Guten Abend,
heute bei frontal21 ein Thema, das - wie ich finde -
empörend + ein himmelschreiendes Unrecht ist.
Hier wird gewartet, bis der letzte der Betroffenen gestorben ist.
Erinnert mich sehr an die 50er Jahre in unserem schönen Land (West):
Frauen, die in KZ-Haft waren, beantragten Haftentschädigung - denen,
die sich nicht mit den Bescheiden zufrieden geben wollten, wurde von
Amtsseite klar und unmißverständlich gesagt: wir können warten ...
Grüße, Kordula
QuoteDisplay MoreRente abgelehnt – Gettoarbeiter im Kampf gegen Bürokraten
Seit mehr als 15 Jahren kämpfen Zehntausende von früheren
Gettoarbeitern um eine deutsche Rente. Viele von den Nazis in Gettos gezwungene
Juden überlebten nur, weil sie für die Deutschen schwerste Arbeit leisteten -
oft für Hungerlöhne oder etwas Nahrung.Die Gettorente steht ihnen seit 1997 zu, doch die Deutsche
Rentenversicherung wies tausende Anträge mit teilweise absurden Begründungen
zurück. So auch bei Nachum Manor, der als Mechaniker im Krakauer Getto
arbeitete. Ihm wurde die Rente jahrelang mit der Begründung verweigert, er sei
bei der Arbeit geschlagen worden und somit kein Getto- sondern ein
Zwangsarbeiter.
Die größte Demütigung erfahren die jüdischen Zwangsarbeiter,
die in Polen leben. Ihnen verweigern die deutschen Behörden bis heute die
Gettorente mit dem Argument, die polnische Rentenversicherung sei für sie
zuständig. Doch die zahlt nicht. Das empört auch Tomasz Miedzinski, der seit
seinem 13. Lebensjahr täglich elf Stunden Schwerstarbeit im Getto "für einen
Teller Rübensuppe" leistete: „Wahrscheinlich warten die Deutschen, bis die 150
polnischen Gettoarbeiter, die bis heute überlebt haben, auf dem Friedhof
liegen.“ Das sei erniedrigend, so der heute 86-Jährige.Frontal21 über den langjährigen Kampf um Gettorente und gegen deutsche
Bürokratie.