Hallo Andreas, hallo Florian !
Mit der nachfolgenden Ausarbeitung möchte ich Euch eine Ergänzung der Seite der 296.ID fürs Lexikon anbieten.
Sie ist entstanden in Zusammenarbeit mit WOLFGANG (Lobito060454), der mit seiner unglaublich akribischen Recherchearbeit einen sehr großen Anteil hat und dem ein RIESENDANK gebührt für das Aufdecken und Korrigieren vieler weit verbreiteter Irrtümer bzw. Ungenauigkeiten – besonders für die Jahre 1941/42 - mit Angaben aus den Originaldokumenten (NARA) und auch für seine immer wieder fundierten Hinweise in allen Bereichen !!
Die Angaben dieser Divisions-(Kurz-)Geschichte stimmen; woher Andere einen davon abweichenden Verlauf haben, ist für uns nicht zu erschließen!
Wie immer habe ich für diese Ausarbeitung Fliesstext gewählt und sie so aufbereitet, dass sie hoffentlich als C+P zu benutzen ist. Auch sind Quellen- und Literaturangaben angefügt.
Gerne werden weitere Anregungen entgegen genommen. Für tiefer gehende Infos zur Division sollten geneigte Leser im Forum an geeigneter Stelle ein neues Thema eröffnen. Mir zwar auch, aber besonders Wolfgang, der wohl noch etwas Größeres plant =), stehen weitaus detailliertere Infos zur Verfügung.
Gruß Herbert
Divisionsgeschichte der 296. Infanterie-Division
Gemäß Befehl Chef HRüst und BdE AHA Ia 250/40 vom 26. Januar 1940 wurde zum 6. Februar 1940 die Aufstellung der 296. Infanterie-Division als Division der 8. Welle im Wehrkreis XIII mit Feldverwendungsbereitschaft zum 15. April 1940 aus Abgaben des Feldheeres befohlen. So setzten sich die drei Infanterie-Regimenter aus 3 Bataillonen der 1.Welle, einem Bataillon 2.Welle und zwei Bataillonen 4.Welle ( Stab IR 85, II./480, II./482 für die I.-III./IR 519 ; II./72 und II./186 für I.-III./ IR 520 ; II./ 34 und II./55 für die I.-III./IR 521) zusammen und auch das Artillerie-Regiment erhielt Abteilungsstäbe und insgesamt 7 Batterien der nachfolgenden Wehrmachtseinheiten: Art.Abt.-Stäbe III./17, II./260, I./114 und III./35. Weitere Auffüllungen erfolgten aus dem Ersatzheer. Die Zeit der Zusammenstellung, Eingewöhnung und Ausbildung erfolgte in den Garnisonen Niederbayern und im Raum des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr.
Nach einer Abschlussübung am 10.Mai 1940 wurde die Division dann am 22. Mai 1940 dem Generalstab des Heeres als OKH-Reserve unterstellt und trat damit zum Feldheer über. Sie verlegte im Eisenbahntransport in die Eifel (DivStab in Stadtkyll) und wurde in vier Marschgruppen über Belgien (Grenzüberschreitung am 30. Mai) mit Sammelpunkt bei Givet am 4.Juni - weiterhin als OKH-Reserve - an die französische Grenze nachgeführt und diese dann nach Tagesmärschen mit bis zu 50km durch die Ardennen mit Überqueren der Maas am 13. Juni 1940 überschritten. Der weitere Vormarsch nach Nordfrankreich führte die Division dann mit Überschreiten der Aisne bei Neufchâtel (16. Juni) und der Marne bei Chateau-Thierry (19.Juni) in den Raum Vifford, wo die Division am 22. Juni 1940 die Nachricht vom Waffenstillstand mit Frankreich erreichte. Als OKH-Reserve war sie nicht mehr zum Kampfeinsatz gekommen. Sie marschierte nun in Richtung Norden in das Departement Aisne (DivStQu. in Marchais/Laon) und übernahm hier bis zum 14. Juli Besatzungsaufgaben (Sicherung der Ernte, Betreuung der französischen Flüchtlinge u.a.). Bis zum 18. Juli versammelte sich die Division im Raum Hirson, um von hier in die Provinz Lüttich zu marschieren. An diesem Tag verlegte auch das Divisions-Stab-Quartier (DivStQu.) von Chateau Fourdrain nach Waulsort (7 km südwestl. Dinant). Doch schon einen Tag später wurde die Division auf ihrem Marsch angehalten und in einen neuen Einsatzraum (Südostteil des Departement Nord und Provinz Hennegau) umgeleitet. Bis zum 26. Juli waren dann die dortigen Unterbringungsräume erreicht und die Division verblieb hier im Raum Tournai – Mons bis zum 24. August mit Besatzungsaufgaben, Wach- und Sicherungsdiensten sowie Ausbildung. Am 25. August erfolgte dann Verlegung und Marsch der Division über Lille zur Ablösung der 208. Infanterie-Division in den Raum Dünkirchen. Mit Übernahme des Küstenabschnitts am 3. September 1940 war sie mit der Küstensicherung, vor allem dem Schutz der Hafenanlagen in Dünkirchen, zwischen belgisch-französischer Grenze und Gravelines betraut. Neben Aufräumarbeiten im beschädigten Hafen und Stellungsbau an der Kanalküste erfolgten hier, bis zur Ablösung und erneuten Verlegung, Verlade- und Landeübungen für die Operation „Seelöwe“(geplante Invasion der Britischen Inseln) sowie Überwachung und Sicherung des Hinterlandes. Am 20. November 1940 musste die Division ein Drittel ihrer Verbände an die 305. Infanterie-Division abgeben (Stab 519, III./519, III./520, III./521 III./AR 296). Obwohl die Abgaben ersetzt wurden, war dies ein nicht unbedeutender Eingriff in das gerade zusammengewachsene Divisionsgefüge.
Nach Übergabe des Divisionsabschnitts an die 267. Infanterie-Division am 5. Februar 1941 versammelte sich die Division um Lille (DivStQu), um ab 10. Februar in den Raum südwestlich Brüssel zu marschieren. Von hier erfolgte dann ab 25. Februar die Verlegung per Bahn in den Osten (Eintreffen des Voraus-Personals am 5. März). Mit Eintreffen des letzten Zuges am 15. März war die Verlegung abgeschlossen und die Division im Raum Zawierce – Kattowitz – Milowka – Chrzanow untergebracht. Bis zum 16. Mai 1941 rückten die Divisionsteile in Unterstellung zum Abschnittsstab Gotzmann (= AOK 17 ) beim Abschnittsstab Winter (= HGr A) weiter in den Raum Tarnow – Zabno - Bochnia – Zakliczyn – Tuchow (Divisionsstab in Tarnow) in Richtung russische Grenze vor, um am 21. Juni dann im Aufmarsch- und Versammlungsraum Tomaszow – Lubelski bei Jozefow und Aleksandrow Aufstellung für den Angriff auf die Sowjetunion zu nehmen. Als Korpsreserve sollte sie auf dem linken Flügel des IV. Armeekorps nachgeführt werden, jedoch wurde sie schon am 23.Juni im Vorfeld von Rawa Ruska in den Gefechtsabschnitten der 24. Infanterie-Division und 262. Infanterie-Division zusätzlich zur Überwindung einer hier beim Feind neu eingerichteten Bunkerlinie modernster Bauart gegen äußerst zäh verteidigenden Gegner eingesetzt. Nach schweren Kämpfen (eigene Verluste: 200 Tote, 400 Verwundete) gelang das Aufrollen dieser Bunkerlinie (letzte Kämpfe am 28. Juni) und die Division trat zum weiteren Vormarsch an. Über Rawa Ruska, nördlich an Lemberg vorbei, über Oleska und Jampol schloss sie bis 20. Juli abends im Raum Shitomir auf, um am Folgetag - ohne Halt in der Stadt - auf der Rollbahn nach Korostyshew vorzurücken und dann weiter nordöstlich den Raum um Radomyschl zur Sicherung der Nordflanke der 6. Armee vorzudringen. Hier hatte die Division im Abschnitt Belka – Tetereff harte und verlustreiche Kämpfe (30.7./1.8.) zwischen der Rollbahn Shitomir – Kiew und dem Fluß Irscha bzw. der Eisenbahnlinie Korosten – Kiew, Radomyschl und Majdanowka zu bestehen. Ab 2.8. ging die Division dann in den folgenden Tagen (Gefechtsstand in Sabujanje) auf den erreichten Linien zur Verteidigung über. Nachdem der Feind – sich der Gefahr einer drohenden Einkesselung von Norden entziehend - weiter nach Osten auswich, wurde mit weiteren Verfolgungs- und Säuberungskämpfen (Waldkämpfen) am 25. August der Swidsh überschritten und am 28.8. der Irpen erreicht (DivGefStd verlegte von Berestjanka nach Lubjanka). Bis zum 3. September erfolgte die Übernahme des Divisionsabschnitts der 168. Infanterie-Division. Der DivGefStd verlegte am 15. September von Datschi Worseli nach Dymer-Nord und am 18.9 trat die Division nach Süden zum Angriff zwischen Irpen und Dnjepr auf Kiew an. Nach mehrstündigem Trommelfeuer und Bunkerkämpfen bei Guta gelang der Division der Durchbruch durch die feindlichen Linien bei Borki und Demidowo und sie stürmte auf Kiew zu, das gegen Mittag von einer Vorausabteilung des Infanterie-Regiments 519 erreicht wurde. Bis zum Abend konnte dann die Masse der Division bis zum Stadtgebiet aufschließen. Da die Stadt selbst mit 35-Tage-Sprengzündern und anderen Sprengfallen vermint war, hatten nur kämpfende Teile Zutritt zur Stadt. Nach nur kurzer Besatzungszeit (20.-22. September) wurden erste Teile der Division dann in den Raum Borispol und Brovary zu Säuberungsaktionen im Rahmen der Kesselschlacht von Kiew bis zum 26. September ostwärts des Dnjepr eingesetzt. Der Übergang des Gros der Division über den Dnjepr zog sich mit letzten Teilen wegen gesprengter Brücken und Überlastung des Fährverkehrs bis zum 27.9. hin. Ebenso wie ein vergleichsweise übermäßiger Antisemitismus innerhalb der Division nicht nachweisbar ist, ist auch auf Grund der nur kurzen Besatzungszeit (20.-22.9.) in Kiew und des anschließenden Einsatzes im Rahmen der Kesselschlacht südöstlich Kiew in Unterstellung bei unbeteiligtem Generalkommando, sowie des anschließenden, weiteren Vormarsches, eine Beteiligung der Division sowohl an den Vorbereitungen als auch an der Durchführung der Massenerschießungen von Babij Jar (29./30.9.), sogar chronologisch auszuschließen. (Eine andere Ansicht vertritt Hartmann in „Wehrmacht im Ostkrieg“, s.u. Literatur).
Ab 28. September begann dann für die Division wieder die Zeit des Marschierens. Bei einsetzender Schlammperiode erfolgte der Marsch nach Norden via Neshin auf Borzna. Sie überschritt die Dessna bei Korop (5.10.) und erreichte unter schwierigsten Wegeverhältnissen den Raum Trubtschewsk (11.10.), wo sie im Rahmen der Kesselschlacht von Brjansk den westlichen Frontabschnitt sicherte und bis zum 25. Oktober an den dortigen Säuberungsaktionen unter Einbringung von reichlicher Beute teilnahm. Während anschließend ab 27. Oktober die Division als Armeereserve in zweiter Linie auf der Straße Trubtschewsk – Brjansk (DivGefStd) in Richtung Orel vorgeführt wurde und sie trotz weiterhin ungeheuerer Wegeschwierigkeiten (Rasputiza) immer ihre vorgegebenen Marschziele erreichte, konnte im Rahmen der Ersatzzuführung ein Bataillon der Feldersatz-Division C eingegliedert (31.10.) werden. In diesen Zeitraum fiel auch die Abkommandierung (ab 30. Oktober) zwei verstärkter Bataillone vom GR 521 unter Führung Oberst André (= Gruppe André) und Verladung der Gruppe auf Bahn nach Orel. Am nächsten Tag ging es für die Gruppe dann auf einem erbeuteten Panzerzug weiter von Orel in Richtung Kursk, um die Bahnlinie bis zur zerstörten Tuskarj-Brücke (40km nno Kursk) in Besitz zu nehmen (4.11.). Bis zur Rückkehr zur Division am 21. November verblieb die Gruppe André zur Überwachung der Bahnlinie mit Besetzung des Ortes Maloarchelansk und hinterließ Sicherungen auf den Stationen an der ganzen Bahnlinie, die dann beim späteren Rückmarsch Mitte November wieder eingesammelt wurden.
Bis zum 22. November 1941 hatte auch die Masse der Division über Karatschew und Bogdanowka den Raum Orel erreicht und stellte sich dort – nun wieder vollständig versammelt - als Heeresgruppenreserve für das Unternehmen „Taifun“ (Angriff auf Moskau) auf, um ab 23. November über Mzensk auf Tula vorzugehen. In harten Angriffskämpfen, bei eisigen Temperaturen und ohne Winterausrüstung, konnte dieses Ziel am 6. Dezember mit Bildung eines Brückenkopfes über die Upa nördlich Tula erreicht werden, wo die Division dann den Befehl zur Einstellung des weiteren Angriffs erhielt und auch sie sich unter ungeheuren Strapazen abschnittsweise über Kurakovo, Krapiwna und den Plawa-Abschnitt, entlang der Upa in den Raum Odojewo - Sonino auf eine Brückenkopfstellung bei Belew zur Oka zurückziehen musste. Diese Stellung war am 24. Dezember erreicht, jedoch war es dem Gegner hier an der Naht zwischen der 2. Panzerarmee (296.ID) – 4. Armee (Juchnow) gelungen, eine rund 80km breite Lücke in Richtung Ssuchinitschi aufzureißen und über Lichwin und Kosjolsk an der Bahnlinie entlang weiter vorzustoßen. Ab 26. Dezember musste sich die Besatzung von Kosjolsk letztendlich entlang der Bahnlinie nach Ssuchinitschi zurückkämpfen und Kosjolsk unter Vernichtung von umfangreichem Nachschubmaterial aufgeben. Dabei ging nicht nur das gesamte Material der Versorgungstruppen der 296. ID verloren, sondern auch der wichtige Nachschubweg für die Division war verloren. Zu den dadurch entstandenen Versorgungsschwierigkeiten brachte es der russische Vormarsch auf Ssuchinitschi auch mit sich, dass die Division nun ihren linken Flügel nach Süden umklappen und nach Westen.verlängern und einen neuen Verteidigungsabschnitt mit Schussrichtung Norden besetzen musste. Um hierfür die nötigen Kräfte zu gewinnen, wurde die Brückenkopfstellung Belew auf den Ortsrand zurückgenommen und zusätzlich Kräfte abgezweigt, welche dann bis Wejnow zum Einsatz kamen. Trotz erbitterten und verlustreichen Abwehrkampfes mit Straßenkämpfen konnte der Ort Belew nicht gehalten werden. Er musste gegen Abend des 31. Dezembers geräumt und eine neue Stellung auf der westlichen Seite der Oka bezogen werden. Mit Divisionsgefechtsstand am 1.Januar 1942 in Posdnjakowo konnte dann bis zum 13. Januar 1942 die Wyra-Stellung bezogen werden, in der sich die Division bis zum 5.März behauptete – immer in Gefahr auf Grund der russischen Einbruchslücke mit Zentrum Ssuchinitschi vom Gegner nach Osten hin aufgerollt zu werden. Am 6.März zog sich die Division dann in eine ausgebaute Stellung südlich der Ruka zurück mit Anschluss links an die 56. Infanterie-Division bei westlich Kireikowo und mit Anschluss auf dem rechten Flügel bei südlich Sajzewo (westlich der Rollbahn Bolchoff – Belew) an die 167. Infanterie-Division, die wenig später von der 112. Infanterie-Division abgelöst wurde. In dieser Stellung verblieb sie – wenn auch mit kleineren Abschnittsverschiebungen - ein volles Jahr bis zum März 1943. In diesem Jahr hatte die Division einen russischen Großangriff (5.-13. Juli 1942) mit starker Luftwaffenunterstützung mit schweren und verlustreichen Abwehrkämpfen bei Bobriki, Ulanowo, Kabala (Schwerpunkt beim IR 519) zu überstehen. Dabei konnte sie zusammen mit den Nachbardivisionen zwar einen vollen Abwehrerfolg unter hohen gegnerischen Verlusten erringen, jedoch wogen auch die eigenen Verluste schwer. Bei einem eigenen Angriff (Gewinnung der Höhen westlich Kasjanowo) auf stark verminte Feindstellungen zwischen Peredel – Kirejkowo zur Einnahme einer verbesserten Flankenstellung (Peredel – Schelesniza – Goskowa) im Rahmen des Angriffs der 2. Panzerarmee und dem Abschlagen von Versuchen zur Rückgewinnung durch den Feind vom 11. August bis zum 4. September 1942 betrugen die Verluste bei der Division (gefallen / verwundet / vermisst) : Offz. 5 / 25 / - ; Uffz. und Mannsch. 256 / 907 / 48 insgesamt also 1241 Mann. Auf Grund dieser und der dazu auftretenden Ausfälle im täglichen Abnutzungskampf (tägliche Artillerie-Feuerüberfälle und Granatwerferbeschuß sowie fortgesetzte Durchführung von eigenen und Abwehr – z.T. im Nahkampf - der feindlichen Stoß- und Spähtruppunternehmen) bei sehr geringer Zuführung von Ersatzpersonal, findet sich dann auch in den monatlichen Zustandsberichten für die Division während dieser Zeit des Stellungskrieges ausschließlich das Werturteil „zur Abwehr geeignet“. An Fehlstellen lt. Kriegsstärkenachweis meldete die Division im September 1942 rund 2000 Mann. Trotz der in der Folgezeit weiter sinkenden Personalstärke (Minenexplosion beim Vorbringen von Minen mit 11 gefallenen und 18 verwundeten Pionieren im Oktober 1942, immer wieder Abgaben von Divisionsteilen an das Armeekorps und die Armee, Verluste auf Grund der russischen Luftherrschaft) und trotz Verbreiterung des Divisionsabschnitts, konnte sich die Division in den fortgesetzten Abwehrkämpfen bis zur Verlegung im März 1943 aber immer wieder behaupten.
Zwischen dem 1. und 8. März 1943 wurde die 296. ID dann von der 25. Infanterie-Division (motorisiert) in ihrem Abschnitt abgelöst (ohne Grenadier-Regiment 521 und Masse der Artillerie) und bei Bolchoff gesammelt. In Abänderung der ursprünglichen Absicht der weiteren Verlegung nach Orel wurde sie dann über Brjansk nach nördlich Shisdra verlegt, um dort - ohne die noch im alten Frontabschnitt eingesetzten Divisionsteile - einen neuen Divisionsabschnitt mit rechter Grenze zur 9.Panzer-Division Akimowka-Ost -Aschkowo-Ost und als linke Grenze zur 5. Panzer-Division die Linie Oslinka Südost – Poliki-Ost mit DivGefStd in Dednaja am 10. März zu übernehmen. Zur Verbesserung der eigenen Stellung griff sie am 19.März von Südwesten und Westen den Ort Aschkowo an, welcher nach zähem Kampf genommen wurde und so konnte der Division am 21.März als neue Grenze zur 9. Panzer-Division die Linie Nordostspitze der Siedlung Krestjanskaja Gora – Akimowka zugewiesen werden. Bis Ende März wurde in die „stark angeschlagene“ (Einschätzung der 2.PzArmee) Division das Genesenden-Marschbataillon XIII/296/9 eingegliedert und es erfolgte auch die Zuführung der immer noch anderweitig eingesetzten Divisionsteile, so dass sie auch den Befehl im bisherigen Abschnitt der 9.PzDiv übernehmen konnte. Mit der Anfang April 1943 einsetzenden Schlammperiode trat dann in den nächsten Tagen eine Kampfpause ein, wie auch in den nächsten Monaten bei der Division bis zur russischen Großoffensive „Kutuzov“ im Juli 1944 ein eher „ruhiger“ Stellungskrieg, zwar ohne nennenswerte Kampfhandlungen, aber wieder mit den schon geschilderten Auswirkungen im täglichen Abnutzungskampf und ständigen Abgaben an das Korps und die Armee, geführt wurde. Bei allen drei Infanterie-Regimentern waren mittlerweile die I. Bataillone aufgelöst worden. Ab dem 6. Juni 1943 erhielt die Division mit Übernahme der Stadtkommandantur in Shisdra eine weitere zusätzliche Aufgabe und der Divisionsstab verlegte nach südlich Mushitino (westl. Shisdra).
Bei dem am 11./12. Juli 1943 einsetzenden, russischen Großangriff lag die Division zwar nicht im Schwerpunktsabschnitt, jedoch musste auch sie heftiges Trommelfeuer und starke Luftangriffe mit „Bombenteppichen“ über sich ergehen lassen, was ebenso wie die anschließenden Fesselungsangriffe zu empfindlichen Verlusten führte. Während des 17./18. Juli unterstützten eigene Abgaben (zwei Pionier-Kompanien und eine Kampfgruppe des GR 521) sowie eigene Artillerie den rechten Nachbarn (134. Infanterie-Division) im Raum Paliki bei der Abwehr eines feindlichen Angriffs auf die Nahtstelle der Divisionen. Ebenso wie alle vorherigen Einbruchsversuche des Gegners konnte auch diesmal der Gegner unter hohen Verlusten abgewiesen und die eigene Front im Divisionsbereich behauptet werden. Bis zum allgemeinen Absetzbefehl auf die „Hagen-Stellung“ am 28.Juli meldete die 296.ID dann für die nächsten Tage - abgesehen von gegnerischem Störungsfeuer und Abwehr von gelegentlichen Stoss- und Spähtrupps – „ruhige Tagesverläufe“. Für die Division selbst begann die „Hagen-Bewegung“ auf Grund der nur kurzen Entfernung zur neuen Stellung in der „Hagen-Linie“, welche sich geradewegs von Nord nach Süd zwischen Kirow – Brjansk – Ssewsk erstreckte, erst am 13. August und war am 18. August mit letzten Absetzbewegungen planmäßig beendet. Dabei verlegte der DivGefStd nach Dednaja (13.8.) und endgültig nach Kossitschino (17.8). Nachdem der Gegner den eigenen Absetzbewegungen anfänglich nur zögernd folgte, verstärkte sich sein Druck ab 16.8. zusehends. So musste die Division auf ihrem rechten Flügel (Grenze Shisdra Süd – Inotschka – Olschaniza – Iwot) fünf Feindangriffe aus Shisdra-West in Stärke von 100 – 200 Mann nach Artillerievorbereitung am 17.8.abwehren und Gefechtsvorposten konnten bei Krassnaja Ssnamja einen Angriff von zwei Bataillonen zum Stehen bringen (20.8). Hinzu kam die Abwehr von bis zu sechs feindlichen Stoßtrupps täglich. Nach Fortsetzung der sowjetischen Offensive (24./25. August) sowie speziell mit Beginn der sowjetischen „Angriffsoperation von Brjansk“ (1.9.) konnte die Division sich zwar in ihrer Stellung entlang der Bolwa und im Raum Sukreml bis zum 10. September behaupten, musste sich dann aber mit dem Stichwort „Herbsturlaub“ der allgemeinen, etappenweise durchgeführten Absetzbewegung („Panther-Bewegung“) auf die sogenannte „Panther-Linie“ anschließen. Unter schweren Abwehrkämpfen bei Iwotok (13.9) und Star (14.9) ging es zurück über den Iwot mit Feindberührungen auf dem linken Flügel bei Bazkino und Matrenowka. Der hart nachdrängende Feind mit ständiger Absicht einer Überflügelung zwang die Division, in südwestlicher Richtung weiter auf die Dessna zurückzugehen, welche im Raum Owstug mit Masse am 15./16. September überschritten wurde. Das linke Flügel-Bataillon schlug einen gegnerischen Angriff weiter nördlich bei Krassnoje an der Dessna ab und stieß anschließend bis zum 20.9. auf Akulitsch (im Kletnja-Wald) durch. Das Gros der Division – in Stellung an der Rollbahn im Raum Owstug stehend - setzte sich, nach Feinderkennung bei Uprussy, weiter in südwestlicher Richtung in den Raum Mglin und zum Iput ab. Am 20. September wurde ein Feindangriff bei Podusowo abgeschlagen und nach Kämpfen südwestlich Mglin bei Lopasna und Schewerdy (23.9.) konnte der Iput bei Ssurash dann in den nächsten zwei Tagen überschritten werden. Auch den weiteren eigenen Rückzugsbewegungen vom Iput bis zum Ssosh folgte der Feind ungewöhnlich rasch. Neben den dadurch häufig stattfindenden Nachhutgefechten zeigten sich bei diesen Rückzugsbewegungen auch immer wieder Partisanengruppen sehr aktiv, indem sie sich dem Marsch einzelner Divisionsteile vorlegten, diese in Kampfhandlungen verwickelten und somit den Weitermarsch verzögerten. Insgesamt erlitt der Feind auch in den folgenden Kämpfen bei Danilowka (28.9.) und bei Krassnaja Gora (29.9) zwar hohe Verluste, jedoch hatte auch die 296.ID nicht unerhebliche Ausfälle zu beklagen. Vom 11. – 30. September 1943 betrugen die eigenen Ausfälle (gefallen/ verwundet/ vermisst) bei den Offizieren 12 / 21 / 1 und bei den Unteroffizieren und Mannschaften 167 / 250 / 31 Mann.
(Fortsetzung folgt im nächsten Beitrag)