Zeltplane der Polizei 1939

  • Hallo,
    ich habe mal eine Frage zu den Zeltplanen, die die Polizisten nach der Mobilmachung hatten. Warum sind WH-Zeltbahnen verwendet worden und nicht SS-Zeltbahnen. Waere das nicht naheliegender gewesen?
    Was fuer ein Stahlheltmtyp ist es, M1918?
    Diese Fotos wurden lt. Beschriftung Mitte Sept. 1939 in Dessau gemacht. Abmarsch in den Osten...
    Es zeigt Polizisten aus Koethen.

  • Ich bin jetzt nicht der Experte für die SS, weil ich den Kram nicht sammel, aber meines Wissens kamen die Tarn-Zeltbahnen der SS erst ab 1940 zur Truppe.

    Gruß, Frank

  • Hallo Andreas,

    vermutlich waren die Wehrmachtszeltbahnen schneller verfügbar, oder die Polizeieinheiten waren schon vorher damit ausgerüstet.

    Gruß

    Reinhard

  • Hallo Zeltplanen-Experten ;),

    kann zum Thema nur zwei Bilder beisteuern, die euch vielleicht weiter helfen.
    Die Aufnahmen stammen aus dem Bereich des Polizei-Ausbildungs-Bataillon Frankfurt a. Main, späteres Polizeibataillon 306. Das erste Foto ist 1940 auf dem Truppenübungsplatz Stegskopf (Westerwald) entstanden und das zweite im März 1943 während der Neuaufstellung des SS-Polizeiregiment 15 in Norwegen (Raum Mysen), in der das Pol.Btl. 306 als II. Bataillon eingegliedert wurde.

    Grüsse Daniel

  • Dank Euch allen!

    Policeman, die Photos sind sehr aufschlussreich, zeigen sie doch, dass die WH-Zeltplane bei der Polizei weit verbreitet waren.
    Ich habe noch 2 Buecher über Tarnausruestungsteile und Uniformen der WSS, werde da mal nachschlagen ob ggf. die SS-Tarnplanen erst spaeter eingefuehrt wurden, was ich nicht glaube, da ja auch schon frueher die Tarnschlupfjacken und Stahlhelmbezuege eingefuehrt wurden. Es existieren ja viele WSS-Photos vom Frankreichfeldzug, aber der war ja auch erst 1940. Vielleicht bestaetigt das Frank's Vermutung.

    Beste Grüße, Andreas

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar". (Art.1GG)

  • Hallo,

    ich denke es sollte sich auch die Frage stellen, wann Sturmgepäck bei der Polizei eingeführt wurde.
    Die WH-Tarnzeltplanen gab es schon ab 1931, daher könnte man bei der Ausrüstung der Polizei auf Lagerbestände zurückgegriffen haben.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Morgens!

    Ein M18 dürfte es nicht sein. Der hatte Ohrenausschnitte, die kann ich auf dem Photo nicht sehen.
    Gruß Oliver

    Tradition zu wahren, zu pflegen ist nicht die Anbetung der Asche. Es ist die Weitergabe des Feuers.
    *Erst wenn der letzte Soldat bestattet ist, dann ist der Krieg zu Ende* http://www.verdun14-18.de

  • Hi,

    Quote

    Ein M18 dürfte es nicht sein. Der hatte Ohrenausschnitte, die kann ich auf dem Photo nicht sehen.

    Der original M18 hatte auch keine Ohrenausschnitte siehe hier

    Der Stahlhelm mit den Ohrenaussparungen sollte der Kavallerie vorbehalten sein zur besseren wahrnehmung und orientierung nach Geräuschen.

    Manchmal deshalb auch Kavallerie-Helm genannt.

    Gruß Martin

    Suche ständig infos zu 4. Kompanie 12 SS-Panzerregiment *Hitlerjugend* Und Marineartillerieabteilung 122, Helgoland

  • Hallo,

    ob es ein M16/17/18 ist, ist bei dem Bild nicht zu erkennen. Die Modelle unterscheiden sich nur in der Befestigung des Kinnriemens und im Ring für das Innenfutter.

    Quote

    Der Stahlhelm mit den Ohrenaussparungen sollte der Kavallerie vorbehalten sein zur besseren wahrnehmung und orientierung nach Geräuschen.

    Er wurde auch an Fernsprecher bei Nachrichten- und Artillerietruppen ausgegeben.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo und Dank Euch allen!

    Zeltbahn:
    Ich kam auch nicht weiter.
    Das Buch von Rolf Michelis "Die WaffenSS - Uniformen und Abzeichen" gab am wenigsten her. Ziemlich duenn....
    Das beste Buch seiner Art ist das im 'Schiffer Military/Aviation History, Atglen, PA" erschiene Buch "Camoflage Uniforms Of The Waffen-SS", a photographic reference by Micheal D. Beaver with J.F. Borsarello.
    293 (!!!) Seiten, Grossband mit unzaehligen Farb-und S/W Potos.
    Das absolut beste Buch, dass ich je zu diesem Thema gelesen habe. Es zeigt die Tarnkleidung etc. vom Beginn der SS-VT bis zum Leibermuster hin auf, macht auch kleine Ausfluege zum Heer und LW hin und beschreibt detailiert die Erbsentarn-Uniformen der Polizei ab 1944. Natuerlich mit Farb-Photos.
    Im Buch von Werner Regenberg " Panzerfahrzeuge und Panzereinheiten der Ordungspolizei 1936-1945 sind einige Photos enthalten, die zwar manchmal Polizisten in SS-Tarnkleidung zeigten, aber nicht mit SS-Zeltbahnen, jedoch mit WH-Zeltbahnen. (Im sogen. "Splintertarn").
    Im Micheal D. Beavers Buch wurde sehr gut die Entwicklung der SS-Zeltbahn beschrieben.
    Die ersten Tests mit dem SS-Tarnmuster bei Zeltbahnen liefen im Dez. 1936 und Januar 1937. Der Entwickler Schick und RF-SS ebneten dann den Weg zur Patentanmeldung. Am 17-19.6.38 gab es weitere Tests. Nach Testabschluss im Jan.1937 wurde vom RF-SS die neue Zeltbahn bestellt, erstmals fuer folgende Einheiten der SS-VT, die am 23.4.37 beliefert wurden:
    LS-SS AH 30 St.
    SS-Standarte "Germania" 30 Stucek
    " " "Deutschland" 40 St.
    SS-Pionierstyurmbann 6 St.
    SS-Nachrichtenstrumbann 6 St.
    San.Abt. der SS-VT 10 St.
    Fuehrer der TK-Verbaende 1 St.
    Verwaltungsamt-SS 3 St.
    Reserve 13 St.

    RF-SS ordnete an, dass die SS-Standarte "Deutschland" bis zum August 1938 voll mit der neuen Zeltbahn ausgestattet sein soll.
    Zu dieser Zeit erbat SS-Obergruppenfuehrer Daluege vom RF-SS, dass auch die Ordungspolizei mit dieser neuen Zeltbahn ausgestattet werden soll. Aufgrund der langsam anlaufenden Produktion konnte dies aber nicht erfolgen. Dies lag u.a. am langwierigen Herstellungsprozess, da der Druckprozess mit viel Handarbeit verbunden war. (Dies aenderte sich in den spaeteren Kriegsjahren mit der Einfuehrung anderer, maschinenfreundlicher Druckmuster).
    Schick meldete, dass am 1.11.38 die Massenproduktion der neuen Zeltbahn losging. Bis zum Januar 1939 wurden dann insgesamt 8400 dieser Zeltbahnen an die SS-VT ausgeliefert.

    Dies erklaert wohl, warum die Polizei mit WH-Zeltbahnen ausgestattet wurden.

    Photo-Teil II folgt.

  • Stahlhelm:
    Ich vermute, dass es sich evtl um das Modell 1918 handeln koennte, das mit dem modernisierten Innenfutter, wo der Kinnriemen am Innenfutter angebracht ist. Der Vorgaenger hatte, wie von Euch beschrieben, eine seperate Niete, an der der Kinnriemen befestigt wurde. Dieser Helm hatte auch ein anderes Innenfutter.
    Der auf dem Photo abgebildete Rand scheint mir fuer einen "M1935" zu breit. Ich kann mich aber auch taeuschen. Anbei zum Vergleich 3 Helme meiner Sammlung. Das die Polizei auch viele Helme aus der Zeit des 1. WK noch benutzte, ist natuerlich alles Moeglich. Der mir voliegende 1918er wurde sogar mit "Polizeigruen" gestrichen. Leider hat der Polizeihelm beschaedigte Abzeichen. (Dieses Photo folgt)

  • Hallo, im Nachtrag als Belegstueck ein Polizeihelm spaeterer Art wie er auch auf dem LKW-Photo zu sehen ist. Leider durch das Blitzlicht ein wenig ueberbelichtet. Wenn also der Helm auf dem frueheren Photo ein M1916/M1918 war, muss es spaeter zum Austausch desl Helmes gekommen sein, da es sich um die gleiche Person handelt.

  • Stimmt Martin,
    war ein Schnellschuß von mir.
    Gruß Oliver

    Tradition zu wahren, zu pflegen ist nicht die Anbetung der Asche. Es ist die Weitergabe des Feuers.
    *Erst wenn der letzte Soldat bestattet ist, dann ist der Krieg zu Ende* http://www.verdun14-18.de

  • Hallo,
    der mit dem Polizei-Abzeichen? Das ist ein normaler Stahlhelm, wie ihn auch die WH hatte.

    Beste Grüße, Andreas

    "Die Würde des Menschen ist unantastbar". (Art.1GG)