byrne (verstärktes 320. Infanterie-Regiment der 35. US-Infanterie-Division) weiter vor. Die Task Force Byrne griff am 05.03.1945 um 06.00 Uhr am linken Flügel der 35. US-Infanterie an und eroberte an diesem Tag im Kampf Haus um Haus Kamp und Kamperbrück sowie 2 unzerstörte Brücken über den Issumer Fleuth. Am 06.03.1945 um 07.00 Uhr setzte die Task Force Byrne ihren Angriff fort und eroberte um 10.00 Uhr Hogenhof, Saalhoff, Alpsray und Schmitshof. Dieser Angriff traf die Panzeraufklärungabteilung 116 und konnte erst am Bahnhof von Millingen zum Stehen gebracht werden. Dabei wurden 5 oder 7 amerikanische Panzer abgeschossen. Gegen Mittag des 06.03.1945 zogen sich die deutschen Verteidiger in eine neue Sicherungslinie zurück, die südlich der Siedlung II Bauernschaft - Südwest-Rand Millingen - Ostteil Vitten-Berg - West- und Südrand Lois-Berg verlief. Als Verstärkung erhielt die 116. Panzerdivision das II. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiments 18, das südlich und südwestlich von Millingen eingesetzt wurde.
    Zur gleichen Zeit zogen sich die Reste der Panzer-Lehrdivision in die Linie Südrand Ossenberg - Rhein zurück.
    Noch am 06.03.1945 führten die Amerikaner 2 Angriffe von Rheinberg aus :
    - Das 1. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments griff links von Rheinberg an und wurde bei der Säuberung des Wald von Haus Heideberg, westlich von Ossenberg, in schwere Kämpfe verwickelt.
    - Das 3. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments mit dem 36. Panzerbataillon (abzüglich einer Kompanie), der B-Kompanie des 809. Panzerjäger-Bataillons und der B-Kompanie des 53. Pionierbataillons griffen am 06.03.1945 um 19.00 Uhr über die reparierte Brücke nördlich von Rheinberg mit dem Ziel Ossenberg an und konnten etwa 1500 m vorrücken.
    Fortsetzung folgt.

  • Fortsetzung : 07.03.1945
    Am 07.03.1945 übernahm das II. Fallschirmjäger-Korps das Kommando über den gesamten Brückenkopf von Wesel und gab am Morgen den Frontverlauf wie folgt an : Westlich Lüttingen - Hollandshof - Ginstig - Westeralpen - Südrand Solvaywerke - Ossenberg.
    Während auf amerikanischer Seite das verstärke 137. Infanterie-Regiment (= Task force Murray) und das verstärkte 320. Infanterie-Regiment (= Task Force Byrne) sowie die 88th Cavalry Squadron im Einsatz waren, blieb das 134. Infanterie-Regiment der 35. Infanterie-division weiterhin in Reserve.
    Am 07.03.1945 um 14.00 Uhr wurde das 291. Infanterie-Regiment der 75. US-Infanterie-Division der 35. US-Infanterie-Division unterstellt. Dieses Infanterie-Regiment wurde an der rechten Flanke der 35. Infanterie-Division eingesetzt mit dem Auftrag die 88th Cavalry Squadron abzulösen, die ihren Auftrag die Säuberung des Gebiets nördlich von Orsoy abgeschlossen hatte.
    Die Task Force Byrne (= verstärktes 320. Infanterie-Regiment) nahm am 07.03.1945 um 07.00 Uhr ihren Angriff wieder auf und konnte Geländegewinne erzielen. Das 1. Bataillon des 320. Infanterie-Regiments stellt um 14.40 Uhr den Kontakt zum linken Nachbarn, der 53. Britischen Infanterie-Division, her während in der Zwischenzeit das 2. Bataillon des 320. Infanterie-Regiments den Ort Bauern einnahm.
    Die Task Force Murray (= verstärktes 137. Infanterie-Regiment) konnte am 07.03.1945 bis zu den Aussenbezirken von Ossenberg vorrücken, aber der weitere Vormarsch wurde dort durch heftiges Abwehrfeuer der sich verteidigenden deutschen Truppen gestoppt. Die deutschen Verteidiger waren fest entschlossen den Brückenkopf von Wesel westlich vom Rhein weiterhin mit allen Mitteln zu verteidigen. Auf der Strasse von Rheinberg nach Ossenberg erhielt das 137. Infanterie-Regiment den heftigsten Widerstand während der gesamten Operation und das verstärkte 3. Bataillon konnte nur sehr langsam vorrücken. Die Strasse erhielt daraufhin von den Amerikanern den Namen "88 Alley" (= 88 Allee, in Anlehnung an die 88 mm Flak-Geschütze, die von den Deutschen im Erdkampf eingesetzt wurden). Das 1. Bataillon des 137. Infanterie-Regiment traf ebenfalls den gesamten Tag auf heftigen Widerstand als die A-Kompanie durch die Wälder östlich von Ducksrath vorrückte und als sich die C-Kompanie den Eisenbahn-Gleisen südwestlich von Ossenberg näherte.
    Das 2. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments blieb in Rheinberg, um den Angriff entlang des Rheins am kommenden Tag vorzubereiten.
    Die Sicherungslinie der sich im Raum Millingen - Ossenberg verteidigenden 116. Panzerdivision wurde auf die Linie Ziegelei - Südrand Ossenberg zurückgenommen; weitere amerikanische Agriffe an diesem Tag konnte die 116. Panzerdivision durch den Abschuss von 5 amerikanische Panzer abweisen.
    Für den Angriff am 08.03.1945 wurde die Task Force Murray wie folgt umorganisiert :
    - Troop E, 88th Cavalry Squadron als selbstständig operierender Verband.
    - Kampfgruppe 1, unter dem Kommando von Major Frink, bestehend aus dem 1. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments, 1 Zug der B-Kompanie des 654. Panzerjäger-Bataillons, 1 Zug der A-Kompanie des 784. Panzerbataillons und 1 Zug der B-Kompanie des 60. Pionierbataillons. Auftrag dieser Kampfgruppe war es gegen die Strasse Millingen - Ossenberg vorzustossen.
    - Kampfgruppe 2, unter dem Kommando von Oberstleutnant Butler, bestehend aus dem 3. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments, der B-Kompanie des 809. Panzerjäger-Bataillons, dem 36. Panzerbataillons (ohne 1 Kompanie), und der B-Kompanie des 53. Pionierbataillons. Der Auftrag dieser Kampfgruppe bestand darin durch Ossenberg bis südwestlich von Menzelen vorzustossen, um anschliessend Menzelen einzunehmen und bis Gest vorzurücken.
    - Kampfgruppe 3, unter dem Kommando von Oberstleutnant Roseborough, bestehend aus dem 49. Gepanzerten Infanterie-Bataillon, dem 2. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments, der B-Kompanie (ohne 1 Zug) des 654. Panzerjäger-Bataillons, der B-Kompanie des 36. Panzerbataillons, der B-Kompanie (ohne 1 Zug) des 60. Pionierbataillons und der A-Kompanie (ohne 1 Zug) des 784. Panzerbataillons. Auftrag dieser Kampfgruppe war es auf der Strasse entlang des Rhein bis Borth vorzustossen, um von dort über die Strasse weiter nach Büderich bis Fort Blücher vorzurücken. Dort sollte die Kampfgruppe den Rhein überqueren und Wesel, das Endziel der Task Force Murray, einnehmen.
    Am 07.03.1945 kämpfte die 35. US-Infanterie-Division hauptsächlich gegen Einheiten der 2. Fallschirmjägerdivision, der 190. Infanterie-Division und der 116. Panzerdivision; es wurden ebenfalls Gefangene der Panzer-Lehrdivision, der 7. und 8. Fallschirmjägerdivision sowie verschiedener Festungs- und Flak-Einheiten eingebracht.
    Identifiziert wurden von der Division die folgenden Einheiten :
    - 2. Fallschirmjägerregiment der 2. Fallschirmjägerdivision.
    - 1224., 1225. und 1226. Infanterie-Regiment der 190. Infanterie-Division
    - 116. Panzeraufklärungsabteilung und Panzergrenadierregiment 60 der 116. Panzerdivision.
    Fortsetzung folgt.

  • Fortsetzung : 08.03.1945
    Am Morgen des 08.03.1945 gab das II. Fallschirmjäger-Korps, das seit dem 07.03.1945 das Kommando über den gesamten Brückenkopf von Wesel führt, am Morgen des 08.03.1945 den Frontverlauf wie folgt an :
    Südausgang Lüttingen - Ostrand Xanten - Schrammshof - Winnenthal - Bergmannshof - Alpen - Nordausgang Millingen - Haus Hamm.
    Am 08.03.1945 um 06.30 Uhr griffen das 1. und 2. Bataillon des 320. US-Infanterie-Regiments (Task Force Byrne) die deutschen Stellungen an und eroberten Huck und Millingen. Anschliessend säuberte das 2. Bataillon Millingen und rückte weiter nach Nordwesten auf Durpt vor, das Tagesziel für den 08.03.1945.
    Die von der Task Force Murray aufgestellte Kampfgruppe 2, unter dem Kommando von Oberstleutnant Butler, stellte eine Angriffsgruppe unter dem Kommando von Oberleutnant Willard Pulliam zusammen, die aus der I-Kompanie des 137. US-Infanterie-Regiments, einem Zug Kampfpanzer der 8. US-Panzerdivision sowie einem Zug Panzerjäger des 809. Panzerjägerbataillons bestand, und griff am 08.03.1945 um 07.00 Uhr an, um Ossenberg einzunehmen. Die Angriffsgruppe erreichte bei Tageslicht die Stadt, wurde aber von einem deutschen Gegenangriff zurückgedrängt. Bei einem erneuten Angriff konnte die amerikanische Angriffsgruppe die Solvay-Werke erreichen. Dort aber erhielten sie starkes Feuer der sich verteidigenden Einheiten der 116. Panzerdivision sowie schweren deutschen Artilleriebeschuss und wurde in schwere Kämpfe verwickelt. Die Angriffsgruppe unter dem Kommando von Oberleutnant Willard Pulliam vernichtete an diesem Tag nach eigenen Angaben 2 feindliche Panzer und ein Sturmgeschütz. Eine zweite amerikanische Angriffsgruppe der Kampfgruppe 2 der Task Force Murray rückte auf den westlichen Rand von Ossenberg vor und sah sich ebenfalls schwerem deutschen Feuer ausgesetzt.
    Gegen Mittag des 08.03.1945 gelang es den deutschen Verteidigern die amerikanischen Angriffe zu stoppen und eine neue Abwehrlinie an der Strasse Grünenthal - Rheinberg aufzubauen.
    Das 291. Infanterie-Regiment der 75. US-Infanterie-Division beendete am Morgen des 08.03.1945 die Ablösung der 88th Cavalry Squadron und war ab 08.00 Uhr für die rechte Flanke der 35. US-Infanterie-Division verantwortlich. Das Regiment stellte eine Verbindung zu der rechts stehenden 84. US-Infanterie-Division her und das 88th Cavalry Squadron schied aus dem Unterstellungsverhältnis der 35. US-Division aus.
    Das 134. Infanterie-Regiment der 35. US-Infanterie-Division, das bisher die Divisionsreserve bildete, erhielt im Laufe des Nachmittags des 08.03.1945 den Befehl Teile des 320. Infanterie-Regiments abzulösen, aber die Ablösung wurde schliesslich auf Befehl der Division um 24 Stunden verschoben.
    Während der Kämpfe am 08.03.1945 identifizierte die 35. US-Infanterie-Division vor ihrer Front die folgenden deutschen Truppen :
    - 2. Fallschirmjägerdivision mit dem 2., 7. und 23. Fallschirmjägerregiment
    - 190. Infanterie-Division mit dem 1224., 1225. und 1226. Infanterie-Regiment
    - 116. Panzerdivision mit dem 60. und 156. Panzergrenadierregiment sowie dem unterstellten 18. Fallschirmjägerregiment der 6. Fallschirmjägerdivision.
    Die Lage der deutschen Verteidiger wurde immer aussichtloser, wie dies aus dem nachfolgend aufgeführten Telefongespräch vom 08.03.1945 abends zwischen dem Kommandeur der 116. Panzerdivision, General von Waldenburg, und dem kommandieren General des II. Fallschirmjäger-Korps, General Meindl, ersichtlich wird :
    Meldung von General von Waldenburg :
    1) Truppe ist demoralisiert. Sie hat nur einen Gedanken : "Wie kommen wir über den Rhein zurück ?"
    2) Offiziere und Truppe kennen sich nicht, da alles durcheinandergewürfelt. Kein inneres Gefüge.
    3) Die Masse der Führer ist ausgefallen, Truppe wird von fremden Offizieren geführt.
    4) Die Massierung der Artillerie auf engstem Raum ist nicht mehr zu verantworten. Durch Volltreffer in den Batterie-Stellungen treten laufend Totalverluste an Personal und Material ein. Artillerie kann die gleichen Aufgaben auch von drüben erfüllen. Vorschlag : Verlegung der Artillerie ostrheinisch.
    5) Division hat keinerlei Reserven mehr.
    6) Die Anhäufung von Stäben, die keine richtigen Führungsaufgaben haben, ist nicht mehr zu verantworten.
    7) Der Endkampf um den Brückenkopf bedeutet ein völliges Ausbrennen der letzten Stämme, so dass ein rascher Wiederaufbau der Division nicht gewährleistet ist.
    General Meindl, der durch den Führerbefehl, der die Verteidigung des Brückenkopfs vorsah, gebunden war, konnte nur wenig tröstlich antworten :
    1) Je enger der Raum, desto weniger Bewegungsfreiheit, daher muss unter allen Umständen die jetzige Linie gehalten werden.
    2) Division hat zu verhindern, dass der Gegner an der Strasse Rheinberg - Grünthal einbricht, Gefährdung der linken Flanke der 7. Fallschirmjägerdivision ...
    Das Ausbrennen der Kampftruppen zeigt auch die Tatsache, dass am 08.03.1945 die der 116. Panzerdivision unterstellten Kampfgruppe Poschinger nur noch etwa 12 Mann besass, mit denen ein Strassenkreuz nordwestlich von Ossenberg an der linken Flanke der Division gesichert wurde.
    Der Kommandeur des II. Fallschirmjäger-Korps General Meindl beantragte am 08.03.1945 erneut die Räumung des Brückenkopfs von Wesel, wie dies bereits General Schlemm, Kommandeur der 1. Fallschirm-Armee, der das II. Fallschirmjäger-Korps unterstand, einen Tag vorher getan hatte.
    Am 09.03.1945 wurde endlich vom OKW die Räumung des Brückenkopfs erlaubt, nachdem sich am 08.03.1945 ein Offizier des OKW selbst von der Lage überzeugt hatte.
    Fortsetzung folgt.

  • Fortsetzung : 09.03.1945 - 11.03.1945 :
    Am 09.03.1945 meldete das II. Fallschirmjäger-Korps die Situation wie folgt :
    Gegner steht knapp westlich der Strasse Birten - Rheinberg; Einbruch bei Menzelen ist nicht geklärt.
    Gemäss Schreiben Generalkommando II. Fallschirm-Korps, Führungsgruppe Ia Nr. 10374/45 g.Kdos vom 9.3.1945 wird mitgeteilt :
    1) Feind greift weiterhin in unverminderter Stärke den Brückenkopf Wesel an.
    2) Generalkommando II. Fallschirm-Korps hält mit Führerbefehl die bisherige Linie. Gliederung wie bisher.
    Die Trennungslinie zwischen 6. und 8. Fallschirmjägerdivision ändert sich wie folgt :
    Perrich (zu 6.) - Ginderich (zu 6.) - Bahnhof Menzelen (Nord) - Kirkenkamp (hier Anschlusspunkt)
    Mit Fernschreiben Generalkommando II. Fallschirm-Korps Ia Nr. 10376/45 g.Kdos vom 9.3.1945 wird befohlen :
    1) Da jederzeit mit einem feindlichen Panzerdurchstoss an die Rheinbrücken gerechnet werden muss, werden die Strassen- und Eisenbahnbrücken bei Wesel am 10.3 - 07.00 Uhr vorsorglich gesprengt.
    2) Flak-Artillerie ist am Nordufer des Rheins so in Stellung zu bringen, dass neben der Unterstützung der Truppe im Erdkampf Luftzielbeschuss gewährleistet ist. Die leichten und mittleren Batterien sind zum Schutze der Fährstellen einzusetzen.
    Auf amerikanischer Seite setzte die Task Force Byrne (verstärktes 320. Infanterie-Regiment) am 09.03.1945 um 07.00 Uhr den Angriff fort, aber starker deutscher Widerstand verhinderte den gesamten Vormittag über ein weiteres Vorgehen. Mit einem erneuten Angriff um 16.30 Uhr konnte das 1. Bataillon um 23.00 Uhr Drüpt erobern und das 2. Bataillon konnte Hillmannshof besetzen. Damit hatte das verstärkte 320. Infanterie-Regiment seinen Auftrag erfüllt und wurde durch das 134. Infanterie-Regiment der 35. US-Infanterie-Division abgelöst. Das 3. Bataillon des 320. Infanterie-Regiments löste das 2. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments als Bewachungseinheit für die Brücken an der Hauptversorgungsstrasse ab und das 2. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments bildete die Regimentsreserve. Das 1. und 3. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments, denen die C-Kompanie des 18. Panzerbataillons der 8. US-Panzerdivision zugeteilt war, marschierten durch die Linien des 320. Infanterie-Regiments für die weiteren Angriffsoperationen gegen Wesel am kommenden Tag. Die Ablösung des 320. Infanterie-Regiments durch das 134. Infanterie-Regiment war am 09.03.1945 um 24.00 Uhr beendet. Am 10.03.1945 wurde die Task Force Byrne aufgelöst und das 320. Infanterie-Regiment bildete in der Gegend von Sevelen die Divisionsreserve der 35. US-Infanterie-Division.
    Die Task Force Murray setzte den Angriff am 09.03.1945 um 07.00 Uhr fort. Die Kampfgruppe 2 beendete den letzten Widerstand in Ossenberg während die Kampfgruppe 1 bis an den östlichen Rand von Millingen vorstiess. Die Kampfgruppe 3 wurde von starkem feindlichen Feuer, das vom östlichen Ufer des Rheins kam, niedergehalten.
    Die Situation auf deutscher Seite am 09.03.1945 um 17.50 Uhr sah wie folgt aus :
    - Frontverlauf : Strasse Birten - Rheinberg
    - Die 80 Tonnen-Fähre in Büderich war zerstört, die Schlauchbootfähre war weiterhin einsatzbereit
    - In Perrich waren die 4 Tonnen-Fähre und Boote vorhanden
    - Die Weseler Brücken werden 10.03.1945 um 07.00 Uhr gesprengt
    - Im Notfall sind alle Fahrzeuge zu sprengen
    - Zur Nacht war die Rücknahme der Front bis auf die Artillerie-Schutzstellungen vorgesehen.
    Der Befehl zur Räumung des Brückenkopfs von Wesel traf schliesslich am 09.03.1945 um 21.20 Uhr ein.
    Bei anderen Einheiten, wie z.Bsp. bei dem Grenadierregiment 1052, traf der Befehl erst am 10.03.1945 um 03.30 Uhr ein. Die Absetzbewegung des Regiments begann um 05.00 Uhr und das Übersetzen über den Rhein erfolgte um 07.00 Uhr.
    Bei der 116. Panzerdivision begann die Absetzbewegung ebenfalls um 05.00 Uhr, aber erste Einheiten der Division setzten bereits um 03.00 Uhr bei Pottdeckel (2,5 Km südlich von Büderich) mit Flosssackfähren über den Rhein. Die Fussteile der Division setzten ebenfalls mit den Flosssackfähren bei Pottdeckel über den Rhein. Die letzten Teile der Haupttruppen überquerten den Rhein um 06.15 Uhr; die Nachtruppen folgten um 07.00 Uhr. Um 07.30 Uhr war der letzte Mann der Division aus dem Brückenkopf heraus. Die Alliierten hatten die Absetzbewegungen der deutschen Truppen nicht erkannt.
    So konnte das II. Fallschirmjäger-Korps am 10.03.1945 melden :
    In der Nacht vom 10.3.1945 bis gegen Mittag wurde der Brückenkopf Wesel von Generalkommando II. Fallschirm-Korps und unterstellten Truppen planmässig geräumt. Es wurden sofort Stellungen auf der rechten Rheinseitz bezogen. Die Absetzbewegung selbst verlief reibungslos. Der Gegner drückte nur zögernd nach. Artillerie-Störungsfeuer war an der Brücke etwas stärker, sonst im allgemeinen tragbar.
    Neuer Frontverlauf : Rheingrenze von Emmerich nach Wesel.
    Eigene Absicht : Halten der Rheingrenze auf jeden Fall.
    Bei der Task Force Murray rückte am 10.03.1945 das 3. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments gegen nur leichtem Widerstand nach Norden und die K-Kompanie besetzte um 10.40 Uhr Wallach. Das 1. Bataillon des 137. Infanterie-Regiments setzte währenddessen die Säuberung des Südwestens von Ossenberg fort. Damit endete der Auftrag der Task Force Murray und die Bataillone übernahmen Überwachungsaufgaben am Rheinufer.
    Am 10.03.1945 um 22.20 Uhr schied das Combat Command B der 8. US-Panzerdivision aus dem Unterstellungsverhältnis bei der Task Force Murray aus.
    Das 3. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments marschierte am 10.03.1945 um 06.15 Uhr durch die Linien des 1. Bataillons des 320. Infanterie-Regiments und griff nach Nordosten an, um die Stadt Borth zu erobern. Die vorderen Teile der L-Kompanie erreichten die Aussenbezirke der Stadt um 07.20 Uhr und rückten weiter nach Nordosten vor während die K-Kompanie die Stadt säuberte. Gegen Mittag marschierte die I-Kompanie durch die Linien der L-Kompanie um Büderich einzunehmen. Büderich war um 16.10 Uhr vollständig erobert. Später am Tag schickte das 3. Bataillon Spähtrupps in Richtung der Brücken über den Rhein und zu dem Fort Blücher auf der westlichen Rheinseite. Die Spähtrupps erreichten in der Dämmerung die bereits von den deutschen gesprengten Brücken.
    Das 1. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments griff am 10.03.1945 um 09.45 Uhr von Millingen aus nach Nordosten und schickte um 12.55 Uhr an den Flanken Spähtrupps aus um den Kontakt zu den Nachbareinheiten herzustellen. Kontakt und Verbindung wurde zu der links operierenden 52. Britischen Infanterie-Division hergestellt. Das 2. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments bildete den 10.03.1945 über die Regimentsreserve.
    Das 291. Infanterie-Regiment der 75. US-Infanterie-Division besetzte am 10.03.1945 weiterhin die rechte Flanke der 35. US-Infanterie-Division.
    Am Ende des 10.03.1945 betrachteten die Amerikaner den deutschen Widerstand am Westufer des Rhein als erloschen. In der Enphase der Kämpfe um den Brückenkopf von Wesel kämpfte die 35. US-Infanterie-Division hauptsächlich gegen die folgenden Einheiten der 190. Infanterie-Division :
    - 1224., 1225. und 1226. Infanterie-Regiment
    - 1190. Füsilierbataillon
    - 890. Artillerie-Regiment.
    Am 11.03.1945 befand sich die Hauptkampflinie des II. Fallschirmjäger-Korps entlang des Rheins zwischen Emmerich und Wesel.
    Unterstellt waren dem Korps :
    - Die 6., 7. und 8. Fallschirmjäger-Division
    - Die 84. und 245. Infanterie-Division.
    Die 116. Panzerdivion schied aus dem Unterstellungsverhältnis aus und wurde wieder zusammen mit der 15. Panzergrenadier-Division dem XXXXVII. Panzerkorps unterstellt. Das XXXXVII. Panzerkorps bildete die Reserve der Heeresgruppe H mit den folgenden Aufgaben :
    1) Vorbereitung des Einsatzes gegen einen feindlichen Angriff :
    a) im Raum von Arnheim
    b) über den Pannerdenschen Kanal südostwärts von Arnheim
    c) bei Emmerich
    d) bei Rees
    e) bei Wesel
    2) Abwehr einer feindlichen Luftlandung im Unterkunftsbereich
    3) Vorbereitung eines Angriffs gegen luftgelandeten Feind im Raum Duisburg - Emmerich - Winterswijk - Dorsten.
    Am 11.03.1945 um 09.00 Uhr rückte ein Zug der I-Kompanie des 3. Bataillons des 134. Infanterie-Regiments weiter vor, um Fort Blücher zu erobern. Nach einem Feuergefecht von lediglich 2 Minuten ergab sich die deutsche Besatzung den Amerikanern.
    Am 11.03.1945 schied das 291. Infanterie-Regiment aus dem Unterstellungsverhältnis bei der 35. US-Infanterie-Division aus und kehrte zur 75. US-Infanterie-Division zurück.
    Am 12.03.1945 wurde das 3. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments durch die 157. Britische Brigade der 53. Britischen Division abgelöst und versammelte sich in der Gegend von Borth. Das 1. Bataillon des 134. Infanterie-Regiments wurde am gleichen Tag um 16.10 Uhr von dem 290. Infanterie-Regiment der 75. US-Infanterie-Division abgelöst und versammelte sich in der Gegend von Millingen. Das 134. Infanterie-Regiment begab sich noch am gleichen Tag zur Auffrischung in die Gegend von Birkholz (Raum Venlo); dort kam es um 20.30 Uhr an.
    Am 11. und 12.03.1945 blieb das 137. Infanterie-Regiment der 35. US-Infanterie-Division in Stellungen entlang des Rheinufers. Das 3. Bataillon lag in Wallach und Borth; das 2. Bataillon befand sich in Ossenberg und das 1. Bataillon lag südwestlich von Ossenberg.
    Am 12.03.1945 um 21.35 Uhr wurde das 137. Infanterie-Regiment durch das 290. Infanterie-Regiment der 75. US-Infanterie-Division abgelöst und begab sich am 13.03.1945 zusammen mit den Restteilen der 35. US-Infanterie-Division zur Auffrischung in den Raum südlich und südöstlich von Venlo.
    Es war das erste Mal seit der Landung in Frankreich, dass die 35. US-Infanterie-Division eine Ruhestellung beziehen konnte.
    Ende.

  • Hallo Bartmann,

    die von mir beschriebenen Kämpfe um den Brückenkopf von Wesel haben sich auf der linken Seite des Rheins abgespielt. Das Fallschirmjäger-Ausbildungsregiment 4 kam erst Ende März 1945 zum Einsatz als die Briten bei Wesel den Rhein überschritten hatten; das Regiment war auf der rechten Seite des Rheins im deutsch-niederländischen Grenzgebiet im Einsatz.

    Gruss

    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,

    vielen Dank.

    Gibt es ggf. noch mehr Informationen zu dem Regiment?

    Mein Interesse liegt darin begründet da mein Opa Angehöriger der 6. Kompanie war, und ich für jede noch so kleine Info dankbar bin.

    Gruß Bartmann