Muslimische Einheiten

  • Hallo,

    Ich habe mal in einer Reportage gehört, dass es eine Einheit der Waffen SS gab, die nur aus Muslimischen Freiwilligen bestand.

    Stimmt das?

    Welche Einheit war das? Hat dazu jemand mehr Informationen?

    Danke schonmal im voraus,
    Cheesy

    Bin für jede Information zur 2.Panzerdivision dankbar!

  • Es gab mehrere Einheiten aus Moslems:

    13. Waffen-Gebirgs-Division der SS Handschar (kroat.Nr.1)
    23. Waffen-Gebirgs-Division der SS Kama (kroat.Nr.2)
    21. Waffen-Gebirgs-Division der SS Skanderbeg (alban.Nr.1)
    Kaukasischer Waffen-Verband der SS
    Osttürkischer Waffen-Verband der SS
    Waffen-Gebirgs-Regiment der SS (tatar.Nr.1)

    Viele Einheiten davon sind nie richtig aufgestellt worden (21&23 Division z.B.), die Waffen-Verbände sind im Grunde auch immer nur von einer Aufstellungsphase in die nächste weitergereicht worden...

    Suche alles zu Esten in Polizei, Wehrmacht & Waffen-SS

  • Hallo Cheesy,

    Muhammad Amin al-Husayni, der vor britischer Verfolgung in Deutschland im Exil lebende Großmufti von Jerusalem und nationalistischer arabischer Führer, rekrutierte für die Waffen-SS auf dem Balkan bosnische und albanische Moslems.

    Die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Handschar" (Kroatische Nr. 1) wurde zunächst als Kroatische SS-Freiwilligen-Division 1943 aus bosnisch-kroatischen Moslems aufgestellt. Sie wurde in Frankreich ausgebildet und dann ab Anfang 1944 in Jugoslawien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Jedes Bataillon hatte seinen Imam, jedes Regiment seinen Mullah. Bereits in Frankreich meuterte die Divison und konnte nur durch die religiöse Autorität des Großmufti beruhigt werden. Zurück auf dem Balkan, verweigerte sie den Einsatz außerhalb ihrer Heimat und wurde, da sie sich in der Folge in keiner Weise im Einsatz bewährte, im Oktober 1944 aufgelöst.

    Die Aufstellung der 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Skanderbeg" (Albanische Nr. 1) wurde 1944 mit albanischen Moslems begonnen, die bei der 13. SS-Freiwilligen-Division dienten, aber trotz (oder: wegen ...) bereits erfolgender Einsätze nicht ganz abgeschlossen. Grund war die bei diesen nur wenigen Einsätzen jeweils unerträglich hohe Desertierungsrate der Albaner.

    Die Aufstellung der 23. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Kama" (Kroatische Nr. 2) wurde 1944 mit kroatisch-jugoslawischen Moslems begonnen, aber ebenfalls, wie oben erwähnt, nicht abgeschlossen. Sie verschwindet im allgemeinen Chaos des Zusammenbruchs.

    Man hatte mit diesen muslimischen Divisionen viel Zeit, Energie, Ausrüstung und Waffen sinnlos vertan, und es blieb die Befürchtung, daß sich nun ein Großteil der Waffen mit oder ohne die muslimischen Deserteure bei den jugoslawischen Partisanen Titos befand. Außerdem mußte man nun zur Partisanenbekämpfung zunehmend andere deutsche Divisionen heranziehen, die an anderen Fronten bald bitter fehlten.

    (Quelle: Keegan, John: Die Waffen-SS)

    Wichtig:
    Bitte zeichnet alle die
    Petition "Initiative Krankenbuchlager" mit!

  • 21. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Skanderbeg" (Albanische Nr. 1)

    eine Kampfgruppe "Skanderbeg" bestand bis März'45 - dann wurde sie aufgelöst, sie bestand in der Masse aus Deutschen und Volksdeutschen (auch ehemaliges Kriegsmarine-Personal!)

    -----------------

    Die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Handschar" (Kroatische Nr. 1) ....
    im Oktober 1944 aufgelöst.

    stimmt nicht:

    in der Liste des SS-FHA vom 26.3.45 namens "Bezeichnung der Feldeinheiten der Waffen-SS" taucht die Division noch auf und war demnach nicht aufgelöst.

    sie bestand bis Kriegsende.


    (Quelle: Keegan, John: Die Waffen-SS) :( das ist nicht wirklich eine Quelle...

    besser: Rolf Michaelis - Die Waffen-SS, Mythos und Wirklichkeit ;)

    Uwe

  • Quote

    Original von Jürgen Fritsche
    Muhammad Amin al-Husayni, der vor britischer Verfolgung in Deutschland im Exil lebende Großmufti von Jerusalem und nationalistischer arabischer Führer, rekrutierte für die Waffen-SS auf dem Balkan bosnische und albanische Moslems.

    Die 13. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Handschar" (Kroatische Nr. 1) wurde zunächst als Kroatische SS-Freiwilligen-Division 1943 aus bosnisch-kroatischen Moslems aufgestellt. Sie wurde in Frankreich ausgebildet und dann ab Anfang 1944 in Jugoslawien zur Partisanenbekämpfung eingesetzt. Jedes Bataillon hatte seinen Imam, jedes Regiment seinen Mullah. Bereits in Frankreich meuterte die Divison und konnte nur durch die religiöse Autorität des Großmufti beruhigt werden. Zurück auf dem Balkan, verweigerte sie den Einsatz außerhalb ihrer Heimat und wurde, da sie sich in der Folge in keiner Weise im Einsatz bewährte, im Oktober 1944 aufgelöst.


    Hi,

    hier eine mit "Wehrmacht in Iraq" betitelte Seite und einem mir bisher nicht bekanntem Photo:
    The Grand Mufti of Jerusalem with Muslim members of the Handschar SS Div. in Yugoslavia 1944.

    Zwei der verwendeten Quellen sind mir ebenfalls neu:
    - Osprey "Men-at-arms" series number 147
    - Landser Heft "Arabisches Brigade"

    Kennt/hat die jemand?

    Gruß, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo,
    anfangs 1945 wurden noch Freiwillige für die Division Handschar
    im A.u.E-Btl. 13 in Leoben/Steiermark neben deutschen Freiwilligen
    ausgebildet.
    Gruß
    Rudi

  • Moinmoin Cheesy,
    Bilder von Angehörigen der Division "Handschar" und vom Besuch des Großmuftis bei selbiger lassen sich in der Bilderspende des BA bei Wikimedia finden - wenn ich mich recht erinnere im Jahr 1944.

    gruß GumSmith

  • Hallo,
    mir wurde soeben ein Flyer zugesandt, der sich mit dem Erscheinen eines
    Buches über die Muslime in der Waffen-SS befasst. es heißt "Muslime in der
    Waffen-SS, Erinnerungen an die bosnische Division Handzar(1943-1945)".
    Das Buch wird herausgegeben von Zwonimir Bernwald, der Dolmetscher
    in dieser Division war. es erscheint im Oktober 2012 im Aresverlag, hat
    280 Seiten und zahlreiche Abbildungen. Es ist zu bestellen unter
    ISBN 978-3-907232-00-2.
    Es dürfte m.E. das letzte Buch eines Veteranen dieser Division sein.
    Beste Grüße

    Rudi

  • Guten Abend!

    Herr Bernwald hat schon mindestens einmal etwas zu "seiner" Division herausgegeben, u.a. die ehem. Feldzeitungen der Divison als Kopiensatz.

    Er steht auch in mind. einer TV-Doku Rede und Antwort.

    Gruß
    Andre

  • Hallo,

    am 17. September 1943 richteten angeblich " zwangsrekrutierte" Angehörige des

    13. Pi.-Btl. der "Handschar"

    ein Blutbad unter deutschen Offizieren und Führern in dem französischen Ort Villefranche-de-Rouergue an.

    Sie bestimmten für einen Tag das Geschehen in der Stadt, wurden aber von Einheiten einer Nachbargarnison dann
    überwältigt und auch Gefangene daraufhin hingerichtet.

    Der Bestattungsort nennt sich heute " Champs des Martyrs Croates"

    Hat jemand hierüber weitere Informationen?

    Grüsse

    Dieter

  • noch ein kurzer Nachtrag:

    Nach meinen Unterlagen war ein Portopeeunterführer, namens Ferid Dzanic der Urheber. Vor der "Handschar" wohl in
    der kommunistischen Partei.

    Mein Berichterstatter nennt die Namen, die federführend den Aufschlag niederschlugen:

    Hauptsturmführer Dr. Halim Malkoc - angeblich 1947 von den jugosl. Kommunisten hingerichtet

    und ein Ustuf. Dr. Schweiger.

    Grüsse

    Dieter

  • Hallo Eumex und Udo,

    das ging ja super flott. Vielen Dank.

    Udo, genau dort stehen die mir fehlenden, ermordeten Führer, vielleicht finde ich noch Berichte dazu, wie der ganze Aufstand im Detail ablief.

    Grüsse

    Dieter

  • Hallo an alle,

    zufällig kenne ich einen jungen Mann aus Bihac, Heimatort von Ferid Dzanic, dem Führer der Meuterei in Frankreich. Sein Name ist auch Dzanic und wir haben uns vor ca. einem halben Jahr über die Hintergründe der Meuterei und über Ferid Dzanic selbst unterhalten. Übrigens sind sie verwandt. Seiner Aussage nach war Ferid Dzanic bei der Operation "Schwarz", hier bekannt als die Schlacht an der Sutjeska, ca.Mitte 1943 beteiligt. Aber nicht als Angehöriger der 7.SS Division "Prinz Eugen", oder der 369.Legionärsdivision, oder einer anderen deutschen Einheit!!! Er war bei den Titos Partisanen. So sind seine Verwandten der Meinung, was auch Herr Bernwald in seinem Buch angibt, dass er nach der Direktive der kommunistischen Partei Jugoslawiens gehandelt hat und sich "freiwillig" bei der 13.SS Division gemeldet hat. Ansonsten hielten sie ihn damals für eine ziemlich undurchsichtige Persönlichkeit.

    Liebe Grüße

    Edited once, last by Profa (August 13, 2014 at 12:05 AM).

  • Hallo zusammen,

    zu den muslimischen Krummdolchkämpfern gibt es auch noch den vielzitierten Dialog aus dem Führerhauptquartier

    Quote

    Auf einer Lagebesprechung im Führerhauptquartier berichtete Himmlers Verbindungsoffizier,
    SS-Brigadeführer Fegelein, am 6. April 1944 über die Behandlung gefangener Partisanen
    durch muslimische SS-Mitglieder der Handschar: "Sie bringen sie nur mit dem Messer um...
    Es kommen Fälle vor, wo sie dem Gegenr das Herz herausschneiden. Der Führer: Das ist wurscht


    (Hitlers Lagebesprechungen 1962, S. 560)

    Gruß
    Udo

  • Hallo,

    vielleicht werde jemandem helfen...

    Aus wikipedia: Operation Vollmond (13. SS - Division)

    Following Operation Rösselsprung (Knight's Move), the German attempt to kill or capture Tito at Drvar in western Bosnia on 25 May 1944, the Partisan leader ordered a general uprising. The Partisan 3rd Corps planned an offensive that involved three parallel columns of divisional strength thrusting north into the zone to engage and destroy German and local allied forces. The columns comprised:[74]

    "Western Column" – 16th Vojvodina Division commanded by Danilo Lekić
    "Centre Column" – 38th East Bosnia Division commanded by Miloš Zekić
    "Eastern Column" – 36th Vojvodina Division commanded by Marko Perić

    Operation Vollmond (Full Moon) was devised quickly after the reconnaissance battalion observed Partisan forces crossing the Tuzla–Zvornik road on the evening of 6 June 1944. Sauberzweig's aim was to assault from the east and north, pushing the advancing Partisan forces against the Drina. The German plan underestimated the strength of the Partisan "Western Column" and had placed only one battalion (I/28) on high ground in the Partisans' path. This battalion included many raw recruits, and was protecting two batteries of the artillery regiment, one of which (7/AR13) was deployed just east of Lopare.[74]

    Late on 7 June, the Partisans scattered I/28 and although II/28 was sent from Srebrenik to assist, the 16th Vojvodina Division surged forward against the positions of 7/AR13, which consisted of 80 men with four 150 mm guns and only one machine gun. After four hours fighting, and with half the battery's personnel dead, the artillerymen ran out of small arms ammunition and scattered into the forest. As a result of a counterattack by II/28 on the afternoon of 9 June and throughout 10 June, the 16th Vojvodina Division withdrew that afternoon and the battalion pursued both the "Western Column" and "Centre Column" south. The guns and vehicles of 7/AR13 had been destroyed by the Partisans before they withdrew and there were reports that the German dead at Lopare had been mutilated. The "Eastern Column" was stopped by the 27th Regiment and the last of the Partisan 3rd Corps was pushed back across the Spreča on 12 June.[75]

    According to German accounts, Operation Vollmond cost the division 205 dead, 528 wounded and 89 missing. I/28 had been decimated, with only 180 men remaining. Sauberzweig claimed 3,000 Partisans were killed in this operation, but Phleps dismissed this as "a large exaggeration". According to one German after-action report, they had killed over 1,500 Partisans and captured large amounts of arms and ammunition.[76] According to Partisan sources, the losses of the Partisan 3rd Corps were:

    "Western Column" – 58 dead, 198 wounded and 29 missing[77]
    "Central Column" – 12 dead, 19 wounded, 17 missing[78]
    "Eastern Column" – 72 dead, 142 wounded and 9 missing[79]
    At the conclusion of Operation Vollmond, the commander of the 27th Regiment, Desiderius Hampel, was appointed division commander at his substantive rank of Standartenführer and Sauberzweig was tasked with forming a new corps headquarters, the IX Waffen Mountain Corps of the SS (Croatian). The commander of the 28th Regiment, Helmuth Raithel, was tasked to raise the new 23rd Waffen Mountain Division of the SS Kama (2nd Croatian). Both the new corps headquarters and new division were to be formed in southern Hungary. Three NCOs from every company of 13th SS Division, along with other personnel, were transferred to form the core of 23rd SS Division.[80]New commanders were appointed to the two mountain infantry regiments, notably Hanke to the 28th.[81]

    Soon after Hampel's assumption of command, he became aware that local Chetniks were scavenging the Operation Vollmond battlefields for divisional equipment. He met with the Chetnik leader Kerović and arranged for the return of the equipment in exchange for small arms ammunition and boxes of hand grenades.[82]

    Throughout the remainder of June 1944 and into the first week of July, the division was engaged in fighting off attempted Partisan incursions into the security zone and reinforcing local NDH and Chetniks who were under attack from the Partisans.[83] During the summer of 1944, elements of the division were tasked with guarding Hungarian Jewish forced labourers building fortifications in Tuzla. While guarding the labourers, they subjected them to cruel treatment, and shot 22 who were unable to continue working.[84]

    link:
    english: https://en.wikipedia.org/wiki/13th_Waff…r_(1st_Croatian)

    deutsch: https://de.wikipedia.org/wiki/13._Waffe…roatische_Nr._1)


    Grüsse
    Darko

  • Hallo,

    die Getöteten waren:

    Oskar Kirchbaum
    Oskar Kirchbaum ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux.

    Endgrablage: Block 6 Reihe 18 Grab 619

    Nachname:Kirchbaum
    Vorname:Oskar
    Dienstgrad: Standartenführer
    Geburtsdatum: 26.08.1895
    Geburtsort: Waradzin
    Todes-/Vermisstendatum: 17.09.1943
    Todes-/Vermisstenort: Villefranche

    Heinrich Kuntz
    Heinrich Kuntz ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux.

    Endgrablage: Block 6 Reihe 18 Grab 617

    Denstgrad: Hauptsturmführer
    Geburtsdatum: 08.08.1905
    Geburtsort: Alt-Werbas
    Todes-/Vermisstendatum: 17.09.1943
    Todes-/Vermisstenort: Villefranche

    Gerhard Kretschmer
    Gerhard Kretschmer ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux.

    Endgrablage: Block 6 Reihe 17 Grab 607

    Nachname: Kretschmer
    Vorname: Gerhard
    Dienstgrad: Obersturmführer
    Geburtsdatum: 21.04.1904
    Geburtsort: Görlitz
    Todes-/Vermisstendatum: 17.09.1943
    Todes-/Vermisstenort: Villefranche de Rouengue

    Julius Galantha
    Julius Galantha ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux.

    Endgrablage: Block 6 Reihe 17 Grab 605

    Nachname: Galantha
    Vorname: Julius
    Dienstgrad: Obersturmführer
    Geburtsdatum: 02.12.1905
    Geburtsort: Ilole
    Todes-/Vermisstendatum: 17.09.1943
    Todes-/Vermisstenort: Villefranche-de-Rouergue

    Anton Wolf
    Anton Wolf ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux.

    Endgrablage: Block 6 Reihe 17 Grab 603

    Nachname: Wolf
    Vorname: Anton
    Dienstgrad: Obersturmmann (Richtig: Obersturmführer)
    Geburtsdatum: 06.01.1894
    Geburtsort: Sremski
    Todes-/Vermisstendatum: 17.09.1943
    Todes-/Vermisstenort: Villefranche de Rouergue

    Grüße
    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941