• Hallo zusammen,
    vielleicht kann mir jemand von euch weiter helfen.
    Ich habe mir Repro-Marschstiefel der WH gekauft.Die werden ja wie damals in Braun geliefert.
    Möchte sie in schwarz umfärben.
    Habe mal was von der Lederfarbe "Morello"?? gehört,die ganz gut sein soll, hat damit jemand schon erfahrungen gemacht? Wie wurde es früher bei der WH gemacht?

    Grüße und vielen Dank schon mal.

  • Guten Morgen,

    wie es die Kameraden vor 70 Jahren machten, weiß ich nicht.
    Ich weiß, wie ich es 1983 bei der BW gemacht habe:
    So lange mit schwarzer Schuhcreme eingeschmiert, immer und immer wieder, bis die Dinger schwarz waren.
    Aus irgend welchen mir unbekannten Gründen hatte ich damals ein Paar braune und ein Paar schwarze Kampfstiefel empfangen.
    Ich war allerdings nicht der einzige, so um die 10% der Stiefel waren damals in braun ausgeliefert worden.

    ... in diesem Sinne
    Grüße, Michael

    Edited once, last by Imkermichel (July 3, 2012 at 8:38 AM).

  • Hallo,
    die Knobelbecher meines Vaters(ab 1940 Soldat) waren von Anfang an schwarz, seine Reitstiefel ebenso..
    Was die braunen Stiefel der Bundeswehr angeht so kamen die ersten Anfang der siebziger Jahre in die BW. Das Lustige daran war, dass man sie mit Infrarot nicht sehen konnte. Und die mussten mit einer auf dem Dienstweg gelieferten Schuhcreme behandelt werden. Der Dienstweg versagte aber oft und dann mussten die Dinger nach Befehl mit schwarzer Schuhcreme behandelt werden.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo und guten Abend,

    ich weiß, es ist leicht "OT", aber warum gab es eigentlich die braunen Stiefel?
    Materialmangel kann es ja nicht gewesen sein 1983.
    Ich erinnere mich, damals keine Antwort außer Schulterzucken erhalten zu haben.

    ... in diesem Sinne
    Grüße, Michael

  • Hallo,
    wenn die Bundeswehr beschafft hat, wurde richtig beschafft. Das eingelagerte Zeug wurde aufgetragen, ausser bei den Knobelbechern mit der demokratischen Schnalle. Da gab es Vorräte in den Sondergrössen bis ins 21. Jahrhundert. Beim Messwein war es ähnlich.
    Die erste Generation der braunen Stiefel war infrarorresisstent. Die braunen Stiefel scheiterten an der Versorgung mit der entsprechenden Schuhcreme. Für die folgenden braunen Stiefel gab es keine dienstlich gelieferte Schuhcreme mehr.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Danke für die Antworten,
    aber eigentlich ging es mir mehr um die Stiefel der Wehrmacht.

    Wäre nett,wenn vielleicht der ein oder andere mir da weiter helfen könnte.

    Danke.

  • Hallo HG Sachsen

    Du hast natürlich Recht.
    Aber was spricht dagegen, es auch so zu machen?
    Frag doch vorher mal bei einem Schuhmacher nach.
    Wir hier sind doch nur Laien, und so richtig schön waren meine "gewendeten" Stiefel nun auch nicht.

    ... in diesem Sinne
    Grüße, Michael

  • Hallo,

    hier aus einem Link von robs = Robert, der auch hier im Forum aktiv ist; siehe unter "Konserven":

    http://www.dererstezug.com/blackeningboots.htm

    Ich würde aber keine Metallpads nehmen.

    Und wenn Du es historisch ganz genau machen willst, den sog. Steg" auch schwarz machen. Das ist der Steg zwischen Sohle und Absatzbeginn. Das wird gemacht, dass dieser nicht austrocknet, auslaugt und evtl. bricht.
    Genagelte Sohlen wird Dein Stiefel wahrscheinlich nicht haben, oder?

    Anschließend, wie den Gewehrkolben bei der Firnisbehandlung, den Stiefelschaft mit dem Handballen so lange reiben, gilt auch für das Koppel/Leibriemen, bis alles glänzt.....braucht man Zeit und Geduld. Wenn Du Dich nicht schwarz machen willst, dann nimmst Du eine Flasche und walzt hin und her, dass das Leder weich und glatt, sogar warm wird und dann glänzt. Nicht den Flaschenboden !
    Die Stiefel müssen richtig glänzen. Ausbilderspruch" Man muss sich damit rasieren Können! ( als Spiegel quasi).
    Angezogen werden die Stiefel mit einem Stiefelzieher, ausgezogen werden diese mit einem sog. Stiefelknecht, ohne den Absatz zu beschädigen.
    Stiefel nie an offenem Feuer trocknen...das Leder bricht sonst.

    Merke Soldat: Der Stiefel trägt Dich überall hin, wenn Du ihn nicht pflegst wird jeder Gang zur Tortur ! ( Abgesehen davon wäre nach jedem Appell ein Strafdienst fällig gewesen......)

    Fette Schuhcreme, keine selbstglänzende, die blättert mit der Zeit ab und ist hist. nicht OK !

    Gruß Karl

    Edit: Korrektur

    Edited 2 times, last by Karl Grohmann (July 5, 2012 at 2:58 PM).

  • Vielen,vielen Dank für deine Nachricht, hat mir sehr weiter geholfen.

    Kannst du mir sagen warum die Stiefel nicht in schwarz an die Truppe geliefert wurden? Wäre das nicht besser gewesen?

    Grüße.

  • Hallo HG,
    Morello hab ich auch verwendet. Ist ein Lederlack der glänzt wie ein Spiegel und -meiner Meinung nach-schlecht trocknet und sehr lange klebrig bleibt (und wenn keine handschuhe trägst hast tagelang schwarze Pfoten) ;-)))

    Ich verwende ihn nicht mehr, eher wie beschrieben matte schwarze Schuhcreme und dann kreisförmig reiben, reiben, reiben... :-)))))

    Zum Thema braune Stiefel: Im ersten WK wurde Anfangs das Lederzeug und Stiefel "lohgar-braun" ausgeliefert. d.h.: so wie gegerbt und gut. Da brauchte man aus wirtschaftlichen Gründen keinen weiteren Arbeitsgang und sparte sich die Farbe. Hatte sich nicht bewährt und ab ca. 1915/16 wurde nur noch geschwärzt ausgeliefert.

    Gruß
    Bernd

    beundge

  • Vielen Dank für die Antworten, werde mich nächste Woche mal hinsetzen und die Stiefel färben.
    Wenn es gut geworden ist stell ich hier bestimmt mal ein Foto rein vorher/nachher.

    Danke an Alle.

    Grüße.

  • Hallo an alle,

    gestern Abend habe ich meine Stiefel gefärbt,ich hatte mich zu der "altmodischen" art und weise entschlossen und zwar mit Schuhcreme.
    Hab mir schwarze BW-Schuhcreme besorgt und damit die Stiefel ordentlich eingeschmiert und poliert.Ich muß sagen, dafür das ich das daß erstemal gemacht habe bin ich mit dem Ergebnis sehr zufreiden.

    Anbei ein Foto vorher/nachher.

    Grüße Holger.

  • Hallo Sascha,
    das ist ziemlich einfach. Bundeswehr hat Kampfstiefel quasi wie bei der Wehrmacht eingeführt. Was fehlte war die Nagelung und das U-förmige Eisen am Hacken., dafür gab es eine Metallspitze. Mit so einem Stiefel durfte man kein Luftfahrzeug besteigen. Und um besser in diese Stiefel zu kommen war oben eine Schnalle mit der man die Stiefelöffnung vergrössern konnte. Ich habe ausser vor Appell nie dieses Ding aufgemacht, die Schnalle war an sich sinnlos. Ich besitze noch so ein paar Stiefel, bin zur Zeit aber etwas von zu Hause weg.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo Karl,
    mit diesen Stiefeln marschierte ich sehr ungern, es ging ohne Probleme maximal 15 Km, da ich einen sehr hohen Spann habe.. Für Entfernungen darüber nur Springerstiefel benutzt.
    Gruss
    Rainer

    Suum cuique