Hallo,
wir glücklichen Spätgeborenen, vor allem die nach 45 aus dem Westen Deutschlands, die noch nie auch nur im Ansatz wenn auch eine im Gegensatz zur Hitlerherrschaft nicht annähernd so tödliche und brutale, aber dennoch restrektive Diktatur erlebt und erlitten haben, die wir so gern aus heutiger gemütlicher und bequemer Sicht über ganze Generationen mit einem Federstrich und Post pauschal urteilen und diese verurteilen und raten und spekulieren über Beweggründe, Motivation und Umstände.
Vielleicht sollte man hier einen der Top-3 der Nationalsozialisten selbst zu Worte kommen lassen, der eine entscheidende und maßgebliche politische und administrative Rolle in der Aufbauphase der Naziherrschaft und späterhin in militärischer Sicht vor allem zu Kriegsbeginn einnahm.
http://www.youtube.com/watch?v=AeqGANa7xRU
Göring beschreibt hier ganz freimütig die Entstehung und die Erweiterung des NS und die Maßnahmen nach der Machtübernahme.
Hier wird deutlich, wie stark vorhandene Strukturen in allen Gesellschaftsebenen genutzt und in jeder Hinsicht der gesellschaftlichen Strukturen übernommen oder entsprechend verändert wurden, egal ob Beamter oder einfacher Arbeiter.
Die Umstrukturierung der Gesellschaft erfolgte zumindest zu Beginn zumeist langsam, unmerklich und schonend. Es handelte sich schließlich um eine friedfertige und unter offensichtlich demokratischen Begebenheiten erreichte und damit von der Masse der Bürger begrüßten oder zumindest akzeptierten Machtübernahme.
Zumindest weg vom allseits verhaßten System der Weimarer Republik. Positive Veränderungen waren schnell und unmittelbar spürbar und erhöhten die Zustimmung zu den propagierten Zielen der NSDAP. Die sich wiederum mit kapit. Gegebenheiten arrangierte, in dem sie unternehmerische Freiheit nicht grundsätzlich verbot, auch wenn es dort radikale Umwälzungen gab, KdF usw., die aber vor allem im Sinne und Interesse der Bürger und Arbeiter standen und auch so wahr genommen wurden.
Anders als bei den ebenfalls linksextremen Bolschewisten in der SU handelte es sich in Deutschland auch um eine politisch linke Umwälzung, die auch sog. Kapitalisten mit Enteignung etc. betraf, siehe Junkers, Heinkel etc., aber nicht um eine radikale Revolution, die gleich zu Beginn zigtausendfach diejenigen ermordete, die als aktive oder potentielle Gegner angesehen wurden.
Was in einem anderen linksextremen soz. Klassenkampf die Auslöschung und Ermordung wie in Rußland ganzer bisheriger den Staat tragender Klassen wie Kulaken, Bürgertum usw. bedeutete war im NS nicht vorgesehen. Das Ziel des Nationalsozialismus war Volksgemeinschaft und nicht unerbittlicher Klassenkampf und gegenseitiger Terror der gesellschaftlichen Schichten.
Aus meiner Sicht wird aus diesem sehr interessanten historischen Tondokument hier deutlich, wie einfach Diktatur entsteht, funktioniert und sich zum Extrem entwickelt.
Allein aus dem Phänomen des nicht nur deutschen sondern allen bürokratischen Organisationen eigenen Faktes des "vorauseilenden Gehorsam" heraus , der auch für den aktuellen Thread "Hitler nur Schreibtisch..." sicher eine große Rolle spielte.
Die Deutschen sind in dieser Frage sicher keine Ausnahme, sondern nur ein Bsp. unter vielen.
Allein der beeindruckende franz Film zur Erschießung franz. Geiseln und eines Jugendlichen dabei durch die WH, dessen Titel mir nicht einfällt, macht deutlich, daß trotz aller deutscher Versuche diese Sanktion abzumildern, die franz. Behörden, reine Bürokratie und dazu noch pers. Ansimositäten für die Auswahl der Opfer verantwortlich waren usw. und letztlich diese allein dafür verantwortlich waren, welche Personen die Deutschen erschießen.
Diese aber natürlich nach dem Krieg nach den Siegern den Deutschen ...
Göring nimmt natürlich auch Stellung zu milit. Aspekten. Insb. auch zu den von den Siegern der dt. Luftwaffe vorgeworfenen Angriffe im Polenfeldzug und später.
Wie gesagt, ein interessantes historisches Tondukemt, über das sich heutzutage ja jeder sein eigenes Urteil bilden kann. Jahrzehntelang war dies ja so nicht möglich.
Wenn man dem Mann hört wird klar, da muß keiner und ist womöglich auch keiner ein "Dämon" usw.,
Da spricht ein Diktator, Führer, Chef, Präsident usw. etwas imaginär oder mehr oder weniger deutlich aus, und schon macht sich eine Kohorte der Lakeien im vorauseilenden Gehorsam speichlelleckend Auftrag und besser darüber hinaus dies zu erfüllen. Im Hoffen auf Belobigung und Erhöhung.
Mao mußte nicht sagen, bringt zig Millionen der bisherigen Lehrer und gebildete Leute, Kulturellen usw. um. Er brauchte nur sagen, daß eine Kulturrevolution im Sinne der kommunistischen Ideologie "angebracht" wäre.
Seine Worte wurden von den willfährigen Funktionären gewertet, umgesetzt und falls kein Widerspruch von Oben noch besser und brutaler mit Erfolgszahlen abgerechnet. Wie man es von den Bolschewisten in Russland kannte. Vernichtung der Feinde als Programm, mit System und mit Erfolgsprämie.
Alle die hier so aktiven "Widerständler" würde ich gern mal in der Zeitmaschine erleben. Sie wissen natürlich das klappt nicht, deshalb sind sind sie auch hier so "mutig" und allwissend.
Gruß Bernd