Sammelthread Sd. Kfz. 250 / 251

  • Hallo

    Mir ist aus dem Polenfeldzug nur bekannt das Gen. GUDERIAN einen SdKfz. 251 als FM Fahrzeug verwendete.
    Anscheinend gibt es für die Jahre 39-42 keine Abnahmezahlen oder Bestandsmeldungen.
    Darum eine Frage:
    Welch Einheit b.z.w. welcher Truppenkörper setzte im Polenfeldzug wie viel SdKfz. 251 ein.
    Oder hat jemand Abnahmezahlen für 39 und 40

    Grüße SanUO

  • Hallo,

    für 1940 gibt Spielberger bei Borgward über 2000 Fahrzeuge in der Produktion an.

    Im Fürhjahr 1939 erhielt die 1. PD eine Kompanie des 251 für ihr Infanterieregiment. abnahme- und Produktionsmengen für 1939 habe ich nicht gefunden.

    nach Spielberger, Halbkettenfahrzeuge (Band 6).

    Grüße
    Thomas

  • Hallo SanUO,

    Baureihe Sd.Kfz. 251/1 eingesetzt als:
    251/2 - 8 cm Granatwerfer-Wagen
    251/3 - Funkwagen
    251/4 - le. I.G.-Zugkw.
    251/5 - Pionier-SPW
    251/6 - Kommandowagen
    251/7 - Pi-Gerätewagen
    251/8 - Kranken-Pz.Wagen
    251/9 - 7,5 cm StuK. 37 L/24
    251/10 - 3,7 cm Pak
    251/11 - Fernsprechwagen
    251/12 - Meßtrupp-Gerätewagen
    251/13 - Schallaufnahmewagen
    251/14 - Schallauswertungswagen
    215/15 - Lichtauswertungswagen
    215/16 - Flamm-Pz.Wagen
    251/17 - 2 cm Flak auf SPW
    251/18 - Beobachtungswagen
    251/19 - Fernsprechbetriebswagen
    251/20 - Infrarotscheinwerfer "UHU"
    251/21 - 1,5 oder 2 cm Fla-MG-Drilling 151
    215/22 - 7,5 cm Pak 40 auf SPW

    Einsatz: Seit 1940 bei Pz.Gren.Einh. (gp.) und Pz.Pi.Kpn. (gp.) sowie zahlreichen anderen Truppen.

    MfG - Uwe

  • Quote

    Original von UHF51
    Einsatz: Seit 1940 bei Pz.Gren.Einh. (gp.) und Pz.Pi.Kpn. (gp.) sowie zahlreichen anderen Truppen.

    Hallo Uwe,

    1940 kann nicht stimmen. Spielberger hatte ich bereits erwähnt. Im Stoves, Die 1. Panzerdivision, ist auf S. 39 ebenfalls die Ausrüstung des Schützenregiments 1 ab Frühjahr 1939 erwähnt.

    Es müßten also bereits für den Polenfeldzug Auslieferungen erfolgt sein.
    Vielleicht finde ich in den Bildbänden noch Fotos.

    Grüße
    Thomas

  • @ Thomas

    Quelle:
    F.M. von Senger und Etterlin Die deutschen Panzer 1926-1945
    Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1998, ISBN: 3-7637-5988-3

    m.SPW
    Erst spät wurde der taktische Wert des SPWs für die Schützenverbände der Panzerdivisionen erkannt. 1939 waren nur wenige Schützenbataillone mit dem m.SPW ausgestattet.
    le.SPW
    Erst 1942 wurden Schützenkompanien der Panzeraufklärungsabteilung mit dem le.SPW ausgestattet.
    Beide Typen erfuhren zahlreiche Abwandlungen für die verschiedensten Zwecke der Truppen. Die Grundkonstruktion wurde beibehalten, die Formgebung jedoch 1943 vereinfacht.

    Möglicherweise handelt es sich hier nicht um das Sd.Kfz. 251 sondern eine andere Version wie z.B. 231, 232 (Fu) oder 233 der Fa. Büssing-NAG.

    MfG - Uwe

    Edit: Fehler berichtigt.

    Edited once, last by UHF51 (March 6, 2007 at 9:12 PM).

  • Hallo:

    Spielberger, Halbkettenfahrzeuge, S. 110:

    "Aus dieser Forderung entstand unter der Bezeichnung mittlerer gepanzerter Kraftwagen (SdKfz 251) eine leicht gepanzerte Ausführung des Zugkraftwagens 3t. ...

    Die Vorarbeiten ...1937 ... 1938 ... 0-Serie

    Als erste Einheit erhielt eine Kompanie des Infanterieregiments der 1. PD solche Fahrzeuge im Frühjar 1939."

    Grüße
    Thomas

  • Hallo Leute!

    „Zur Zeit des Polenfeldzugs gab es erst eine Handvoll dieser Fahrzeuge [gepanzerte Halbketten-Schützenpanzerwagen SdKfz 251], und sie waren der 3.Panzerdivision von Guderian zugeteilt worden.“
    Quelle: Len Deighton: Blitzkrieg – Von Hitlers Siegen bis zum Fall von Dünkirchen, S.185
    Leider kann ich nicht sagen, wie zuverlässig diese Quelle ist.

    Viele Grüße
    Ronald

    Edited once, last by ft17 (March 7, 2007 at 10:32 PM).

  • Hallo,

    251 im Polenfeldzug:

    4.PD
    Schaub/Panzergrenadierregiment 12: Umrüstung der 1. Kompanie auf SdKfz 251 im April 1940 vor dem Polenfeldzug.

    1. PD
    Stoves: Bildband 1. PD: S. 24 und S. 37 jeweils mit Foto: Die 3./S.R. 1 war bereits vor dem Polenfeldzug vom mit 251 ausgerüstet.

    5. PD Fehlanzeige.

    Grüße
    Thomas

  • Frei nach T.L. Jentz, Panzer Tracts No. 15-2: mittlere Schützenpanzerwagen:

    Produktion
    1939
    Jun = 4 + 11
    Jul = 64 + 32
    Aug = 26 + 25
    Sep = 55 + 42
    Okt = 70 + 35
    Nov = 45 + 44
    Dez = 41 + 43
    Total = 305 ungep. + 232 gep.
    ungep. bedeutet bei diesen Fahrzeugen wurden wegen Produktionsengpässen nur einfache Eisenbleche statt der normalen gehärteten Stahlplatten verwendet.
    Ungep. m.SPW wurden u.a. geliefert an: Schtz.Rgt. 1, 3./Pi.Btl 58, Lehr-Brig.(mot.) 900, 16.(Stu.G.)/Inf.Rgt. 'GD'. Es wird auch erwähnt 'einige' Artillerie-Regimenter von Pz.Div. (dabei 2. Pz.Div.) hätten sie als Zugmaschinen für 10,5 cm le.FH erhalten.

    1940 (nur noch gep. Version)
    Jan = 45
    Feb = 13
    Mrz = 39
    Apr = 16
    Mai = 26
    Jun = 34
    Jul = 25
    Aug = 55
    Sep = 20
    Okt = 27
    Nov = 14
    Dez = 30
    Total = 347

    1941
    Jan = 13
    Feb = 8
    Mrz = 13
    Apr = 12
    Mai = 20
    Jun = 5
    Jul = 35
    Aug = 55
    Sep = 70
    Okt = 75
    Nov = 48
    Dez = 70
    Total = 424

    1942
    Jan = 55
    Feb = 86
    Mrz = 95
    Apr = 82
    Mai = 82
    Jun = 95
    Jul = 105
    Aug = 132
    Sep = 120
    Okt = 94
    Nov = 125
    Dez = 129
    Total = 1200

    Zum m.SPW Bestand am 1.9.1939 hat der Author keine genauen Angaben in den Archiven finden können. Er sagt nur, dass 'einige' Fahrzeuge als Befehlswagen und als Truppenversuch am Polenfeldzug teilnahmen. Am 1.10.1939 belief sich der Bestand an m.SPW im Feldheer auf insgesamt 84 Stück. Leider gibt es erneut keine näheren Angaben zu Einheiten.

    Weitere Angaben zur Ausstattung von Einheiten ab Oktober 1939:

    18.10.1939 Befehl zur Ausstattung des gesamten Schtz.Rgt. 1 (3 Bataillone) mit m.SPW. Am 10.5.1940 meldete das Rgt. einen Bestand von 137 gep. und 26 ungep. m.SPW.

    März 1940 Befehle zur Ausstattung je 1 Schtz.Kp. der 2., 6., 8. und 10. Pz.Div. mit je 15 m.SPW, 1 Kp. der 5. Pz.Div. mit 16 m.SPW. Die Pz.Pi.Btl. der 1., 2., 3., 4. und 10. Pz.Div. erhalten je 6 m.SPW.

    April 1940 Ausstattung je 1 Schtz.Kp. der 4. und 7. Pz.Div. mit je 16 m.SPW, je 1 m.SPW als Befehlswagen an die Stäbe der 2., 3., 4., 5., 6. 7., 8., 9. und 10. Pz.Div.

    Alle genannten Pz.Div. haben die m.SPW am 30.4.1940 auch als vorhanden gemeldet. Nur 3. und 9. Pz.Div. waren noch ohne. Die 3. Pz.Div. hat definitiv erst nach dem 15.8.1940 eine Schtz.Kp.(gp.) erhalten. Ob dagegen die 9. Pz.Div. vielleicht schon vorher eine solche Kp. erhalten hat, konnte der Autor aus den verbliebenen Akten nicht feststellen.


    Martin Block

    Edited once, last by Martin Block (March 9, 2007 at 8:46 PM).

  • Hallo

    Ich habe es für unmöglich gehalten das jemand so detailierte zahlen hat.
    Mein Kompliment und Hochachtung.

    Wie heist das Buch von Jenz nur Panzer Tracts No. 15-2 bzw. was ist der Inhalt des Buches?

    Viele Liebe Grüße

    SanUO

  • Das Buch "Panzer Tracts 15-2: mittlerer Schuetzenpanzerwagen" ist eigentlich ein DINA4 (bzw. US B4) Heft mit ca. 50 Seiten in dem der Autor sich ausschließlich mit Entwicklung, Produktion, techn. Details, Einsatz des Sd.Kfz. 251 bis Ende 1942 beschäftigt. Tom Jentz ist bekannt dafür das er nur belegbare Fakten präsentiert, die er in jahrelanger intensiver Recherche aus diversen Militär- und Firmenarchiven zusammengetragen hat. Dazu kommen die exzellenten Risszeichnungen von H.L. Doyle. Alle Panzer Tracts Bände (http://panzertracts1.tripod.com/) uneingeschränkt empfehlenswert!

    Martin Block

  • Hallo

    Ich habe jetzt mehrfach gelesen das einige Fahrzeuge (SdKfz 250, 251, 253;) zu beginn des Krieges, aufgrund mangels gehärtetem Stahl, weicheisen Panzerungen bekamen.
    Die Frage ist waren dies Panzerungen gleich Dick wie bei normalen Fahrzeugen und war dies normaler Baustahl oder schon etwas besseres.

    Grüße SanUO

  • Hallo,SanUO
    Kann ich mir eigentlich überhaupt nicht vorstellen.Mit den normalen Panzerungsstärken 7-12mm wäre kein Schutz vorhanden und Weicheisenpanzerungen die den entsprechenden Schutz bieten würden sind dann viel zu schwer.Das Prototypen z.T.Weicheisenpanzerungen hatten ist bekannt,der einzige der damit im Einsatz war ist das Neubaufahrzeug.
    mfg karat

  • Hallo Karat

    Es wurden Mehrere SdKfz 251 zu Kriegsbeginn mit Weicheisen Panzerung gebaut.
    https://www.forum-der-wehrmacht.de/thread.php?threadid=770
    Ferner wurde nach Kit Militär-Modell Journal 3/2005 sollen einige SdKfz 253 mit Weicheisen Panzerung im Einsatz gewesen sein.

    Bei dem Fahrzeugmangel im der deutschen Wehrmacht wurde alles genommen was Fahren konnte.
    Die normale Panzerung der SPZ 8 mm Seite 14 mm Front ist ja auch an und für sich ein Hohn.
    Aber war diese Stärke auch bei den Versuchsfahrzeugen vorhanden?

    Grüße SanUO

  • Hallo karat,
    ich weiß nicht aus welchen Stahl die Panzerungen genau waren, aber die Bezeichnung Weicheisen gibt es nicht.Das war früher einmal bem Schmied im Volksmund die Bezeichnung weil es Stahl mit sehr geringen Kohlenstoffgehalt oft unter 0,1% war.dieser Stahl war sehr gut schmied-und feuerschweißbar hat aber eine geringe Festigkeit( für untergeordnete Zwecke)
    Ich vermute es wurden Chrom-Molybdän-Stähle verwendet.
    Chrom für Härte
    Molybdän für Härte, Warmfestigkeit
    Diese Stähle mußten ja auch bearbeitet werden wie schweißen bohren oder Gewinde schneiden ,deshalb waren die Panzerungen vermutlich nicht gehärtet.
    Aber es gibt sicher einen Stahlspezialisten im Forum.
    Liebe Grüße Helmut