Hallo,
auf "arte" läuft zur Zeit "Shoah" - bis zum frühen Morgen!
Gruß,
Joseph
Hallo,
auf "arte" läuft zur Zeit "Shoah" - bis zum frühen Morgen!
Gruß,
Joseph
Hallo,
als Tipp bzw. Hinweis für alle Interessierten.
Die Mammut-Doku von Claude Lanzmann thematisierte schon damals den stark ausgeprägten Antisemitismus in Polen gegenüber seiner jüdischen Bevölkerung. Wir hatten ja das Thema schon öfters hier im Forum, zuletzt u.a. hier:
https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?thr…htuser=0&page=1
"Die polnische Regierung protestierte vor der Uraufführung am 30. April 1985 in Paris bei der französischen Regierung gegen den Film und verlangte ein vollständiges Verbot, da der Film zeigt, dass Antisemitismus in der Volksrepublik Polen verbreitet fortbestand. Im Oktober 1985 - damals gehörte Polen noch zum Ostblock - wurde im polnischen Fernsehen ein 90minütiger Zusammenschnitt gezeigt; in der anschließenden Diskussionssendung wurde der Film einmütig verurteilt." (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Shoah_%28Film%29)
Eventuell könnte man dieses heikle Thema der polnischen Geschichte in einem Fachgespräch nochmals aufwärmen. Natürlich nur, wenn Interesse vorhanden ist, denn ich meine, es besteht hier immer noch ne Menge Aufklärungsbedarf. Siehe dazu die unterschiedlichen Meinungen verschiedener User in den relevaten Threads.
Viele Grüsse Daniel
QuoteOriginal von Policeman
....Eventuell könnte man dieses heikle Thema der polnischen Geschichte in einem Fachgespräch nochmals aufwärmen. ...
Hallo Daniel,
Du bist wohl immer noch Optimist, was Diskussionen in einem/diesem Forum angeht, oder?
Herzliche Grüße Dein Rolandus
Hallo Daniel und Roland,
eine Diskussion zum Thema "Antisemitismus in Polen" erübrigt sich - und hat auch in diesen dunklen "deutschen" Novembertagen ein gewisses "Geschmäckle".
Eine aus meiner Sicht brauchbare Abhandlung zu diesem Thema findet man hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Juden_in_Polen
In den bisher gezeigten Szenen konnte ich keine Hinweise entdecken, welche einen spez. Antisemitismus der dort befragten poln. Zeitzeugen vermuten lassen.
Aus meiner Sicht ein behutsamer Film, der dennoch mehr über das Grauen dieser Einrichtungen "rüberbringt" als das Hollywood-Produkt - in "Spiel"filmform - "Holocaust".
Der Tod war ein Meister aus NS-Deutschland!
Gruß,
Joseph
Hallo Joseph,
mir war diese Dokumentation bis dahin unbekannt. Ich konnte den Antisemitismus der Polen zuerst auch nicht entdecken, obwohl mir die angebliche "warnende" Handbewegung der Polen für die ankommenden Transporte schon sehr merkwürdig vorkam. Spätestens die Aufnahmen in Chelmno und Grabow sprechen jedoch für sich.
Auf jedenfall eine sehenswerte Dokumentation, die mehr zum Nachdenken anregt, als der allseits bekannte erhobene Zeigefinger. Und die gleichzeitig eine Erklärung für das Geschehene liefert, die so einfach und schlicht ist, dass es kaum jemand wahrhaben will.
Gruß
Ulf
Hallo Ulf,
QuoteOriginal von Ulf71
Ich konnte den Antisemitismus der Polen zuerst auch nicht entdecken, obwohl mir die angebliche "warnende" Handbewegung der Polen für die ankommenden Transporte schon sehr merkwürdig vorkam.
Du hast recht: Diese "Dokumentation" ist sehenswert!
Leider habe ich es auch dieses Mal wegen des nächtlichen Sendetermins ...
(Warum eigentlich wird so ein ungünstiger Sendeplatz gewählt?!)
... nicht geschafft, mir dieses Kunstwerk insgesamt anzusehen. Aber es gibt ja angeblich auch eine DVD-Ausgabe ... .
Man sollte diesen Film insbesondere auffällig gewordenen Tätern aus dem braunen Milieu zwangsweise als einen Teil der Therapie verordnen - dreimal täglich nach den Mahlzeiten ... .
An einer Diskussion zu einem angeblichen oder tatsächlichen Antisemitismus in Polen zu jener Zeit bzw. auch heute sollte man sich vor dem Hintergrund dieses Films nicht beteiligen - es wäre irgendwie erbärmlich ... .
Natürlich gab und gibt es überall in Europa Antisemitismus - befeuert von ideologischen bzw. religiösen Motiven und meist ausgelöst durch ökonomische Krisen. Es gab auch überall Kollaboration mit dem NS-System während des Holocausts - aus div. Gründen (Selbsterhaltung, Skrupellosigkeit, etc.). Es gab überall Bereicherung an jüdischem Eigentum - die Gelegenheit war ja günstig ... .
Ich zitiere aus der von mir o. a. Quelle:
"... Polen war während des Zweiten Weltkriegs das einzige besetzte Land, in dem die Nationalsozialisten ausdrücklich die Todesstrafe für alle verhängten, die Juden schützten oder halfen. Trotz dieser drakonischen Maßnahmen besitzen Polen die höchste Anzahl an Auszeichnungen Gerechter unter den Völkern im Museum von Yad Vashem. ..."
Jede Diskussion, ob nun "die Polen", "die Ukrainer", "die Litauer", etc. Mitschuld tragen wegen der Verfehlungen einzelner, ist eine Geschmacklosigkeit ... .
Also zurück zum Film "Shoah":
" ... Dokumentation, die mehr zum Nachdenken anregt, als der allseits bekannte erhobene Zeigefinger. Und die gleichzeitig eine Erklärung für das Geschehene liefert, die so einfach und schlicht ist, dass es kaum jemand wahrhaben will. ..." (Zitat von Ulf)
Gruß,
Joseph
Hallo zusammen,
die Dokumentation gibt's - wie Joseph schon angedeutet hat - als DVD-Ausgabe in der Arte-Edition (566 Minuten auf 4 DVDs) für kleines Geld.
Gruß, Stefan
Hallo Stefan,
nach einem kurzen Besuch bei einem bekannten Internethandel fand ich dort die folgende Rezension zu "Shoah", welche auch meinen Eindruck komplett widerspiegelt:
"... Nach 20 Jahren habe ich wieder den Film "Shoah" gesehen und war noch tiefer erschüttert als damals.
Seine heute selten gewordene Filmsprache zieht einem in ihrer ruhigen und intensiven Art förmlich die Schuhe aus.
"Schindlers Liste" oder Guido Knopp's NS-Dokus sind dagegen theatralische und eitle Veranstaltungen, die der Wahrheit so fern sind wie nur irgendetwas.
Das Elend des Verreckens in Schlammlöchern, Gaswagen oder auch in der Schönheit polnischer Birkenwälder wird so greifbar, dass es z.T. kaum auszuhalten ist.
Eine monströse Kühle liegt bis heute über den Geländen der damaligen Vernichtungslager, auch wenn nur noch wenige steinerne Reste zu sehen sind. Alles spielt sich im Kopf des Zuschauers ab und man sieht mehr, als wenn man Archivmaterial sehen würde.
Der völlig im Aussterben befindliche Stil des Weglassens ist hier zur hohen Kunst erhoben.
Ein Fossil von einem Film, der dennoch mehr sagt als tausend Bücher über den Holocaust. ..."
http://www.amazon.de/product-review…howViewpoints=1
Gruß,
Joseph
Hallo,
die Dokumentation ist auch noch einige Tage auf dem Videoportal arte+7 zu sehen. Obwohl der Preis im angegebenen Link ja wirklich günstig ist.
Gruß
Ulf
Hallo Ulf,
danke für den Hinweis.
Man kann mit einer aus dem Netz herunterladbaren Software (z. B. bei https://www.forum-der-wehrmacht.de/www.chip.de) arte+7-Videos auch auf dem eigenen Rechner speichern ... .
Gruß,
Joseph
Hallo Joseph und Andere
QuoteOriginal von Joseph O.
...
eine Diskussion zum Thema "Antisemitismus in Polen" erübrigt sich - und hat auch in diesen dunklen "deutschen" Novembertagen ein gewisses "Geschmäckle".
...
Joseph, wenn möglich, bitte nur Fakten zum Thema und keine persönlichen vorgefertigten Meinungen und Befindlichkeiten. Sonst kommt logischerweise keine fachliche Diskussion zu stande.
QuoteOriginal von Joseph O.
In den bisher gezeigten Szenen konnte ich keine Hinweise entdecken, welche einen spez. Antisemitismus der dort befragten poln. Zeitzeugen vermuten lassen.
Genau daran sieht man, dass du dir dieses Werk nicht mal ansatzweise angeschaut hast. Speziell bei den polnischen Zeitzeugenaussagen braucht man extrem viel Zeit und Ruhe, da das meiste untertitelt ist. Einfach mal schnell nebenbei anschauen geht also nicht. Vor allem muss man sich aber auf 566 Minuten einlassen. Und das ist wirklich ne Menge Holz.
Ulf ist dir da schon einen Schritt voraus
QuoteOriginal von Ulf71
Ich konnte den Antisemitismus der Polen zuerst auch nicht entdecken, obwohl mir die angebliche "warnende" Handbewegung der Polen für die ankommenden Transporte schon sehr merkwürdig vorkam. Spätestens die Aufnahmen in Chelmno und Grabow sprechen jedoch für sich.
Ergänzend ein paar weitere Zitate zum Thema aus der Doku "Shoa", die zumindest bei mir damlas zum Nachdenken anregten.
Aussage von Abraham Bomba (Treblinka-Überlebender) zu seiner Deportation im Viehwaggon von Czestochowa ins Vernichtungslager:
"Es sah wohl komisch aus ...
Vielleicht sollte ich es nicht sagen.
Aber für die meisten Leute, für 99% der Polen, die die Transporte sahen, waren wir wie Tiere in unseren Waggons.
Nur unsere Augen waren zu sehen.
Und sie lachten und waren ...
Sie freuten sich, die Juden wurden weggeschafft!"
Aussage von Martha Michelsohn (Ehefrau eines NS-Lehrers in Chelmno), zur Frage nach dem damaligen "Unterschied zwischen Polen und Juden":
"Jedenfalls konnten sie sich nicht leiden."
Antwort eines polnischen Bürgers aus Grabow, auf die Frage, welche Berufe die Juden ausübten:
"Viele waren Schneider und Händler.
Aber die meisten waren Gerber.
Sie hatten Bärte und solche Locken an den Schläfen.
Er sagt [schmunzelnd], sie waren nicht gerade schön.
Außerdem stanken sie."
Antwort einer polnischen Bürgerin aus Grabow, auf die Frage, ob sie immer bei der Synagoge wohnte:
"Ja.
In Polen sagt man >Boznica<, Tempel, nicht Synagoge.
Sie sagt, jetzt sei dort ein Möbellager.
Es sei nichts Böses geschehen, was die Religion angeht.
Sie wurde nicht entweiht.
usw usw ....
Wie bereits angemerkt, man könnte wahllos weiter zitieren aus der Doku, sogar noch drastischer.
Wenn eine ernsthafte Diskussion gewünscht ist, kann ich ja noch ein Stichwort liefern.
Wie sah der Antisemitismus in Polen vor dem Zweiten Weltkrieg aus?
Die Judenfrage in Polen und das Madadaskar-Projekt der polnischen Regierung 1937.
Grüsse Daniel
Edit: ein doppeltes Wort gelöscht
Hallo!
Warum trennt ihr das Thema nicht einfach vom Film ab?
Hallo Josef,
Danke für den Hinweis
QuoteOriginal von Joseph O.
Man kann mit einer aus dem Netz herunterladbaren Software (z. B. bei https://www.forum-der-wehrmacht.de/www.chip.de) arte+7-Videos auch auf dem eigenen Rechner speichern ... .
Joseph
Wenn es Dir nichts ausmacht könntest Du noch einen Namen für die SW spendieren?!
Gruss
Gerhard
Hallo Daniel,
QuoteOriginal von Policeman
Die Judenfrage in Polen und das polnische Madadaskar-Projekt der polnischen Regierung 1937.
dieses sog. "Madagaskar-Projekt", die gewaltsame Umsiedlung der europ. Juden nach Mad., spukte ja in den Köpfen nahezu aller faschistischer Regierungen und Parteien in Europa herum - es ist keine spez. poln. Schöpfung!
Und natürlich war auch Polen in der Zwischenkriegszeit keine "lupenreine Demokratie" - das Regierungssystem trug eher faschistoide Züge.
Hinzu kam die Indoktrination durch die kath. Kirche auf dem "platten Lande".
Die Aussage der jüd. Überlebenden des Holocausts, dass 99% der poln. Bevölkerung den Juden die "Umsiedlung" gewünscht hätte, mag zutreffen - wenn auch wohl kaum in dieser Größenordnung. Aber den Tod hat man ihnen mit Sicherheit nicht gewünscht ... .
Auch die anderen Aussagen sind nicht repräsentativ!
In Vorkriegs-Polen war der jüdische Anteil an der Bevölkerung sehr hoch. Es gab in der Folge sicher auch unterschwellige Konflikte, welche sich schon in der Zarenzeit schon mal in kleineren Pogromen entladen haben. All das soll nicht verschwiegen werden - spielt aber in dem Zusammenhang dieses Films keine Rolle.
Der Holocaust ist eine deutsche Schöpfung! Es gab Helfer in den div. Ländern, aber die anordnende, primär ausführende und weitere Gewalttaten deckende Kraft war das deutsche NS-System. Da gibt es nichts zu deuten und zu relativieren.
Und wenn man die Aussagen einiger rustikaler Gestalten aus der poln. Landbevölkerung im Umkreis der Vernichtungslager als typisch und belastbar für eine angeblich beträchtliche Mitschuld heranzieht, dann hat das nicht nur ein Geschmäckle - es ist schlichtweg geschmacklos. Ich habe auch sehr emotionale Reaktionen von poln. Zeitzeugen in diesem Film gesehen!
Ich werde mich an weiteren Diskussionen in dieser Frage nicht beteiligen - ich möchte mich nicht beschmutzen - wünsche jedoch dem evtl. weiteren Gedankengang die notwendige Tiefe und das unbedingt erforderliche Taktgefühl.
Gruß,
Joseph
P. S.: @ Gerhard: http://www.chip.de/webapps/Arte-7-Download_64181915.html
Hallo,
wenn Ihr die Dokumentation SHOA von Claude Lanzmann gesehen habt, dann solltet Ihr auch unbedingt seine Autobiografie "DER PATAGONISCHE HASE" lesen. Die letzten über 200 S. (Kapitel XVIII, XIX und XX) von den mehr 650 S. handeln von der Entstehung der Dokumentation SHOA.
Mag sein, dass es in Polen Antisemitismus gab und gibt, aber wie Josef schreibt/zitiert: "Der Tod war ein Meister aus NS-Deutschland!"
Nicht die Polen, auch nicht die antisemitisch eingestellten, haben die Juden umgebracht. Der Prozentsatz der Juden an der polnischen Bevölkerung war um einiges Höher seinerzeit als in Deutschland, aber wie auch in Deutschland vor den Nazis, man hatte einen modus vivendi gefunden im Umgang miteinander.
Und einzelne Zitate aus den Interviews mit Opfern (z.B. Bomba) und mit Polen aus der Umgebung der Lager beweisen nichts, sind Momentaufnahmen. Für mich kam niemals zum Ausdruck, dass irgendeiner der interviewten Polen, trotz ihrer eher simplen Auffassungen über die Juden, deren Schicksal gutgeheißen hat.
Und dann die Geste: "Finger über die Kehle". Wie will man sein Wissen, nämlich darüber was den Zuginsassen bevorsteht, ihnen anders mitteilen. Rufen, Plakat aufstellen? Das war ein letzte Warnung.
Und bitte, denkt immer daran, das industrielle Töten der Deutschen fand auf polnischen Boden statt. Aber kein Pole hat die Deutschen jemals eingeladen in seinem Land die Vernichtungslager zu betreiben. Aber was ist das für ein Erbe, dass dort hinterlassen wurde, für dessen mahnenden Erhalt die Opfer eintreten müssen.
Und noch etwas: Bis auf Polen und der SU bedienten sich die Nazis bei ihrem Feldzug gegen die Juden immer Kollaborateure (Polizei, Straßenmob) aus dem jeweiligen Land. Warum wohl nicht in Polen?
Unterm Strich: es gab sicherlich polnischen Antisemitismus und es dürfte sicherlich nicht schwer sein, dies zu beweisen, aber: dieser hat nichts mit dem zutun, was die Nazis und die Deutschen den Juden angetan haben.
Es gab zwar eine zeitliche und geografische Nähe, jedoch nicht mehr.
Und es ist perfide, vermessen und intellektuell absolut unlauter den polnischen Antisemitismus in einem Atemzug mit der "SHOA" / den HOLOCAUST diskutieren zu wollen.
Vor dem historischen Hintergund der Jahre 1939 - 1945 war der polnische Antisemitismus ohne Bedeutung.
Beste Grüße
Paul
Hallo Joseph
QuoteOriginal von Joseph O.
dieses sog. "Madagaskar-Projekt", die gewaltsame Umsiedlung der europ. Juden nach Mad., spukte ja in den Köpfen nahezu aller faschistischer Regierungen und Parteien in Europa herum - es ist keine spez. poln. Schöpfung!
Da magst du teilweise recht haben, aber nicht jede Partei und Regierung, ist damals extra nach Frankreich gereist, um das Thema zu konkretisieren.
In den letzten Jahren ist bannbrechende Literatur zum und um das Thema erschienen. Dies zeigt auch klar, dass Claude Lanzmann mit seinem in den 70er Jahren geschaffenen Werk, an dem er ganze 11 Jahre lang arbeitete, mehr als richtig lag.
Nur eine kleine Auswahl:
Agnieszka Pufelska
Die "Judäo-Kommune" - ein Feindbild in Polen: Das polnische Selbstverständnis im Schatten des Antisemitismus 1939-1948
Karol Sauerland
Polen und Juden. Zwischen 1939 und 1968. Jedwabne und die Folgen
Eva Hoffman
Im Schtetl: Die Welt der polnischen Juden
Götz Aly / Susanne Heim
Vordenker der Vernichtung: Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung
Barbara Engelking / Helga Hirsch
Unbequeme Wahrheiten: Polen und sein Verhältnis zu den Juden
Jan T. Gross
Angst: Antisemitismus nach Auschwitz in Polen
QuoteOriginal von Joseph O.
Der Holocaust ist eine deutsche Schöpfung! Es gab Helfer in den div. Ländern, aber die anordnende, primär ausführende und weitere Gewalttaten deckende Kraft war das deutsche NS-System. Da gibt es nichts zu deuten und zu relativieren.
Das bestreitet hier kein Mensch. Angstzustände sind daher fehl am Platz.
Selbst polnische Historiker sehen das bereits ein wenig anders, zumindest wenn sie eine gesunde Selbstreflexion an den Tag legen, siehe dazu auch Literaturhinweise.
Grüsse Daniel
Hallo,
bis jetzt haben nur die Gegner einer Diskussion über den Antisemitismus in Polen die
Selbige in Zusammenhang mit dem Holocaust gebracht. Daniel wünscht sich lediglich ein
Fachgespräch zu dem Thema und hat jenes angeregt. Das eine hat mit dem anderen
nichts zu tun, deshalb wäre eine Vermischung der Themen von grundauf völlig
schwachsinnig und wohl kaum Daniels Ziel.
Aber es wird für uns ja wohl kein Problem sein auch die Schattenseiten anderer Staaten
zu behandeln.
Gruß
Tobias
Hallo Paul,
"Vor dem historischen Hintergund der Jahre 1939 - 1945 war der polnische Antisemitismus ohne Bedeutung."
historisch betrachtet wirst du Recht haben, aber es gibt eben auch individuelle Erfahrungen, damit meine ich:
die jüdischen Opfer haben wohl meistens keine Unterstützung, Anteilnahme etc. bei der polnischen Bevölkerung gefunden.
Diese Erfahrung dürfte zusätzlich schmerzlich gewesen sein.
Gruß Andreas
Hallo Paul
QuoteOriginal von Paul Spohn
Vor dem historischen Hintergund der Jahre 1939 - 1945 war der polnische Antisemitismus ohne Bedeutung.
Man kann sich das auch schön reden. Frei nach dem Motto: "Es kann nicht sein, was nicht sein darf?" Lanzmann hatte das Thema damals nicht umsonst in seinem Werk "Shoa" thematisiert. Meiner Meinung nach, ein Hohn für alle Opfer
QuoteOriginal von Paul Spohn
Und noch etwas: Bis auf Polen und der SU bedienten sich die Nazis bei ihrem Feldzug gegen die Juden immer Kollaborateure (Polizei, Straßenmob) aus dem jeweiligen Land. Warum wohl nicht in Polen?
Hier bist du definitiv falsch informiert. Der Fall Jedwabne sagt dir bestimmt nichts?
http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Jedwabne
Und die polnische Blaue Polizei?
http://de.wikipedia.org/wiki/Polnische…ralgouvernement
Nur als kleine Info. Wenn wir weiter so diskutieren wollen, können wir es gleich bleiben lassen. Ein bisshen Hintergrundwissen ist schon von nöten. Ich bin auch an einem Informationsaustauch interessiert und lasse mich auch gern belehren, aber nicht so.
Viel Grüsse Daniel
Hallo zusammen,
QuoteOriginal von Policeman
... Wenn wir weiter so diskutieren wollen, können wir es gleich bleiben lassen. Ein bisshen Hintergrundwissen ist schon von nöten. ...
nun doch noch ein letztes Wort:
Daniel,
was möchtest Du erreichen? Es hat niemand poln. Antisemitismus geleugnet - früheren und heutigen! Er war und ist unterschwellig in jedem Land Europas, etc. verbreitet.
Du zählst hier eine "Latte von Quellen" (lässt die Teilnehmer in Ehrfurcht erstarren!?) auf, welche wohl allesamt Deine Position stützen sollen - und teilweise auch diejenige anderer Personen.
So what?!
Willst Du suggerieren, dass Hitler "den Polen" (besser: dem damaligen faschistoiden Staat Polen) nur um Haaresbreite zuvorgekommen ist - sonst "hätten die´s gemacht"?!
Meine Meinung: Es gibt hier nichts mehr zu diskutieren - man kann sich nur blamieren und besudeln!
Aus meiner Sicht sollte "das Thema" hier aus der Diskussion der "Shoah-Doku" herausgenommen werden - mindestens ...!
Gruß,
Joseph