Taktik im Bandenkampf - Materialsammlung

  • Hallo zusammen,

    in Anlage Unterlagen zur Aufstellung eines Jagdkommandos "zur Bandenbekämpfung im rückwärtigen Korps-, bzw. Divisionsgebiet", inklusive Richtlinien und Zusammensetzung.

    XXXXIII. AK, 34. ID, Zeitraum Sept. 1942
    Quelle: NARA T315_878

    Grüße
    Sören

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    Edited once, last by 34. ID (March 17, 2013 at 3:25 PM).

  • Hallo,

    eines verstehe ich momentan bei Bewaffnung in vorstehendem Schreiben nicht:

    "1 - 2 Zielfernrohr- bzw. automat. Gewehre".

    Der Verwendungszweck dieser beiden genannten Waffen ist doch sehr unterschiedlich. Wie passt das zusammen?

    Hier aus dem LdW der Beitrag über das "Bandenkampfabzeichen":

    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Orden/ss-bka.html

    Die Erfahrungen aus dem "Bandenkampf" wurden im Januar 1945 in der Drucksache: " Werwolf - Winke für Jagdeinheiten", soweit umsetzbar,
    zusammengefasst.
    Hier taucht nun der Begriff " Kleinkrieg" anstelle "Bandenkampf" oder Partisanenkampf bzw.- Krieg auf um die Sache, den "Werwolf "schmackhafter" zu machen.

    Grüße von Karl

  • Hallo Karl,

    Quote

    1 - 2 Zielfernrohr- bzw. automat. Gewehre

    ich denke, damit ist gemeint, daß entweder 98k mit ZF oder ein Selbstladegewehr (G 41 oder Beute SVT38/40) ebenfalls mit ZF genutzt werden sollen.


    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Karl,

    vielleicht interessant für Dich,

    Einsätze der ,,Brandenburger''

    Das I.Bataiilon,1.Regiment Brandenburg,wurde am 15.Februar 1943 zur Partisanenbekämpfung in Litauen und Estland eingesetzt.Am 16.März wurde es verladen und über Dünaburg durch Estland nach Kliastizie gebracht und in dem berüchtigten Partisanengebiet um Kresty in den Kampf geworfen.Teile des Bataillons gerieten dabei in einen Hinterhalt und erlitten schwere Verluste.
    Im Februar/März 1943 wurde das III.Bataillon des 3.Regiments Brandenburg nach Russland,in die Gegend von Karatschew verlegt,wo es am ,,Unternehmen-Zitadelle'' und an der Partisanenbekämpfung teilnahm.

    Als weitere Partisanen-Einsätze der Brandenburger seien genannt:

    I.Bataillon des 1.Regiments in der Gegend von Deminez in Litauen
    I.Bataillon des 3.Regiments im Raum Pußtoschka
    III.Bataillon des 3.Regiments im Raum Brjansk
    I.Bataillon des 1.Regiments Anfang Juli 1943 in der Gegend von Alolia und anschliessend bei Orodesh
    III.Bataillon des 2.Regiments in der Gegend von Theben-Amphissa in Griechenland
    I.Bataillon ds 2.Regiments bei Olympia,Griechenland

    Ab Mitte 1943 war die Masse der ,,Brandenburger'' zur Partisanenbekämpfung auf dem Balkan eingesetzt.

    Quelle ,,Geheimkommandos des II.WK,von Werner Brockdorff,Seite 281

    MFg Eumex

    Edited once, last by Eumex (March 18, 2013 at 5:46 PM).

  • Guten Tag,
    dankenswerterweise hat Karl Informationen zur Kriegssonderstrafrechtsverordnung eingestellt.
    Die Verordung behandelt auch in § 3 die Freischärlerei.
    In dem Zusammenhang ist interessant, dass der Leitende Feldpolizeidirektor Arlt am 28.03.42 noch den Begriff Partisan verwendet, aber schon das Wort Freischärler rügt. Demnach wurde zurerst der Freischärlerbegriff und dann ab April 1942 das Wort Partisan verboten.
    Gruß Paule
    Hier noch estwas aus dem Januar 1942, es gab damals noch von vorgesetzer
    Stelle Beschwerde gegen den Begriff "Bandit".
    Paule

  • Hallo,

    erwähnenswert finde ich, dass in der Felddienstordnung der Roten Armee in der Fassung von 1944 unter Kapitel XVII auch den Partisanenkampf, besser gesagt die Taktik im Partisanenkampf aufgeführt ist.

    Außerdem gaben die Sowjets 1942 ein " Handbuch für Partisanen"heraus.

    Interessant wäre zu wissen, inwiefern "Fremde Heere Ost" diese Schriften zugänglich waren und ob diese umgesetzt wurden, was durch einen Vergleich der jew. Richtlinien, Befehle etc. festzustellen wäre.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    zumindest ist mir nun bekannt, dass FHO die
    " Instruktion für die Organisation und die Tätigkeit der Partisanen - Abteilungen und Diversions -Gruppen vom 20.7. 41" ( und sicher nicht nur diese) im Besitz hatte.

    Quelle: FHO 1600/ 41 BA FR RH 2/2588. Zitiert in Seidler: " Die Wehrmacht im Partisanenkrieg".

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    zu dem Thema passt dann auch die Person bzw. das Schickal
    des Wehrmachtdeserteurs Fritz Schmenkel, welcher über ein
    Jahr aktiv im Bandenkampf bei der HGr. Mitte beteiligt war.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Schmenkel

    War mir bisher gar nicht bekannt, das ein Überläufer so viel Ruhm erlangt hat.

    Werde mir die Biographie auf jeden Fall einmal anschaffen.


    gruss
    Udo Rudi

  • Hallo,

    Quote

    zu dem Thema passt dann auch die Person bzw. das Schickal des Wehrmachtdeserteurs Fritz Schmenkel, welcher über ein Jahr aktiv im Bandenkampf bei der HGr. Mitte beteiligt war.

    ob das wirklich in eine Materialsammlung "Taktik im Bandenkampf" paßt? Eher nicht. Aber trotzdem:

    Fritz Werner Hans Schmenkel

    Fritz Werner Hans Schmenkel wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.

    Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Minsk - Belarus

    Nachname: Schmenkel
    Vorname: Fritz Werner Hans
    Dienstgrad: Gefreiter
    Geburtsdatum: 14.02.1916
    Geburtsort: Warsow
    Todes-/Vermisstendatum: 22.02.1944
    Todes-/Vermisstenort:
    Hof d.Ger.Gefängn.i.Minsk


    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Guten Abend,

    als ich folgende "Auszugsweise Übersetzung der Kampfanweisung
    für Partisanengruppen"
    in T501 R0002 gefunden habe, hatte ich
    Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Angaben und habe in Betracht
    gezogen, dass es sich vielleicht um ein Dokument handelt,
    mit dem antisowjetische Stimmungsmache betrieben werden soll.
    Wenn ich jetzt aber Karls statement lese, kann es sich durchaus
    um einen Vorläufer der " Instruktion für die Organisation und
    die Tätigkeit der Partisanen-Abteilungen und Diversions-Gruppen
    vom 20.7. 41" handeln:

  • Hallo Christa,
    so etwas ähnliches, wie das von dir eingestellte, habe ich bei meiner Jagdkommandoausbildung in der BW auch erlebt.
    In dem Büchlein Führen und Kämpfen, Panzergrenadiere(mot) und(Mtw)zur BW, das ich mir vor etlichen Jahren kaufen durfte, wird Jagdkommando auch so ähnlich dargestellt. Allerdings mit der Angabe den Zug nach Möglichkeit nicht zu teilen, sondern nur geschlossen einzusetzen.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Christa und alle anderen Leser,

    Dein Beitrag ist sehr interessant und belegt, dass man auf deutscher Seite bemüht war alle Erkenntnisse über die Partisanenbewegungen auszuwerten und abzuschöpfen. Dass hierbei auf beiden Seiten kräftig gefoltert wurde um an diese Erkenntnisse zu kommen; a) über die Partisanenbewegung und b) umgekehrt über die dt. Wehrmacht.

    NachfolgendAuszüge aus Stalins Aussagen zum Partisanenkrieg:

    " Um die Führung der Partisanenbewegung zu stärken und den Partisanen ständig tatkräftig zu helfen, ordnete das Stattliche Verteidigungskomitee am 30.Mai an, den zentralen Stab der Partisanenbewegung beim Hauptquartier und Partisanenstäbe bei den Kriegsräten der Karelofinnischen Front, der Leningrader Front, der Westfront und der Brjansker Front zu bilden.Bei Kriegsrat der Süwestrichtung wurde der ukrainische Stab der Partisanenbewegung geschaffen. Als Chef des Zentralen Stabes der Partisanenbewegung wurde der Sekretär des ZK der KP ( B) Belorußlands, P.K. PONOMARENKO eingesetzt"

    Auszug: "Die Streitkräfte der UdSSR" ( Übersetzung aus dem russischen).


    Stalins Rundfunkrede vom 3. Juli 1941, aus Stalin: " Über den Großen Vaterländischen Krieg der SU":

    "In den vom Feind okkupierten Gebiet müssen Partisanenabteilungen zu Pferd und zu Fuß gebildet und Diversionsgruppen geschaffen werden zum Kampf gegen die Truppenteile der feindl. Armee, zur Entfachung des Partisanenkrieges überall und allerorts, zur Sprengung von Brücken und Straßen, usw. ........sie müssen auf Schritt und Tritt verfolgt und vernichtet und all ihre Maßnahmen müssen vereitelt werden..

    ......Den Krieg gegen das faschistische Deutschland darf man nicht als gewöhnlichen Krieg betrachten. Es ist nicht nur ein Krieg zwischen zwei Armeen... "

    "Befehl des Volkskommissars für Verteidigung (Stalin) Nr. 150 vom 1. Mai 1942

    5. Die Partisanen und Partisaninnen müssen den Partisanenkrieg im Hinterland der deutschen Eindringlinge verstärken usw."

    Gruß Karl

    Edit Nachträge.

  • Hallo Leute

    Interessant finde ich, dass sich der Begriff "Bandenkampf" bereits in den Gefechtskalendern des 1. Weltkrieges findet. So meldet die Armeeabteilung D (GenOb. Hans v. Kirchbach) zwischen 3.3. bis 22.5.1918, während ihres Vormarsches im Gebiet Düna - Peipus-See elf mal Gefechte seiner Verbände die als "Bandenkampf" bezeichnet werden. u.a.:
    3.-11.3. Bandenkämpfe um Isborsk
    4.-9.3. Bandenkämpfe bei Petschory
    5.-23.3. Bandenkämpfe bei Ljuzyn
    17.-18.3. Bandenkämpfe bei Samosche
    18.3. Bandenkämpfe bei Judina
    18.u.20.3. Bandenkämpfe bei Ostrow
    18.-23.3. Bandenkämpfe beiderseits der Drissa
    20.3. Bandenkämpfe an der Drissa
    usw.

    Am 29.3.-8.5. verzeichnet auch die Heeresgruppe Linsingen Bandenkämpfe östlich Gomel. Und auch die Heeresgruppe Eichhorn verzeichnet zweimal Bandenkämpfe/Bandengefechte.

    Alle Gefechte fallen in den Zeitraum nach Ablauf der zuerst vereinbarten Waffenruhe von Brest-Litowsk. Da in den Gefechtskalendern zwischen Kerenski-Truppen, Roter Armee, polnischen Verbänden differenziert wird, könnte sich der Begriff "Bandenkampf" auf Partisanen/Freischärler beziehen, wie sie dann 1941-44 auch auftraten.
    Es könnte also auch die Möglichkeit bestehen, dass der im zweiten Weltkrieg verwendete Begriff "Bandenkampf" ein Rückgriff auf diese Einträge sind.

    Bzgl. der Taktik im Bandenkampf, wäre vielleicht auch mal ein Vergleich der Gefechtserfahrungen Truppenteile der Armeeabteilung D 1918 und der Vorgehensweise im zweiten Weltkrieg interessant. Zumal die Armeeabteilung D in einem Raum operierte, indem auch 1941-44 ein Schwerpunkt der Partisanentätigkeit war.

    (Quelle: Die Schlachten u. Gefechte d. Gr. Krieges 1914-1918 nach Angaben des Gr. Gen.Stabes, Berlin 1919, S.337ff.)

    Gruß
    Matthias