Hallo liebe Mitglieder,
ich bin über dieses Forum bei Recherchen zu meinen vermisstem Onkel gestolpert. Ich hoffe, jemand hier kann mir etwas weiterhelfen, da meine Online-Suche keine Ergebnisse gebracht hat.
Jegliche Info, die ich zu meinem Onkel und seiner Einheit habe, ist eine Sackgasse.
Hier ist, was ich weiß:
Gefreiter Wilhelm Steinhäuser
Geb. 25.08.1921, Parchim / Mecklenburg
Information von Deutsche Dienststelle Berlin via Anfrage vom VDK e.V.:
Angehöriger des 1./Panzer-Pionier-Bataillon "Hermann Göring"
Träger der Erkennungsmarke 405 - 5./Ersatz-Bataillon "Hermann Göring"
Feldpost Nr. L 27 434 (auf einem Briefumschlag an meine Mutter stand noch LG27434LGPA München II)
Gilt als vermisst in Tunesien seit Mai 1943 (gleicher Eintrag bei Deutschem Roten Kreuz)
Letzte Post an Eltern mit Stempel 30.3.1943
Einheit sollte in den nächsten Tagen von Neapel nach Tunesien zum Afrikakorps verlegt werden. Er erwähnte Luftangriffe auf Neapel, das er einen Kameraden verloren hat und sie alle nochmals gegen Ruhr geimpft worden sind.
Des Weiteren erwähnt mein Onkel, das er mit einer JU 17 fliegen würde. Das Modell gibt es nicht. Er war froh, in dem Flieger mit der Feldküche transportiert zu werden und nicht auf Tausenden von Landminen sitzen zu müssen, wie andere seiner Kameraden.
Durch die Aussage, dass er in Tunesien ab Mai als vermisst gilt, herrscht bei meiner Familie die Annahme, dass er es tatsächlich nach Tunesien geschafft hat. Aber konkreten Beweis gibt es nicht. Ich habe nun viel über die Luftgefechte der Alliierten gerade über dem Mittelmeer im Zusammenhang mit den dt. Transporten nach Tunesien im Zeitraum Anfang April 1943 gelesen und die Verluste von abgeschossenen Flugzeugen ist immens. Vielleicht liegt er auf dem Grund des Mittelmeeres?
Ein weiteres Rätsel ist die Aussage meiner Mutter (Schwester von Wilhelm), die sich meint zu erinnern, das ein ehemaliger Kamerad gesagt hat, Wilhelm wäre in Tunesien verwundet worden. Darüber habe ich nichts Schriftliches.
Mir liegt dann noch ein Umschlag vor, der adressiert ist: Prisoner of War Mail, Gefr. Wilhelm Steinhäuser, German Prisoner of War in USA, I.S.N. ...., Camp ..., c/o Provost Marshal General, Washington D.C.- USA
Nun habe ich gelesen, dass jeder POW, der nach USA ging, eine Karte zum Ausfüllen und Versand an die Verwandten erhalten hat, damit die wissen, wo er abgeblieben ist. So eine Karte liegt in der Familie nicht vor.
Die letzte Info ist ein Schreiben vom Luftgaukommando II, Arbeitsstab Tunis, Poststempel 31.1.44, Breslau, an die Mutter mit einem auszufüllenden Formular zu Kontrollzwecken und wegen der Afrikazulage. Über den tatsächlichen Erhalt der Zulage, der dann ja wohl ein Ankommen in Tunesien belegt, weiß ich nichts.
Denkt Ihr, es würde Sinn machen, eine erneute Anfrage bei der Deutschen Dienststelle in Berlin zu machen, um genauere Angaben zu Einsatzgebieten zu erhalten? Alles was ich bisher zum Regiment/Bataillon HG gelesen habe, ist ziemliches Kuddelmuddel. Die haben zum Schluß alle möglichen Einheiten nach Tunesien verlegt, u.a. ein Strafgefangenenkorp, und sich ständig umbenannt oder sind mit anderen verschmolzen. Wenn da nicht Buch geführt wurde...
Ich bin für jeglichen Hinweis, Idee, Hilfestellung und weitere Suchmöglichkeiten dankbar.
Sonnige Grüße
Monika